Villeneuves goldene Empfehlung: So verhalf die F1-Legende Bruno Mulders zum Durchbruch
Bruno Mulders überzeugte in der NASCAR Euro Series 2025 mit starken Leistungen – Der 17-Jährige startete auf Empfehlung des früheren Formel-1-Weltmeisters Jacques Villeneuve in der Serie
In der NASCAR Euro Series Saison 2025 gab eine große Überraschung: Bruno Mulders. Der 17-jährige Niederländer sicherte sich in seiner Debütsaison sensationell die Master Trophy in der OPEN-Division. Doch der Weg des Team-Bleekemolen-Piloten in die europäische NASCAR-Welt war alles andere als geradlinig – und wurde entscheidend von Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve geebnet.
Wer 2025 die NASCAR Euro Series verfolgte, kam an einem Namen nicht vorbei am jungen Niederländer nicht vorbei. Der Pilot im Toyota Camry mit der Startnummer 72 zeigte eine Leistungskurve, die steiler kaum sein könnte. Bereits bei seinem ersten Rennwochenende in Spanien stand er auf dem OPEN-Podium. Beim NASCAR-Rennen in Deutschland folgte der erste Sieg.
Doch Mulders überzeugte nicht nur in der OPEN-Division. Er mischte auch die PRO-Kategorie auf und krönte seine Saison mit einem historischen Podiumsplatz in der höchsten Klasse der Serie – als jüngster Fahrer, dem dies je gelang. Der Lohn am Ende eines spektakulären Jahres war der Gewinn der Master Trophy nach einem harten Kampf mit Sandro Tavartkiladze und Thomas Dombrowski sowie Gesamtrang drei in der OPEN-Wertung.

Was heute wie ein Märchen klingt, war Anfang 2025 pure Utopie. Mulders‘ Karriere stand nach privaten Schwierigkeiten auf der Kippe. „Ich hatte 2024 ein ziemlich schwieriges Jahr“, gesteht der Niederländer. „Wegen einiger Dinge in der Familie und auch in der Schule hatte ich ein Jahr Pause und bin nichts gefahren. Es schien im Grunde so, als wäre alles ein bisschen vorbei für mich.“
Genau in dieser Phase trat eine Motorsport-Legende auf den Plan: der ehemalige Formel-1-Fahrer Villeneuve. Der Kanadier, selbst Indy-500-Sieger, Formel-1-Champion von 1997 und zweimaliger EuroNASCAR-Sieger, kannte Mulders aus seinem eigenen Nachwuchsprogramm FEED Racing, das er zusammen mit Patrick Lemarie – ebenfalls EuroNASCAR-Rennsieger – betreibt. Dort hatte Mulders Ende 2023 im Formel-4-Auto – seinem ersten Einsatz im Automobilrennsport überhaupt – als Vierter stark beeindruckt.
Villeneuve vergaß das Talent nicht. „Anfang 2025 kamen wir dann mit Villeneuve ins Gespräch“, erinnert sich Mulders. „Er sagte, dass mein Fahrstil wirklich gut zu den NASCAR-Autos passt, da es im Vergleich zu einem Formel 4, das vom Fahrstil her eher untermotorisiert ist, ein ziemlich übermotorisiertes Auto ist.“
Villeneuves Empfehlung war der Türöffner. Mulders wurde zum offiziellen Rekrutierungsprogramm der EuroNASCAR in Fontenay-le-Comte geschickt. „Es lief sehr gut, obwohl es geregnet hat. Der Speed war sofort da“, so Mulders. Der Test überzeugte alle, und es folgte der Kontakt zu Top-Teams. „Wir entschieden uns für Team Bleekemolen. Und von da an kennt ihr ja die Geschichte.“

Die Story ist die eines spektakulären Aufstiegs, dessen Grundstein aber schon viel früher gelegt wurde. Mulders‘ Weg in den Motorsport begann 2015 durch einen Zufall bei einer Party eines Freundes, der Kart fuhr. Er war sofort infiziert. Es folgten die klassische Kartsport-Leiter: von den Viertaktern in die Zweitakter, holländischer Rookie-Meister, Teilnahme an der Kart-Weltmeisterschaft in Brasilien und schließlich Werkseinsätze für Top-Teams wie Kart Republic (2022) und CRG (2023) in den höchsten FIA-Klassen.
Ein glücklicher Zufall auf einer Party, jahrelange harte Arbeit im Kartsport und schließlich die entscheidende Empfehlung einer Legende zur richtigen Zeit – Bruno Mulders‘ Weg zur Master Trophy 2025 ist außergewöhnlich. Mit dem Vertrauen von Villeneuve im Rücken und dem Speed, den er 2025 zeigte, hat sich der 17-Jährige als eines der größten Talente im europäischen NASCAR-Sport etabliert.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.






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