NWES-Präsident vergleicht EuroNASCAR-Autos mit TCR- und GT4-Boliden

NWES-Präsident vergleicht EuroNASCAR-Autos mit TCR- und GT4-Boliden
Michael Großgarten

Die Autos der EuroNASCAR zählen zu den schnellsten Tourenwagen-Serien Europas – Außerdem kommt der US-Ableger mit einem vergleichsweise kleinen Budget aus

Vielen Sportarten hängt das Image an, dass sie teuer oder elitär seien. Das gilt sowohl für Golf, als auch für den Motorsport. Doch es gibt auch Serien, in denen man mit einem vergleichsweise kleinen Budget fahren kann.

Eine dieser Serien ist die NASCAR Whelen Euro Series (NWES). Im europäischen Ableger der NASCAR können Fahrer – ohne Schäden – bereits für weniger als 100.000 Euro pro Saison dabei sein. Dafür bekommen die Piloten Autos geboten, die sich nicht vor TCR- oder GT4-Boliden verstecken müssen.

“Sie machen aber viel mehr Spaß und es kostet deutlich weniger Geld, sie zu fahren”, sagt NWES-Präsident Jerome Galpin. In der Anschaffung kostet ein neuer Bolide für die NWES etwa 90.000 Euro vor Steuern. Gebraucht gibt es die Autos bereits zwischen 50.000 und 60.000 Euro. Ein neuer TCR-Wagen liegt im Vergleich bei etwa 100.000 bis 200.000 Euro, für einen GT4-Boliden sind etwa 125.000 bis 250.000 Euro fällig – die Einsatzkosten sind meist noch höher. Gebraucht liegen beide Fahrzeugtypen auf dem Niveau eines neuen EuroNASCAR-Boliden.

Anders als in den beiden anderen Klassen sind in der NWES sogar ältere Chassis aus den Jahren 2009 bis 2011 regelmäßig in der Victory Lane zu finden. Das liegt auch daran, das es in der Serie keine Balance of Performance (BoP) oder von Herstellern erzwungene Updates gibt. Stattdessen wird wie in den USA auf einfache Technik gesetzt, die die niedrigen Unterhaltskosten ermöglicht. Der Fakt, dass sich zwei Fahrer ein Auto in zwei verschiedenen Meisterschaften teilen, mindert ebenfalls die Kosten.

“Nahezu jeder, der ein EuroNASCAR-Auto getestet hat, hat nach der Fahrt gesagt: ‘Wow, das ist viel besser, als ich erwartet habe!’”, erklärt Galpin und wirbt für eine Teilnahme am Rekrutierungsprogramm der Serie, um die 400-PS-starken Autos mit Viergang-H-Schaltung und ohne Fahrhilfen zu testen. “Wir ermutigen jeden Fahrer, die Chance beim Test wahrzunehmen. Nur so werden sie verstehen, warum es einige der besten Fahrer auf der Welt lieben, unsere Autos zu fahren.“

Daher konnte die NWES bereits zahlreiche prominente Namen für einen Gaststart gewinnen. Ellen Lohr und der US-NASCAR-Champion Bobby Labonte starteten bereits in der Serie. Der Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve ist inzwischen mit einem eigenen Team dabei. Ein Türöffner in die EuroNASCAR ist das Rekrutierungsprogramm, bei dem interessierte Fahrer die Boliden testen können.

„Das Fahrer-Rekrutierungsprogramm hat sich in den vergangenen Jahren als großer Erfolg entpuppt und viele großartige Talente in die Serie gebracht“, erklärt Galpin. Zudem bietet es die Chance, die EuroNASCAR kennenzulernen und ein Stipendium von bis zu 25.000 Euro von der Serie zu bekommen. In diesem Jahr findet der erste Rekrutierungstag am 7. Dezember in Valencia statt.

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Simon Mones