NASCAR-Weekly: Auto Club Speedway könnte zum Short-Track werden

NASCAR-Weekly: Auto Club Speedway könnte zum Short-Track werden
Credits: Katelyn Mulcahy/Getty Images

NASCAR hat scheinbar ganz besondere Pläne für den Auto Club Speedway in Fontana, Kalifornien – Aus dem zwei Meilen langen Kurs soll ein 0,5 Meilen langer Short-Track werden

NASCAR Cup Series (von: André Wiegold)

Short-Tracks sind im NASCAR-Sport sehr beliebt und deshalb sind die Rennen am Bristol Motor Speedway und Martinsville Speedway immer absolute Highlights in der Saison. Der Ruf nach mehr Short-Tracks geht auch bei vielen eingefleischten Fans um, die gerne Strecken wie den Nashville Fairgrounds Speedway oder ein modernisiertes North Wilkesboro im Kalender sehen würden. NASCAR hat aber andere Pläne: Der Auto Club Speedway soll umgebaut werden. 

Der Kurs in Fontana an der Westküste der USA ist aktuell zwei Meilen lang und gilt als Schwester-Oval des Michigan Speedway. Auf dem breiten Kurs gibt es oft Kämpfe mit bis zu fünf Autos nebeneinander. NASCAR möchte diese Strecke aber drastisch kürzen und zu einem 0,5 Meilen langen Short-Track umbauen. Wie in Martinsville soll es lange Geraden geben, die durch stark überhöhte Steilkurven, wie in Bristol, verbunden werden sollen. 

Der große Kurs in Fontana soll verschwinden, wie ein mögliches Planbild der neuen Anlage zeigt. Parkplätze, neue Tribünen und eine völlig neue Infrastruktur sollen den Kurs, der im Jahr 1997 eröffnet wurde, neues Leben einhauchen. Auf dem Kurs wurden früher nicht nur NASCAR-, sondern auch CART-Rennen ausgetragen. Zur Erinnerung: Im Jahr 2000 fuhr Gil de Ferran im Penske den Rundenrekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 241,428 Meilen pro Stunde (rund 388 Kilometer pro Stunde). 

Die Idee ist, den Bau im Jahr 2021 zu starten, damit das erste Rennen auf dem neuen Short-Track bereits im Jahr 2022 über die Bühne gehen kann. Das 2020er-Rennen soll vom Umbau nicht betroffen sein, der Speedway soll also nahtlos Teil des NASCAR-Kalenders bleiben. 

Harvick gewinnt erstes Playoff-Rennen

Credits: Jared C. Tilton/Getty Images

Am vergangenen Sonntag hat Kevin Harvick (Stewart-Haas Racing) das erste Playoff-Rennen am Darlington Raceway gewonnen und sich damit – neben wichtigen Bonuspunkten – das Ticket für die nächste Runde gesichert. Die beiden Stage-Siege waren zuvor an Martin Truex Jr. im Gibbs-Toyota gegangen. Hinter Harvick kamen Austin Dillon (Richard Childress Motorsport), Joey Logano (Team Penske), Erik Jones (Joe Gibbs Racing) und William Byron (Hendrick Motorsport) ins Ziel. 

Mit seinem achten Saisonsieg führt Harvick aktuell die Gesamtwertung an. Dahinter folgt Denny Hamlin (Joe Gibbs Racing) mit 19 Punkten Rückstand. Logano liegt auf Platz drei vor seinem Penske-Teamkollegen Brad Keselowski, während Alex Bowman (Hendrick Motorsports) die Top 5 abrundet. Aktuell würden es Ryan Blaney (Team Penske), Matt DiBenedetto (Wood Brothers), Cole Custer und Clint Bowyer (beide Stewart-Haas Racing) nicht in die nächste Runde schaffen. 

Jedoch haben die Piloten noch zwei weitere Chancen, sich mit einem Sieg oder genügend Punkte für die nächste Playoff-Runde zu qualifizieren. Die kommenden Strecken haben es in sich: Am 13. September gastiert NASCAR am Richmond Raceway, danach geht es am 20. September zum Bristol Motor Speedway. Beide Rennen finden in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 1:30 Uhr deutsche Zeit statt. 

Das Fahrerkarussell fängt an, sich zu drehen

Während die aktuelle Saison in die heiße Phase geht, fängt das Fahrerkarussell sich langsam aber sicher wieder an zu drehen. Ein erfahrener Rennfahrer hat seinen Hut einfach selbst in den Ring geworfen. Die Rede ist von Greg Biffle, der sich vorstellen kann, bei einem Team wieder als Vollzeitfahrer in die NASCAR Cup Series zurückzukehren. Jedoch sieht er seine Chancen als gering an, weil so viele starke Youngsters in den Cup drängen.

