Ein Blick in die Geschichte: Das Motodrom Nettetal-Kaldenkirchen

Ein Blick in die Geschichte: Das Motodrom Nettetal-Kaldenkirchen
© Friedhelm Hellen

In den 70er und 80er Jahren fanden im Motodrom Nettetal-Kaldenkirchen viele Autospeedway-Rennen statt. Der Kurs gehört zu den wenigen deutschen Ovalen, die im Laufe des vergangenen Jahrhunderts geschlossen wurden.

Eröffnet wurde das rund 435 Meter lange Oval im Jahr 1969. Zuerst mussten die Fahrer mit losem Untergrund zurecht kommen. Später wurde die Autospeedway-Strecke asphaltiert. Das Oval selbst lag am Fuß einer stillgelegten Sandgrube. Deshalb gab es auch ganz besondere Naturtribünen, die Platz für bis zu 20.000 Zuschauer boten.

© Friedhelm Hellen
© Friedhelm Hellen

Die wichtigsten Klassen, die in Kaldenkirchen zu sehen waren, waren die Stockrods, Ministox, Minirods, Superstox, Hotrods, Superrods, Midgets und Bangers. Veranstalter der Rennveranstaltungen war der Auto Speedway Club Nettetal (A.S.C.N.).

Die Stadt am Niederrhein war zudem Gastgeber für besondere Autospeedway-Rennen. Neben der Weltmeisterschaft der Midgets wurden die Europameisterschaften der Stock Cars und Stockrods auf dem Kurs ausgetragen. Ein weiterer Höhepunkt war der World Cup der Hotrods. Im Jahr 1977 nahm sogar die britische Hotrods-Legende Mick „Duffy“ Collard an einem Lauf teil.

© Friedhelm Hellen

Die Bahn wurde im Jahr 1987 aufgrund von Bürgerprotesten geschlossen. Etwas 15 Jahre nach der Schließung wurde mit der kompletten Verfüllung der Grube begonnen. Aktuell führt ein Zubringer zur Autobahn über die verfüllte Grube.

Co-Autor und Fotograf: Friedhelm Hellen

Friedhelm Hellen ist ein ehemaliger Autospeedway-Fahrer und absoluter Motorsport-Enthusiast. Er selbst saß am Steuer von Fahrzeugen in folgenden Klassen: Bangers, Stockcars, Minirods, Stockrods und Klasse 7 & 8 (Gelsenkirchen). Seine Lieblingsstrecken waren und sind die Ovale in Recklinghausen, Kaldenkirchen und Posterholt.

André Wiegold