Drama in Daytona: Blaney-Sieg entscheidet über Playoff-Schicksale

Daytona entschied das Schicksal der letzten Playoff-Plätze: Blaney siegte im Four-Wide-Finish, Bowman zitterte – Reddick fuhr trotz Crash in die Endrunde
Das Finale der regulären Saison der NASCAR Cup Series auf dem Daytona International Speedway hatte es in sich: Vor dem Superspeedway-Rennen waren 14 Playoff-Plätze vergeben und zahlreiche Fahrer außerhalb der Top 16 witterten ihre Chance, es noch auf den letzten Metern in die Endrunde zu schaffen. Doch dann kam Ryan Blaney und holte seinen zweiten Saisonsieg. Er setzte sich in einem Four-Wide-Finish gegen drei sieglose Fahrer durch.
Das bedeutet auch, dass Tyler Reddick und Alex Bowman sich dank ihrer Punkte für die Playoffs qualifizierten. Reddick war früh im Rennen in einen Unfall verwickelt, doch das Team 23XI Racing schickte das demolierte Auto zurück auf die Strecke. Reddick war sogar schnell genug, um mit dem Feld mitzuhalten. Nur wenige Runden später kam es zu einem Big-One, der ausgerechnet Bowman erwischte.
Kyle Larson touchierte Bubba Wallace von hinten, woraufhin dieser die Kontrolle über sein Auto verlor. Insgesamt zwölf Autos waren in den Massencrash verwickelt. Bowmans Hendrick-Chevrolet wurde nach erfolglosen Reparaturversuchen in der Garage vom Rennen abgemeldet. Damit war Reddicks Platz 15 in der Playoff-Setzliste nicht mehr gefährdet und er war sicher in den Playoffs.
Bowman hingegen musste zittern – und zwar sehr lange. Hätte ein Fahrer außerhalb der Top 16 in Daytona seinen ersten Sieg geholt, wäre der Hendrick-Pilot nicht in die Playoffs gerückt. Doch er hatte Glück: Blaney setzte sich als Wiederholungssieger in einem wilden Zieleinlauf gegen die Konkurrenz durch. Ausgerechnet drei sieglose Fahrer kamen hauchdünn hinter dem Penske-Piloten ins Ziel: Daniel Suarez, Justin Haley und Cole Custer. Die drei haben damit keine Chance mehr auf den Cup-Titel 2025.
„Ich schulde ihm sieben Millionen Bier”, witzelte der erleichterte Bowman nach dem Rennen. Am Kommandostand hatte er sicherlich ordentlich gebangt. Blaney sagte: „Nach einem Jahr mit sieben Ausfällen den zweiten Platz in der Gesamtwertung zu erreichen, zeigt, wie gut wir sind.“
„Das Gute an den vergangenen sechs Wochen ist, dass wir meiner Meinung nach dort ins Ziel gekommen sind, wo wir hingehören. Es sind keine Dummheiten passiert. Wir hatten solide Wochen und haben einfach alles zusammengebracht.“
„Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Leistung, die wir das ganze Jahr über gezeigt haben, das steht fest. Ich finde, diese Jungs sind sogar noch besser als damals, als wir 2023 die Meisterschaft gewonnen haben, besser als im vergangenen Jahr. Sie werden einfach immer reifer und sind sehr selbstbewusst. Hoffentlich können wir nächste Woche wieder angreifen. Wir werden sehen.“
Damit stehen die 16 Playoff-Teilnehmer und ihre Bonuspunkte fest, die sie über Stage- und Rennsiege sowie ihre Platzierung am Ende der regulären Saison gesammelt haben:
- Kyle Larson – 2.032
- William Byron – 2.032
- Denny Hamlin – 2.029
- Ryan Blaney – 2.026
- Christopher Bell – 2.023
- Shane van Gisbergen – 2.022
- Chase Elliott – 2.013
- Chase Briscoe – 2.010
- Bubba Wallace – 2.008
- Austin Cindric – 2.008
- Ross Chastain – 2.007
- Joey Logano – 2.007
- Josh Berry – 2.006
- Tyler Reddick – 2.006
- Austin Dillon – 2.005
- Alex Bowman – 2.002
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.