Vom Simulator zum Star: William Byrons Marsch ins NASCAR-Finale 2025

Vom Simulator zum Star: William Byrons Marsch ins NASCAR-Finale 2025
Foto: NASCAR Media / Sean Gardner/Getty Images

Er ist der Regular-Season-Champion, zweimaliger Daytona-500-Sieger und das Aushängeschild der iRacing-Generation – In Phoenix will William Byron nun seinen ersten Cup-Titel holen

Wenn es in der NASCAR Cup Series 2025 eine echte Konstante gab, dann war es der Mann in der legendären Startnummer 24. William Byron, eines der jungen Aushängeschilder von Hendrick Motorsports, kommt als Regular-Season-Champion zum Finale nach Phoenix.

Für Byron ist es nach 2023 und 2024 der dritte Anlauf auf die Meisterschaft. Doch dieses Mal ist die Ausgangslage eine andere: Byron ist nicht mehr nur ein Playoff-Teilnehmer, er entscheidet mit, wo die Messlatte der NASCAR Cup Series liegt.

Foto: NASCAR Media / James Gilbert/Getty Images

William Byrons Werdegang ist einzigartig und hat die Blaupause für künftige Rennfahrer-Karrieren neu geschrieben. Geboren am 29. November 1997 in Charlotte, North Carolina, begann er nicht wie seine Konkurrenten im Alter von sechs Jahren im Kartsport. Byron stieg erst mit 15 Jahren – für heutige Verhältnisse extrem spät – in ein echtes Rennauto – ein Legend Car.

Sein Talent schärfte er woanders: am heimischen Computer. Byron war ein iRacing-Phänomen und fuhr auf der Simulationsplattform über 100 Siege ein. Sein Erfolg im Simulator war so groß, dass er 2014 von JR Motorsports für deren Late-Model-Programm unter Vertrag genommen wurde.

Was danach folgte, ist einer der schnellsten Aufstiege in der NASCAR-Geschichte. Byron gewann auf fast jedem Level sofort – und zwar dominant. 

  • 2015: Er gewann als Rookie die NASCAR K&N Pro Series East Meisterschaft.
  • 2016: Byron wechselte zu Kyle Busch Motorsports (KBM) in die Truck Series. Seine Rookie-Saison war historisch: Er gewann sieben Rennen. Die Saison endete jedoch in einer Tragödie: Beim vorletzten Playoff-Rennen in Phoenix erlitt er in Führung liegend einen Motorschaden, der ihn den sicheren Einzug ins Finale kostete.
  • 2017: Byron stieg in die Xfinity Series zu JR Motorsports auf. Er gewann vier Rennen, darunter das wichtige Playoff-Rennen in Phoenix, und krönte sich in Homestead zum NASCAR Xfinity Series Champion.
  • 2018: Er wurde in die #24 von Hendrick Motorsports befördert und gewann den Cup-Series-Rookie-of-the-Year-Titel. Damit schaffte er das Kunststück, in vier aufeinanderfolgenden Jahren den ROTY-Titel in vier verschiedenen Serien (K&N, Truck, Xfinity, Cup) zu gewinnen.

Nach Lehrjahren im Cup – erste Pole 2019 beim Daytona 500, erster Sieg 2020 in Daytona – erfolgte der endgültige Durchbruch, als er 2022 wieder mit seinem alten KBM-Crew-Chief Rudy Fugle vereint wurde.

Credits: NASCAR Media / Chris Graythen/Getty Images

2023 war seine große Saison mit sechs Siegen und dem ersten Einzug ins Finale. 2024 legte er nach und gewann sein erstes Daytona 500 – der erste Sieg für die #24 in diesem Rennen seit Jeff Gordon 2005 und schaffte es wieder ins entscheidende Rennen in Phoenix.

Die laufende Saison 2025 ist sein bisheriges Meisterstück. Byron startete das Jahr, indem er als erst fünfter Fahrer der Geschichte das Daytona 500 zweimal in Folge gewann.

Er dominierte die Regular-Season, holte einen weiteren Sieg in Iowa und sicherte sich souverän den Titel des Regular-Season-Champions. Den Einzug ins Finale machte er mit einem dominanten Sieg im Playoff-Rennen von Martinsville klar.

Abseits der Strecke bricht Byron ebenfalls mit Klischees. Er ist ein Eagle Scout, der höchste Rang bei den US-Pfadfindern, und bekannt für seinen analytischen, fast schon klinischen Ansatz.

Während er um die Meisterschaft fährt, ist er parallel online an der Liberty University, seinem langjährigen Sponsor, eingeschrieben und absolviert dort seinen College-Abschluss in Business Communication. In Phoenix hat der Mann, der seinen ersten Rennvertrag dank eines Computersimulators bekam, nun die Chance, sich die reale Krone des Sports aufzusetzen.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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