Ein Blick in die Geschichte: Das R.A.G.-Speedway-Motodrom Gelsenkirchen

Ein Blick in die Geschichte: Das R.A.G.-Speedway-Motodrom Gelsenkirchen
© Friedhelm Hellen

Bis in die 80er-Jahre hinein fanden in Gelsenkirchen Autospeedway-Rennen statt. Auf der für den Ovalrennsport untypischen Bahn veranstaltete die Rheinländische Autorennen Gemeinschaft (R.A.G.) verschiedene Autospeedway-Events. 

Eröffnet wurde die Bahn in Gelsenkirchen-Ückendorf im Jahr 1969. Bevor die Strecke im Jahr 1977 eine Asphaltdecke bekam, fanden die Rennen auf losem Untergrund statt. Neben den durchnummerierten Rennklassen 1 bis 8 fanden auf dem Kurs Läufe der Minirods, Hotrods, Rodeo und Serienfahrzeuge statt. An einem Renntag standen bis zu 200 Fahrzeuge am Start.

© Friedhelm Hellen

Die ca. 750 Meter lange Bahn wurde auf dem Kokerei-Gelände der geschlossenen Zeche „Alma“ errichtet. Die Streckenführung unterschied sich von vielen typischen Autospeedway-Ovalen maßgeblich. Neben einer langgezogenen Kurve gab es eine enge Spitzkehre. Die „Geraden“ der Strecke waren ebenfalls eher langgezogene Kurven. Die Fahrer mussten auf einer der „Geraden“ sogar leicht rechts abbiegen.

Die Rennen fanden am 1. Sonntag und nach der Schließung des Vestlandrings in Recklinghausen zusätzlich am 3. Sonntag des Monats statt. Nach Bürgerprotesten wurde die Strecke Mitte der 80er-Jahre geschlossen. Zudem wurde als weiterer Grund die starke Belastung des Bodens durch die Kokerei angeführt.

© Friedhelm Hellen

Der Asphaltbelag ist bis heute noch komplett vorhanden. Auch Teile der Leitplanken und der Streckenposten sind auf dem Gelände bis heute noch erhalten geblieben.

Co-Autor und Fotograf: Friedhelm Hellen

Friedhelm Hellen ist ein ehemaliger Autospeedway-Fahrer und absoluter Motorsport-Enthusiast. Er selbst saß am Steuer von Fahrzeugen in folgenden Klassen: Bangers, Stockcars, Minirods, Stockrods und Klasse 7 & 8 (Gelsenkirchen). Seine Lieblingsstrecken waren und sind die Ovale in Recklinghausen, Kaldenkirchen und Posterholt.

André Wiegold