Krasser Kontrast: Old-school NWES teilt sich Strecke mit smart e-cup

Krasser Kontrast: Old-school NWES teilt sich Strecke mit smart e-cup
NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

In Vallelunga teilten sich die V8-Monster der NASCAR Whelen Euro Series und die Elektroflitzer des smart e-cups die Strecke – Doch was verbindet diese äußerst unterschiedlichen Serien?

Beim Saisonauftakt der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) zeigte sich ein skurriles Bild: Erst donnerten die V8-Monster der europäischen NASCAR-Serie mit 400 Pferdestärken Leistung über den italienischen Kurs, dann pfiffen die quirligen Elektroautos des smart e-cups durch die engen Kurven. Wären Zuschauer auf der Tribüne erlaubt gewesen, hätten die sich sicher gefragt, wie die beiden in einem Rahmenprogramm zusammenpassen.

Doch die NWES und den smart e-cup verbindet ein wesentlicher Bestandteil der DNS des Motorsports: die Leidenschaft für Racing in einem fairen, engen Wettbewerb. In beiden Serien – unabhängig vom V8- oder Elektromotor – steuern die Fahrer Autos, in denen sie selbst den Unterschied ausmachen, weil die Konkurrenz mit gleichen Waffen kämpft. Am Ende gewinnt der Fahrer, der am besten ist. Im engen Korridor des Reglements können außerdem die Teams mit dem richtigen Setup wichtige Zehntel herausholen.

Zwischen der EuroNASCAR und der elektrischen Smart-Meisterschaft aus Italien gibt es aber noch einen weiteren Verbindungspunkt: Gian Luca Guiglia ist der PR-Chef der NWES, Massimiliano Palumbo der Markenmanager des smart e-cups. Zuvor haben beide jahrelang gemeinsam im NWES-Mediateam gearbeitet und ‘Motorsportrants.com’ aufgebaut, weshalb die beiden Italiener neben der Leidenschaft für den Rennsport eine enge Freundschaft verbindet.

‘Leadlap.de’ hat mit beiden gesprochen und gefragt, warum es für die Zuschauer eine einzigartige Möglichkeit ist, zwei so unterschiedliche Rennserien an einem Wochenende gemeinsam auf der Strecke zu sehen. Immerhin trifft Old-School-V8-Racing mit einer hohen Lautstärke auf den noch relativen neuen Elektro-Motorsport, der doch sehr leise ist.

Credtis: NASCAR Whelen Euro Series / Stephane Azemard

“Mit Max [Massimiliano] ging es gemeinsam in das Motorsport-Abenteuer”, so Guiglia. “Er war der erste junge Motorsport-Enthusiast, der bei ‘Motorsportrants.com’ angeheuert ist. Für uns war der Rennsport immer die große Leidenschaft, weshalb wir Wege gesucht haben, Motorsport-Fans mit Radsportlern zusammenzubringen.”

“Letztlich sind wir beide in sehr unkonventionellen Serien gelandet, in denen wir beide zeigen können, wie großartig die Motorsport-Welt ist, egal was für Autos gefahren werden”, so der NWES-PR-Chef weiter. “Die Leidenschaft der Fahrer, Teams, Mechaniker, Teamchefs, Ingenieure und Fans ist das, was uns alle verbindet.”

Palumbo geht noch näher auf die Gemeinsamkeiten der völlig unterschiedlichen Rennserien ein: “Racing ist Racing. Wenn du auf der Strecke ans Limit gehst und dich mit den Konkurrenten duellierst, ist es egal, was für ein Auto du fährst. Du genießt es einfach. Die NWES und der smart e-cup zeigen den Zuschauern, wie viel Spaß es macht, solch ein Auto zu fahren.”

Für Palumbo wichtig: “In beiden Serien macht der Fahrer den Unterschied. Deshalb gibt es harte Zweikämpfe auf der Strecke und Rennsport Tür an Tür und Stoßstange an Stoßstange – also echte Tourenwagen-Rennen. Der erste Schritt für eine gute Show ist, viele Autos am Start zu haben. Außerdem braucht es talentierte Fahrer, die die Fahrzeuge steuern. So entstehen spannende Rennen, wodurch wiederum Fans auf der ganzen Welt gewonnen werden. Es entsteht also eine gute Außenwirkung.”

Als Strippenzieher der Serie ist es für Palumbo auch wichtig, dass diese Reichweite dann dafür genutzt wird, um den Partnern eine Plattform für ihre Programme zu bieten. Jedoch stellt er klar: “Beide Serien stellen den Fan an die erste Stelle und das ist der Grund für den Erfolg sowohl für die NWES als auch für den smart e-cup. In beiden Serien spürst du die Leidenschaft für den Rennsport, den Charakter jedes einzelnen Fahrers und die Liebe für den Sport.”

Deshalb stellt Palumbo eine wichtige Frage: “Wir nutzen zwar völlig verschiedene Autos und einen völlig anderen Antrieb, aber wenn die Rennen laufen, kann man dann wirklich einen großen Unterschied sehen? Wir sind wie Brüder in einer Familie: Es gibt den coolen Bruder und den Nerd!”

Ob die Fans eines Tages in den Genuss kommen, den krassen Kontrast der beiden Serien direkt an der Strecke zu erleben, steht noch in den Sternen. Die neue Heimat des NASCAR-GP von Italien, das Autodromo di Vallelunga, wäre ideal dafür, ein weiteres Mal die brachiale Power der V8-EuroNASCAR-Boliden und das zarte Summen der Elektromotoren des smart e-cups zu verbinden.

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André Wiegold