Abschied, Aufstieg und Wechsel: Die IndyCar-Silly-Season 2026 nimmt Fahrt auf

Abschied, Aufstieg und Wechsel: Die IndyCar-Silly-Season 2026 nimmt Fahrt auf
Foto: Penske Entertainment: Joe Skibinski

Während Marco Andretti seine IndyCar-Karriere beendet, haben Rinus Veekay und IndyNXT-Talent Caio Collet ihre Plätze für 2026 gefunden

Das Fahrerkarussell der IndyCar Series für 2026 ist in voller Fahrt und hat in den vergangenen Wochen drei entscheidende Weichenstellungen erlebt. Während A.J. Foyt Racing mit dem Brasilianer Caio Collet, dem Zweitplatzierten aus der IndyNXT-Saison 2025, befördert, kehrt Rinus VeeKay für einen Neuanfang zu Juncos Hollinger Racing zurück. 

Gleichzeitig endet eine Ära: Marco Andretti, der Sohn von Michael und Enkel von Mario, hat seinen sofortigen Rücktritt vom professionellen Rennsport und damit auch vom Indianapolis 500 bekannt gegeben.

Das Ende einer Ära: Marco Andretti tritt ab

Der Name Andretti wird 2026, Stand jetzt, nicht im Starterfeld des Indianapolis 500 auftauchen. Andretti gab Ende Oktober bekannt, dass er seinen Helm an den Nagel hängt. Der 38-Jährige, der seit 2021 nur noch beim Indy 500 antrat, zieht einen Schlussstrich unter seine Karriere, um sich auf seine Familie und geschäftliche Unternehmungen zu konzentrieren.

Andrettis Karriere in der IndyCar Series, die 2006 begann, war von Höhen und Tiefen geprägt. Sein Name war Segen und Fluch zugleich. Unvergessen bleibt sein Debüt beim Indy 500 im Jahr 2006, als er in der letzten Runde von Sam Hornish Jr. auf der Ziellinie abgefangen wurde – ein zweiter Platz, der sich wie eine Niederlage anfühlte und sinnbildlich für den „Andretti-Fluch“ in Indianapolis stand.

Trotz zweier Siege in seiner Vollzeit-Karriere und der Pole Position für das Indy 500 im Jahr 2020 blieb ihm der ganz große Wurf verwehrt. In seinem Statement wirkte Andretti jedoch aufgeräumt und „im Reinen“ mit seiner Entscheidung.

Ein logischer Aufstieg: Caio Collet zu A.J. Foyt

Für das Team von A.J. Foyt ist es ein wichtiger Baustein für die Zukunft: Die Verpflichtung von Collet für die Saison 2026 ist offiziell. Der 23-jährige Brasilianer steigt als Zweitplatzierter der IndyNXT-Nachwuchsserie auf und wird den Chevrolet mit der Startnummer 4 steuern.

Foto: Penske Entertainment: Paul Hurley

Dieser Schritt kommt nicht überraschend. Collet, der 2018 die französische Formel-4-Meisterschaft gewann, überzeugte in seinen beiden IndyNXT-Jahren. Allein 2025 holte er drei Siege und zehn Podiumsplätze. Bei einem kürzlichen Test in Mid-Ohio hinterließ er bei Teamchef Larry Foyt offensichtlich einen so starken Eindruck, dass die Beförderung nur noch Formsache war. Collet gilt damit automatisch als einer der Top-Anwärter auf den Rookie-Titel 2026.

Das Comeback: Rinus VeeKay zurück bei Juncos

Eine der überraschenderen Meldungen der Silly Season ist der Wechsel von Rinus VeeKay. Der 25-jährige Niederländer verlässt Dale Coyne Racing und schließt sich für 2026 Juncos Hollinger Racing (JHR) an. Für VeeKay ist es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln: Mit dem Team von Ricardo Juncos gewann er 2018 den Titel in der damaligen Pro Mazda (heute USF Pro 2000) und trat 2019 in der IndyLights an.

Trotz dieser gemeinsamen Historie ist der Wechsel ein klares Wagnis für den IndyCar-Rennsieger und Rookie of the Year von 2020. JHR hat sich in den vergangenen Jahren als Team mit hohen Ambitionen, aber auch hoher Fahrerfluktuation gezeigt – man denke an Callum Ilott, Romain Grosjean oder Conor Daly.

VeeKay, der als hochtalentiert, aber bisweilen inkonstant gilt, setzt darauf, dass das Team den angekündigten Aufbau des Schwungs ernst meint. Der Deal, der zunächst nur für 2026 kommuniziert wurde, könnte für VeeKay auch eine strategische Wartezeit sein, um sich für 2027 neu auf dem Fahrermarkt zu positionieren. Für Juncos ist es die Verpflichtung eines schnellen Führungsfahrers.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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