Frank Wouters: Von der LMV8 in die Stockcar F1

Frank Wouters: Von der LMV8 in die Stockcar F1
© leadlap.de

Im Jahr 2016 wechselte LMV8-Champion Frank Wouters überraschend von der LMV8-Ovalserie in die Stockcar F1. Statt mit 200 Kilometern pro Stunde über das 1/2-Meilen-Oval zu rasen, kämpft er nun auf den rund 400 Meter langen Autospeedway-Ovalen um den Sieg. Wie hat sich der junge Niederländer in seiner neuen Klasse bisher geschlagen?

Am 16. Mai 2016 stieg Wouters zum letzten Mal in seinen LMV8-Boliden und landete in der Tageswertung auf Platz 3. Es war das letzte Podium, das der junge Rennfahrer in seiner LMV8-Karriere holte. Wouters beschloss nämlich, sich voll und ganz auf seine Auftritte in der Stockcar F1 zu konzentrieren. Dass er es mit seinem Klassenwechsel ernst meinte, bewies er mit seinem Verkauf seines LMV8-Boliden an das Bachor Racingteam.

In der neuen Klasse startete er erst einmal von einem relativ guten Startplatz, da er als Anfänger gewertet wurde. Sofort sorgte Wouters für Aufsehen, denn er zeigte von Beginn an beeindruckende Leistungen und fuhr so, als wäre er niemals in einer anderen Klasse gestartet. Auf den Tribünen dachte man sich: „Der Junge kann fahren, das ist sicher.“ Wenn man Wouters zusieht, wenn er in einem Rennwagen sitzt, bekommt man sofort das Gefühl, als könnte er jede Art von Fahrzeug auf der Rennstrecke schnell bewegen. In ihm steckt ein riesiges Talent, das er Monat für Monat auf den niederländischen Ovalen zeigt.

Am 26. Juni belegte Wouters in seiner neuen Rennserie am Raceway Venray Platz 9. Immerhin ließ er an diesem Renntag 11 andere F1-Piloten hinter sich. Für einen Neuling war es eine wirklich solide Leistung. Am World-Cup-Wochenende legte der Stockcar-Pilot noch einen drauf: Den 1. Tag beendete Wouters auf Position 7.

Beim World Cup 2016 hatte Wouters jedoch eine Menge Pech. Da er mitten in der Saison in die Stockcar F1 einstieg, fehlten ihm viele Punkte, um einen guten Startplatz zu ergattern, denn beim World Cup starten die besten Fahrer von vorne. Hinzu kam, dass er relativ früh im Rennen in einen Unfall verwickelt wurde und sein Auto deshalb frühzeitig im Infield abstellen musste. In der Tageswertung landete Wouters aber auf Platz 2, sein 1. Podium in der neuen Rennserie. Seinen Saisonhöhepunkt feierte er jedoch am letzten Renntag der Saison 2016. Wouters zeigte eine fantastische Leistung und setzte sich in der Tageswertung gegen Evert van den Berg und Matt Scheurs durch.

Die Saison 2017 am Raceway Venray startete genauso gut, wie die letzte aufgehört hatte. Als neuer Superstar (rotes Dach) startet Wouters im neuen Jahr von einer deutlich schlechteren Startposition als im Vorjahr. Trotzdem gelang es ihm, beim Saisonauftakt auf Platz 2 zu fahren. Nur Roy Maessen schaffte es, noch mehr Punkte zu sammeln als Wouters.

© André Wiegold (leadlap.de)

Beim Stockcar-Wochenende im April 2017 lief es für den jungen Niederländer jedoch nicht optimal. Während er am 1. Tag noch auf Rang 7 gewertet wurde, reichte es am 2. Tag nur noch für Platz 10. Sein Saisonauftakt am Midland Circuit in Lelystad im Jahr 2017 war ebenfalls von Schwierigkeiten geprägt. Daher belegte er nur Platz 14 in der Tageswertung. Im Laufe der aktuellen Saison berappelte sich Wouters in Lelystad wieder. Beim Event „Gouden Helm“ sicherte er sich Rang 5 in der Tageswertung.

Die dominanten Tage, die er aus der LMV8-Ovalserie gewohnt ist, sind in der neuen Rennserie definitiv vorbei. Trotzdem beweist Wouters, dass er mit den V8-Monstern der Stockcar F1 mehr als zurecht kommt. Deshalb gilt er seit seinem Klassenwechsel als absoluter Toppilot der Stockcar F1. Auch wenn ihn die LMV8-Fans sicher vermissen, hat er in seiner neuen Rennserie eine tolle neue Heimat gefunden. Für alle Stockcar-Fans ist Wouters eine echte Bereicherung, denn selten schafft es ein Newcomer so zu überzeugen.

© leadlap.de

Beim World Cup 2017 wird er sicher, wenn keine technischen Probleme auftreten oder er in einen Unfall verwickelt wird, ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Wouters ist ein hervorragender Rennfahrer, der seine Rennen mit Souveränität und Gelassenheit bestreitet. Ihm fehlt es trotzdem nicht an der nötigen Aggressivität. Seine fahrerischen Fähigkeiten sind herausragend, weshalb er in der Stockcar F1 in der Zukunft sicher den ein oder anderen großen Titel mit nach Hause nehmen wird.

Frank Wouters in der LMV8-Ovalserie:

© leadlap.de

André Wiegold