EuroNASCAR in Hockenheim: Hugo De Sadeleer mit bärenstarkem Debüt

EuroNASCAR in Hockenheim: Hugo De Sadeleer mit bärenstarkem Debüt
Michael Großgarten

Hugo De Sadeleer fuhr bei seinem EuroNASCAR-Debüt in Hockenheim sensationell in die erste Startreihe und auf das Podium der ELITE-2-Division

Der 22-jährige Schweizer in Diensten von Racing Engineering lässt am Hockenheimring beim ersten Lauf des Halbfinals der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) keine Zweifel an seinem unbestrittenen Talent. Am Steuer der Nummer 88 ist er an diesem Wochenende auf den letzten Drücker als ELITE-2-Division-Ersatzmann für Eric Clement zum Team aus Spanien gestoßen.

Foto: Chris Liemann

Es dauerte nicht lange, bis er für die erste Überraschung sorgte: Im finalen Freien Training am Freitag setzte er seinen Ford auf Platz eins der Zeitenliste. Im Qualifying am Samstag musste er sich lediglich Giorgio Maggi geschlagen geben – seines Zeichens Stammpilot und Führender der ELITE-2-Meisterschaft.

Im ersten ELITE-2-Rennen des Wochenendes setzte sich De Sadeleer zu Beginn an die Spitze des Feldes und hielt die Konkurrenz gekonnt in Schach. Ein kleiner Fehler kostete ihn kurz vor Schluss einen möglichen Sensationssieg. Dennoch holte er bei seinem NWES-Debüt mit dem dritten Platz ein viel umjubeltes Podium.

“Ich bin das erste Mal ein Rennauto mit H-Schaltung gefahren. Bei der Ausfahrt des Motodroms ist mir beim Runterschalten ein Gang raus geflogen. Ohne die Motorbremse habe ich die Kurve dann leider nicht mehr optimal erwischt und bin zu weit raus gefahren“, so der Youngster aus Lausanne gegenüber ‘Leadlap.de‘ kurz nach dem Rennen.

Speed, der nicht von ungefähr kommt

Foto: Volkan Avci

Doch was ist das Geheimnis hinter seinem Speed, den er bei seiner ersten NASCAR-Ausfahrt sofort eindrucksvoll unter Beweis stellte? “Das Team hat mir ein super Auto hingestellt und mich trotz der kurzen Zeit optimal vorbereitet. Hilfreich war sicherlich auch, dass ich in den vergangenen Jahren einiges an Erfahrung im Sportwagen- und GT-Bereich gesammelt habe.“

Tatsächlich hat der Schweizer, der erst im Juli 22 Jahre alt wurde, international schon viel erlebt in seiner Karriere. Zwischen 2012 und 2016 war er in der Formel Renault 2.0 am Start, in 2017 wechselte er zu den Sportwagen. Von der European Le Mans Series hat er dieses Jahr den Sprung in die Blancpain GT World Challenge Europe geschafft.

Auch bei Langstrecken-Klassikern, wie den 24 Stunden von Le Mans und den 24 Stunden von Daytona war er in den Jahren 2017 und 2018 bereits erfolgreich am Start. In Le Mans erreichte er 2018 mit seinem Team den dritten Platz in der LMP2-Kategorie, in Daytona schrammte er im selben Jahr mit einem vierten Platz nur knapp am Podium vorbei.

Nach jetzigem Stand ist er nur für das Hockenheim-Wochenende bei Racing Engineering im Einsatz. Könnte er sich ein weiteres Engagement in der NWES vorstellen? “Ich würde wirklich gerne zurück kommen, ich liebe NASCAR! Mein Hauptfokus für das nächste Jahr liegt zwar auf der GT-Meisterschaft, aber wenn es zeitlich möglich ist, würde ich absolut zurückkommen. Ich möchte auch unbedingt einmal ein Rennen im Oval fahren!“

Der Autor / Die Autoren

Redakteur | + posts

Chris Liemann