Martinsville-Drama: Kvapil zittert sich ins Finale, Smith und Jones scheitern auf der Ziellinie

Martinsville-Drama: Kvapil zittert sich ins Finale, Smith und Jones scheitern auf der Ziellinie
Foto: NASCAR Media / Jared C. Tilton/Getty Images

Taylor Gray gewann in Martinsville sein erstes NASCAR-Xfinity-Series-Rennen – Hinter ihm ging es im Kampf um die Finaltickets heiß her – Die vier Finalisten heißen: Connor Zilisch, Carson Kvapil, Justin Allgaier und Jesse Love

Das letzte Cutoff-Rennen der NASCAR Xfinity Series auf dem Martinsville Speedway lieferte genau das Drama, das in einem Halbfinale erwartet wird. Während Taylor Gray den Spoiler-Sieg errang, erstmals in die Victory-Lane abbog und damit den automatischen Finaleinzug für alle Meisterschaftsanwärter blockierte, ging es dahinter um die nackte Rechnerei.

Hier gibt es die offizielle Highlights des Rennens auf YouTube

Am Ende eines chaotischen Abends heißt der vierte Finalist Carson Kvapil – und er sicherte sich das Ticket nach einer fast schon verlorenen Schlacht. Eliminiert wurden hingegen die beiden Fahrer, die direkt hinter Sieger Gray ins Ziel kamen: Sammy Smith auf Platz zwei, der keinen Last-Bender oder Bump-and-Run hinbekam, und Brandon Jones auf Rang drei. Ebenfalls ausgeschieden sind Sheldon Creed und Sam Mayer.

Das Championship-4-Feld für das Finale in Phoenix steht damit fest: Jesse Love, Justin Allgaier, Connor Zilisch und Carson Kvapil.

Taylor Gray siegt – Foto: NASCAR Media / Jared C. Tilton/Getty Images

Kvapil erlebte am Steuer der #1 JR-Motorsports-Chevrolet den absoluten Albtraum. Lange Zeit sah es so aus, als könnte er seinen Punktevorsprung sicher verwalten. Doch 23 Runden vor dem regulären Ende geriet er in eine Kettenreaktion, drehte sich und musste die Box aufsuchen. Die Konsequenz: Neustart von Platz 30.

In den verbleibenden 17 Runden bis zur Zielflagge – plus der finalen Overtime – startete Kvapil eine unglaubliche Aufholjagd. Er kämpfte sich durch das ramponierte Feld zurück auf den 18. Platz. Es war eine Punktlandung. Kvapil rettete sich mit nur vier Punkten Vorsprung auf Brandon Jones über die Ziellinie und sicherte sich das letzte Phoenix-Ticket.

„Das war wahrscheinlich das nervenaufreibendste Rennen, das ich je in meiner Karriere gefahren bin“, gab Kvapil zu. „Wir standen eigentlich gut da, bevor wir umgedreht wurden. Jetzt sind wir im Finale. Es kommt alles auf ein Rennen an, und wir haben eine 25-prozentige Chance zu gewinnen.“

Für Smith und Jones endete der Abend in Enttäuschung, obwohl sie das Rennen auf den Plätzen zwei und drei beendeten. Da Gray den Sieg stahl, zählten für sie nur die Punkte – und die reichten nicht.

Smith, der Zweiter wurde, fehlten am Ende fünf Zähler auf Kvapil. Der Fahrer der #8 JR-Motorsport-Chevrolet war im vergangenen Frühjahr noch aggressiv gegen Gray vorgegangen; diesmal fuhr er zurückhaltender, aber es reichte nicht zum Sieg. „Ich habe das Gefühl, wir wären gut genug für das Finale“, sagte ein enttäuschter Smith. „Aber wir waren in den Playoffs einfach nicht gut genug.“

Brandon Jones im JGR-Toyota war sogar noch näher dran. Ihm fehlten lediglich vier Punkte, um Kvapil abzufangen.

Für Creed war die Ausgangslage klar: Nur ein Sieg zählte. Der Fahrer des #18 Joe-Gibbs-Racing-Toyotas kämpfte hart und beendete das Rennen als Vierter, doch ohne den Sieg war seine Meisterschaftshoffnung dahin.

Auch für Mayer ist die Saison gelaufen. Der JRM-Pilot schied ebenfalls aus und ließ seinem Frust nach dem Rennen freien Lauf, als er sich sichtbar mit Jeb Burton anlegte.

Der einzige Playoff-Fahrer, der sich keine Sorgen machen musste, war Jesse Love. Obwohl er mit einem komfortablen 40-Punkte-Polster angereist war, erlebte er einen katastrophalen Abend. Zwei Strafen auf der Pit Road warfen ihn weit zurück. Er beendete das Rennen nur auf Platz 23.

Sein Polster war jedoch groß genug: Love zog mit 18 Punkten Vorsprung auf den eliminierten Jones sicher ins Finale ein. Er gesellt sich zu Justin Allgaier und dem Rookie Connor Zilisch,der in Martinsville Neunter wurde, die sich ihren Platz im Titelkampf ebenfalls sicherten.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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