Ein Pilot wird sein Cockpit wohl wieder frei machen: Matt Kenseth. Der NASCAR-Veteran kam nach dem Rauswurf von Kyle Larson bei Chip Ganassi Racing unter, wird das Team nach der Saison 2020 aber wohl wieder verlassen. Damit wäre die Startnummer 42 frei für einen Nachfolger, von denen es potenziell eine Menge gibt.  

Jimmie Johnson zieht es letztlich wirklich in Richtung IndyCar. Der siebenmalige NASCAR-Champion hat mit Chip Ganassi Racing einen Deal über zwei Jahre geschlossen. Johnson soll für das Team auf den Straßen- und Rundkurse in der IndyCar-Serie starten. Mit Ganassi als Partner hat Johnson außerdem die Option, als Teilzeitfahrer weiterhin in der NASCAR-Serie zu starten. Außerdem schließt der 44-Jährige einen Start beim Indy 500 2022 nicht aus.

Bubba Wallace hat derweil seinen Abschied bei Richard Petty Motorsports bekanntgegeben. Wohin es den US-Amerikaner in der Saison 2021 zieht, ist noch nicht bekannt. Die vakanten Cockpits bei Chip Ganassi Racing und Hendrick Motorsport könnten Alternativen für Wallace sein. 

NASCAR Xfinity Series (von: André Wiegold)

Nach den Siegen in Phoenix und Kansas hat Brandon Jones (Joe Gibbs Racing) auf dem Darlington Raceway einen weiteren ersten Platz eingefahren. Der 23-Jährige kam auf dem NASCAR-Traditionskurs vor Ross Chastain (Kaulig Racing) und Ryan Sieg (RSS Racing) ins Ziel. 

Credtis: Chris Keane/Getty Images

Drei Rennen müssen in der regulären Saison noch gefahren werden, ehe das Playoff-Feld 2020 feststeht. Sicher ist, dass bisher acht Piloten sich mit ihren Rennsiegen ein Ticket für die Endrunde gesichert haben. Damit gibt es noch vier Playoff-Plätze zu holen.

NASCAR Gander & RV Outdoors Truck Series (von: Simon Mones)

Während in der NASCAR Cup Series die Playoffs bereits begonnen haben, befindet sich die NASCAR Gander & RV Outdoors Truck Series noch in der regulären Saisonhälfte. In Darlington fand am Wochenende das vorletzte Rennen im Kampf um die Playoff-Plätze statt. Die Entscheidung fiel dabei erst in der Overtime, den Sieg sicherte sich Ben Rhodes (ThorSport Racing).

Credtis: Jared C. Tilton/Getty Images

„Das war ein hart erkämpfter Sieg“, sagt Rhodes nach dem Rennen im Interview. „Wir hatten den ganzen Tag nicht den besten Truck. Ich war wirklich sehr enttäuscht, als die (letzte) Caution kam, weil ich dachte, der vierte Platz ist ein gutes Ergebnis für uns, um in die Playoffs zu kommen.” Mit seinem ersten Sieg seit dem Rennen am Kentucky Speedway 2018, steht der Ford-Pilot nun sicher in der Endrunde.

Dabei führte Rhodes den Lauf lediglich vier Runden an. Während  die meisten Piloten in der letzten Gelbphase stoppten, blieb der ThorSport-Fahrer draußen. Davor hatten Brett Moffitt (Our Motorsports) und Sheldon Creed (GMS Racing) das Rennen dominiert. Die beiden teilten auch die Stage-Siege unter sich auf, am Ende kam Moffitt als Zehnter und Creed auf Rang 18 ins Ziel. 

Für Kurt Busch (Chip Ganassi Racing) steht in den kommenden Wochen eine ganz besondere Herausforderung an. Der 42-jährige Chevrolet-Pilot kämpft nicht nur um den Einzug in die nächste Playoff-Runde, sondern wird zudem einige Rennen der Truck-Serie kommentieren. 

Schon am kommenden Donnerstag in Richmond gesellt sich Busch erstmals zu Vince Welch, Michael Waltrip, Alan Cavanna und Jamie Little. Insgesamt wird der Cup-Pilot bei sieben Rennen hinterm Mikro sitzen:

  • Richmond, Donnerstag, 10. September
  • Bristol, Donnerstag, 17. September
  • Las Vegas, Freitag, 25. September
  • Talladega, Samstag, 3. Oktober
  • Kansas City, Freitag, 16. Oktober
  • Martinsville, Freitag, 30. Oktober
  • Phoenix, Freitag, 6. November

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André Wiegold und Simon Mones