Trotz Niederlagen in 2017: Aufgeben für Hummen in der LMV8-Serie „keine Option“

Trotz Niederlagen in 2017: Aufgeben für Hummen in der LMV8-Serie „keine Option“
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Hans-Jürgen Hummen will nach einer schwierigen Saison 2017 nicht aufgeben und weiterhin daran arbeiten, in der LMV8-Ovalserie am Raceway Venray Erfolg zu haben.

Die Saison des LMV8-Piloten Hans-Jürgen Hummen war sicher keine einfache. Vor dem Saisonfinale am 22. Oktober am Raceway Venray steht der Deutsche in der Gesamtwertung nur auf Platz zwölf. Trotzdem blickt Hummen optimistisch auf die Saison 2018 und brennt schon darauf, das Auto im Winter zu optimieren, um in nächsten Jahr in den Top 10 zu landen.

„Aufgeben ist für mich keine Option“, sagt Hummen gegenüber leadlap.de. Auch wenn das Jahr 2017 mehr als schlecht war, trägt mich mein Ehrgeiz. Ich liebe die Rennen, das Format und das gesamte Umfeld der Serie. Wir haben viele tolle Freunde gewonnen und das treibt mich an.“

Immerhin knackte Hummen in der aktuellen Saison die 19-Sekunden-Marke und zeigte vor allem im Qualifying, das im Laufe der Saison wieder abgeschafft wurde, einige starke Leistungen. In den Rennen zog er hingegen aber meist den Kürzeren. Grund dafür waren aber auch drei Unfälle, in die der LMV8-Pilot verwickelt wurde.

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„Aufgrund von drei Crashs in der Saison haben wir es nie wirklich geschafft, das Auto optimal vorzubereiten“, erklärt Hummen. „Eine Ausnahme war der vergangene Renntag, wofür ich meiner Mannschaft danken will. Durch die Fehleranalyse und die Vermessung des ganzen Fahrzeugs haben wir es geschafft, ein gutes Auto auf die Strecke zu bringen.“ Der Fahrer selbst müsse dazu beitragen, dass das Team funktioniert, so Hummen weiter. Er habe seine Mannschaft dafür sensibilisiert, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Hummen: „Wir brauchen mehr Respekt“

In der Saison 2017 fand Hummen aber auch noch einige Punkte, die die Serie in der Zukunft verbessern sollte, um das Racing auf der Strecke zu optimieren. „Einer der Unfälle geschah im Ausgang von Turn zwei. Ich strotzte damals geradezu voll Ehrgeiz, weil das Auto sehr gut lief. Leider bin ich etwas zu früh hoch gegangen. Dieses zu frühe Hochgehen im Kurvenausgang ist für mich seit meinem Einstieg in die LMV8-Serie ein permanentes Thema.“

Nahezu jeder Fahrer würde diese Regelübertretung begehen, stellt Hummen klar. Er selbst würde aber versuchen, die Fehler der Kontrahenten zu respektieren und angemessen darauf zu reagieren. „Ich lasse dem anderen Piloten genügend Platz, wenn er einen Fehler macht. Dadurch habe ich sicher schon einige Unfälle verhindert.“

Wichtig sei es jedoch, dass die Fahrer mehr Respekt voreinander bekommen. „Am vergangenen Renntag haben sich einige Fahrer leider sehr unsportlich verhalten“, berichtet Hummen. „Sie wechselten permanent die Spur in den Kurven. Ich halte das für nicht in Ordnung, da wir immer wieder gesagt bekommen, dass wir clever, ruhig und mit dem Kopf fahren sollen.“

Trainingszeiten erhöhen

Ein weiterer Punkt, der zu kritisieren sei, sind die wenigen Trainingsmöglichkeiten für die LMV8-Piloten. Aufgrund der Lärmschutzbedingungen muss der Raceway Venray immer wieder Trainingseinheiten verbieten, um die Betriebserlaubnis der Rennstrecke nicht zu gefährden. Trotzdem sieht Hummen darin ein großes Problem.

„Für mich persönlich wäre es wichtig, nach einem Crash genug Zeit zu haben, das Fahrzeug wieder aufzubauen und vor dem nächsten Renneinsatz testen zu können“, so Hummen. „Es reicht nicht aus, am Renntag zwei Warm-Ups zu fahren. So schaffen wir es niemals, das Auto nach einem großen Crash wieder zu optimieren. Das ist weder im Jahr 2016 noch 2017 gelungen. Das halte ich für sehr gefährlich. Wir sollten daher eine Woche vor jedem Renntag ein Training durchführen, wo die Mechaniker im Infield stehen, um am Fahrzeug arbeiten zu können.“

„Ein weiterer Punkt ist das Wettrüsten, was hier im Jahr 2017 stattgefunden hat. Die Autos werden immer schneller und teurer. Da müssen wir aufpassen, dass es der Serie nicht irgendwann schadet. Die Fahrzeuge haben auch ohne dieses Wettrüsten ein großes Potenzial. Deshalb sollten wir an dem technischen Reglement arbeiten, um dieses Problem zu lösen.“

2018 soll besser werden

Im Jahr 2018 hofft Hummen auf eine unfallfreie und bessere Saison. Das September-Rennen sei eine wichtige Grundlage für die Arbeit für das kommende Jahr, da das Auto in diesem Rennen gut lief. Im Winter will das Team das Fahrzeug komplett überarbeiten, um es für das nächste Jahr optimal vorzubereiten. Das ist etwas, was der Rennstall aufgrund der vielen Crashs im Jahr 2017 nicht geschafft habe, so Hummen.

Bildergalerie: LMV8-Fotos gibt es in unseren Flickr-Alben

„Ich werde auf jeden Fall weiter machen und meine Herangehensweise optimieren, um das Maximum herauszuholen“, gibt sich Hummen kämpferisch. „Ich habe in den vergangenen zwei Jahren sehr viel gelernt. Ich kann das Auto immer besser einschätzen. Wir hatten ein leichtes Untersteuern. Ich bin aber eher der Typ, der ein leichtes Übersteuern mag. Jetzt haben wir das Auto so eingestellt, wie ich es will.“

André Wiegold