Bell holt vierten Cup-Saisonsieg in Bristol: Round-of-16 wird zum Gibbs-Fest

Christopher Bell triumphierte am Samstag in Bristol in einem Reifenkirmi – Mit seinem vierten Saisonerfolg komplettierte er den Gibbs-Dreifachsieg in der Round-of-16
Christopher Bell gewann das Bristol-Nachtrennen und machte damit die perfekte erste Playoff-Runde für Joe Gibbs Racing (JGR) komplett. Der Toyota-Pilot setzte sich am Samstagabend mit einem Überholmanöver vier Runden vor Schluss gegen Brad Keselowski durch und feierte seinen vierten Saisonsieg.
Neben Bell hatten bereits seine Teamkollegen Chase Briscoe und Denny Hamlin in der Round-of-16 triumphiert – JGR entschied damit alle drei Rennen der ersten Playoff-Runde für sich.
Entscheidend war am Ende der hohe Reifenabrieb, der das Rennen zu einem strategischen Krimi machte. Goodyear hatte für Bristol weichere rechte Reifen gebracht, deren Verschleiß viele Teams überraschte. „Ich war nervös auf den zwei neuen Reifen“, erklärte Bell nach dem Rennen. „Alte Reifen haben das Auto in den Kurven stark nach außen gedrückt – ich habe gehofft, dass die Jungs vor mir damit Probleme bekommen, und genau so war es.“

Bell nutzte einen Stopp für frische rechte Reifen in Runde 491, um sich kurz vor Schluss von Rang fünf nach vorn zu schieben. Keselowski, der auf vier neuen Reifen unterwegs war, konnte den JGR-Piloten im letzten Umlauf zwar noch bumpen, doch Bell hielt das Auto auf der Spur und gewann mit 0,343 Sekunden Vorsprung. „Es war am Ende nicht schön, aber wir haben es geschafft“, so der Toyota-Pilot weiter.
Keselowski haderte dagegen mit seiner Spurwahl beim entscheidenden Restart. „Das ist einfach die Geschichte unserer Saison – eine 50-50-Entscheidung und ich habe die Spur erwischt, die nicht funktioniert hat“, ärgerte sich der RFK-Mitbesitzer. „Wir hatten ein großartiges Auto und eine gute Strategie, aber am Ende hat es nicht geklappt.“
Auch Bells Teamkollegen Ty Gibbs und Chase Briscoe bestimmten das Rennen lange. Gibbs führte 201 Runden, fiel nach einem verpatzten Boxenstopp aber auf Platz zehn zurück. Briscoe lag 127 Runden an der Spitze und kam nach einem späten Reifenwechsel als Neunter ins Ziel. Dahinter überraschte Zane Smith als bester Nicht-Playoff-Fahrer auf Rang drei, während Ryan Blaney und Joey Logano die Top 5 komplettierten.
Für Alex Bowman, Austin Dillon, Shane van Gisbergen und Josh Berry war in Bristol dagegen Endstation. Vor allem Berry musste nach einem Brand im Radkasten früh aufgeben – sein dritter Ausfall in Serie. Bowman kämpfte sich zwischenzeitlich nahe an die Top 12 heran, verpasste das Weiterkommen am Ende jedoch um zehn Punkte. Austin Cindric rettete sich trotz Problemen mit einem brennenden Radkasten knapp in die nächste Runde.
Bell reist damit mit Rückenwind nach New Hampshire, eine Strecke, die zu seinen besten zählt. Für JGR ist der Dreifach-Erfolg in der Round-of-16 ein historisches Statement im Titelkampf – und ein deutliches Signal an die Konkurrenz, dass im Kampf um die, Toyota zu schlagen gilt.
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Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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