Venray-Debüt von Maas eine Achterbahn der Gefühle

Venray-Debüt von Maas eine Achterbahn der Gefühle
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Nach einer intensiven Vorbereitung startete Jennifer Maas am vergangenen Montag erstmals an einem Renntag der Stockcar F2 am Raceway Venray – Es gab sowohl Glanzmomente als auch Rückschläge

Für Jennifer Maas wurde am Ostermontag ein Traum wahr: Die Deutsche startete in den ersten Venray-Renntag ihrer Motorsport-Karriere. Maas erlebte eine wahre Achterbahn der Gefühle. Neben Drehern und harten Crashs zeigte sie auch ihr großes Potenzial und bewies der Konkurrenz, was in ihr steckt.

„Die Erwartungen wurden im ersten Lauf überhaupt nicht erfüllt“, so Maas gegenüber leadlap.de. „Es war einfach nur grausam. Nach dem zweiten Lauf dachte ich, wir können einpacken und nach Hause fahren.“ Was war passiert? In der Anfangsphase des ersten Rennens wurde die Rennfahrerin in einen Dreher geschickt und musste das Rennen aufgeben. Auch im zweiten Lauf sah Maas die Zielflagge nicht.

„Der dritte Lauf lief besser und war schon ganz in Ordnung“, resümiert Maas weiter. Auch hier hatte sie zwar einige Probleme, überquerte die Ziellinie aber auf Platz 23. Das erste Ziel war also erreicht: ein Stockcar-F2-Rennen beenden. „Dass der vierte Lauf gut wird, habe ich bereits im Auto gefühlt“, erklärt Maas weiter. „Es war echt mega geil. Ich bin von ganz hinten gestartet und auf Platz 16 vorgefahren – und das im Finale!“

In der Tageswertung landete Maas bei ihrem ersten Start auf Platz 25 von 30. Sie sammelte insgesamt zwei Punkte für die Meisterschaft. Sjeng Smidt Jr. sicherte sich mit 45 Zählern den Tagessieg vor Wim Peeters und Chris Hendriks.

Die erste Erfahrung mit dem Kontaktsport
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Maas hat ihre Wurzeln in der Motocross-Szene, in der mit harten Bandagen gekämpft wird. In der Stockcar F2, einer Kontakt-Klasse der Autospeedway-Szene, geht es aber auch sehr ruppig zu – immerhin ist es erlaubt, seinen Vordermann im Kurveneingang ins Heck zu fahren. „Daran muss man sich erst einmal gewöhnen“, so Maas.

„Ich muss wirklich sagen, ich hab noch Köttel in der Buchse“, witzelt sie weiter. Gerade die Dachfarben, die den Rang eines Fahrer signalisieren, seien sehr einschüchternd. „Bei roten Dächern mache ich noch freiwillig etwas Platz. Die Dachfarbe ist sehr beeinflussend. Weiß und Gelb lasse ich hingegen nicht so einfach an mir vorbei. Gegen blaue Dächer versuche ich mich zu wehren, aber bei roten Dächern und blickenden Lichtern fahre ich lieber zur Seite.“

Maas hat Blut geleckt und wiegt zurzeit ab, sogar die volle Saison in Lelystad zu fahren. Am Pfingstmontag (21. Mai 2018) ist sie aber wieder sicher am Raceway Venray dabei. Die Fahrerin der Startnummer 217 hat in ihrem ersten Rennen bewiesen, furchtlos zu sein. Dass die Stockcar F2 ihr großen Spaß macht, hat man vor Ort in ihren Augen sehen können.

Co-Autorin: Sarah Kaliebe

André Wiegold