Der Road-Course-Ringer lernt das Oval: Van Gisbergen liefert Top-10-Ergebnis in Kansas

Mit einem zehnten Platz in Kansas sichert sich Shane van Gisbergen sein erstes Top-10-Ergebnis auf einem Oval in der NASCAR Cup Series – Dem Rundkursspezialisten gelang es, nach einer Strafe zurückzuschlagen
Shane van Gisbergen gilt als Rundkurs-König der NASCAR-Saison 2025: Alle seine Siege in der Cup Series hat der 36-jährige Neuseeländer auf einer traditionellen Rundstrecke eingefahren. Umso beachtlicher war daher sein erstes Oval-Top-10-Ergebnis in der amerikanischen Stockcar-Liga auf dem Kansas Speedway.
Der Trackhouse-Pilot musste von ganz hinten starten und sich von einer Stop-and-Go-Strafe erholen. Bereits in der ersten Runde fiel van Gisbergen aus der Führungsrunde, da er eine Strafe für unerlaubte Einstellungen am Auto im Vorfeld des Rennens absitzen musste.
Nachdem „SVG“ wieder in der Führungsrunde war, ging es kontinuierlich nach vorn. In der Endphase fiel der Rundkurs-Spezialist zunächst durch einen Kampf mit seinem Teamkollegen Ross Chastain auf. Im weiteren Rennverlauf berührte er Alex Bowman bei einem Three-Wide-Manöver und drängte diesen in die Mauer.
Beim letzten Restart des Hollywood Casino 400 hielt van Gisbergen dem Druck stand und sicherte sich den zehnten Platz. Damit verbesserte er seine bisher beste Oval-Platzierung von Martinsville im Herbst 2024, wo er auf Rang zwölf ins Ziel kam.
„Ich schwebe auf Wolke sieben!“
„Es ist echt geil, dass wir hier am Kansas Speedway in die Top 10 gefahren sind“, sagte SVG in der Boxengasse. „Es war hart, mit einer Runde Rückstand und dieser Strafe so zu fahren, aber Chais Eliason [Ersatz-Crew-Chief] hat einen super Job gemacht. Wir hatten phasenweise echt gute Pace, also bin ich begeistert von diesem Top-10-Ergebnis. Ich schwebe auf Wolke sieben!“
Mit diesem Ergebnis zeigt van Gisbergen Fortschritte. Bereits beim Summer Shootout auf dem Charlotte Motorspeedway – eine Legend-Cars-Veranstaltung mit prominenten Teilnehmern – sicherte sich van Gisbergen seinen ersten Ovalsieg. Auch in der Xfinity Series, in der er seine erste komplette NASCAR-Saison verbrachte, glänzte er vereinzelt mit Top-10-Resultaten, unter anderem in Phoenix, Darlington und Kansas.
Lernen zahlt sich aus
Gegenüber Frontstretch spricht der Neuseeländer von einem „Lernprozess“, der nun Früchte trägt. „Das Ganze hier ist verdammt schwierig und ich habe einfach Zeit gebraucht, um immer besser zu werden. Ich musste noch viel lernen und habe versucht, mein Auto an den richtigen Stellen zu positionieren. Sobald wir die gleichen Reifen hatten und uns in der gleichen Runde befanden, konnte ich einen nach dem anderen überholen und mich im Feld bewegen. Ich hatte noch nie so viel Selbstvertrauen. Es ist ein Lernprozess, und ich werde immer besser.“
Bei seiner Entwicklung hebt er vorwiegend die Zeit auf der Strecke hervor, die ihm hilft: „Die Fahrzeugdynamik, die Funktionsweise des Autos, die Kurvenüberhöhung, die Geschwindigkeit, die Aerodynamik und so weiter. Ich habe bei null angefangen, und Strecken wie diese [Kansas] sind die schwierigsten. Ich muss noch wirklich viel Erfahrung sammeln, aber es macht mir Spaß.“
Aktuell ist das Top-10-Ergebnis noch ein Ausreißer. Seine vergangenen vier Ovalrennen beendete er alle außerhalb der Top 20, doch mit seiner Motivation und Freude am Lernen könnte er ein neuer Konkurrent für etablierte Fahrer werden.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.