Mick Schumacher von IndyCar-Wechsel begeistert: „Freue mich auf großartiges Racing“

Mick Schumacher von IndyCar-Wechsel begeistert: „Freue mich auf großartiges Racing“
Foto: Penske Entertainment: Joe Skibinski

Mick Schumacher wird mit RLL in der IndyCar-Saison 2026 antreten – Der Deutsche freut sich auf die besondere Herausforderung in der US-Formelserie.

„Es ist großartig“, sagt Mick Schumacher über seinen bevorstehenden Start in der IndyCar-Saison 2025 mit Rahal Letterman Lanigan Racing (RLL). Der Sohn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters Michael wechselt mit Formel-1- und Langstrecken-WM-Erfahrung in die große Formelserie der USA und freut sich auf das neue Umfeld, das auf ihn zukommen wird.

„Ich finde es toll, dass es so viele verschiedene potenzielle Sieger gibt“, so Schumacher weiter. Und damit trifft er den Nagel auf den Kopf: Obwohl Meister Alex Palou die Saison 2025 mit acht Siegen ungewöhnlich klar dominierte, gab es in 16 Rennen sieben verschiedene Sieger.

„Es liegt an einem selbst, wirklich alles zu geben und zu versuchen, das Maximum aus sich herauszuholen“, sagt der 26-Jährige und attestiert der IndyCar damit, eine Fahrermeisterschaft zu sein. „Ja, ich freue mich sehr darauf, und ich glaube, es gibt vieles, worauf man sich freuen kann.“

Foto: Penske Entertainment: Chris Jones

Doch was macht die IndyCar-Serie für Schumacher aus? Er hat eine klare Meinung: „Es gibt viele Rad-an-Rad-Duelle und vielleicht hier und da eine kleine Berührung. Soweit ich das verstehe, sind die Autos auch ziemlich robust, was die Action Seite an Seite angeht, und ich habe mit ein paar anderen Fahrern gesprochen, die das Rennfahren dort wirklich genießen.“

Rad-an-Rad-Duelle hätte Schumacher aber auch in der Langstrecken-WM (WEC) mit Alpine erleben können, denn in der Hypercar-Klasse geht es ebenfalls eng zur Sache. Doch Schumacher hatte es satt, sich das Cockpit eines Autos mit anderen Fahrern zu teilen – und das ist im Langstreckensport nun einmal der Standard.

„Für mich ging es wirklich nur darum, in mein eigenes Auto zu steigen und das zu tun, das zu fühlen und die Möglichkeiten nutzen zu können, die mir gegeben werden“, so Mick über den Schritt in die IndyCar. „Deshalb, ja, freue ich mich einfach nur auf das großartige Racing, das es geben wird, und den Spaß, den es bringen wird.“

Foto: Penske Entertainment: Joe Skibinski

Der Formelsport ist für Schumacher kein Neuland, denn er ist die typische Karriereleiter in Richtung Formel 1 aufgestiegen und gewann dabei auch die Formel-2-Meisterschaft. In der Formel 1 war seine kurze Karriere nicht von Glück geprägt. Bei Haas hatte der Youngster zu kämpfen und baute einige Unfälle. Deshalb war nach zwei Saisons und zwei Top-10-Ergebnissen für ihn Schluss.

„Nun, ich denke, dass es für mich letztendlich einfach interessant war, diesen Formelsport-Weg wieder zu erkunden und dort irgendwie wieder mehr Fuß zu fassen“, so freut sich Schumacher auf seine Chance, in einem Formelauto wieder Gas geben zu können. „Offensichtlich war die IndyCar für mich die beste Option.“

„Ich musste mir selbst und allen um mich herum nur bestätigen, dass dies etwas ist, das ich mir langfristig vorstellen kann“, stellt der in der Schweiz geborene Rennfahrer klar. „Daher denke ich, war der Entscheidungsprozess ziemlich einfach. Es ging nur darum, herauszufinden, wie engagiert ich sein würde, und offensichtlich wäre ich nicht hier, wenn ich nicht zu 100 Prozent engagiert wäre.“

Der IndyCar-Kalender 2026 ist tückisch: Er besteht aus insgesamt fünf Straßenkursen, sechs Rundkursen und fünf Ovalen (sechs Rennen). Insbesondere die Ovale werden Schumacher vor eine große Herausforderung stellen, denn immer wieder Linkskurven zu meistern, ist viel schwieriger, als es aussieht. Außerdem ist auf diesem Streckentyp die Chance eines schwereren Unfalls höher, denn Auslaufzonen gibt es keine.

„Ja, natürlich ist das etwas, worüber ich nachgedacht habe“, so Schumacher über die Sicherheit in der IndyCar-Serie. „Aber andererseits denke ich, dass der Motorsport insgesamt gefährlich ist, also sehe ich nicht wirklich, warum diese eine Sache gefährlicher sein sollte als alles andere.“

Foto: Penske Entertainment: James Black

„Offensichtlich gab es mehrere Aspekte, und Jay [Frye, RLL-Präsident] hat einen großen Anteil daran gehabt, Ovalrennen – oder einfach das Rennen in der IndyCar im Allgemeinen – sicherer zu machen. Wir hatten mehrere Gespräche darüber, und sie klangen für mich alle positiv.“

„Deshalb habe ich letztendlich die Entscheidung getroffen“, so Schumacher mutig. „Natürlich ist das nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich nehme es nicht auf die leichte Schulter. Es sind wahnsinnige Geschwindigkeiten; es ist superschnell. Wir fahren offensichtlich hart, Seite an Seite. Aber ich akzeptiere das Risiko für die Freude am Rennfahren.“

„Für mich war es wichtig, keine halben Sachen zu machen, sondern tatsächlich voll reinzugehen und es zu 100 Prozent zu tun, und definitiv sind Ovale ein Teil davon“, stellt sich der 26-Jährige der Herausforderung. „Ich hatte gute Gespräche mit Leuten, die gute und schlechte Ansichten darüber hatten, und ich musste das einfach abwägen und für mich selbst entscheiden.“

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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