Bremotion-Test in Oschersleben: Die Erkenntnisse vor dem EuroNASCAR-Rennen in Most
Das Frankfurter Team Bremotion nutzte die Sommerpause für einen intensiven Test in Oschersleben – Dabei sammelten gleich mehrere Fahrer wertvolle Kilometer im EuroNASCAR-Auto
Das deutsche EuroNASCAR-Team Bremotion hat die lange Sommerpause effektiv genutzt und in Oschersleben einen zweitägigen Test absolviert. Im Mittelpunkt stand dabei vor allem die Vorbereitung auf das NASCAR-Rennen im tschechischen Most, der am Ende August das Ende der regulären Saison markiert. Auch PK Carsport und Team Bleekemolen waren testen – Team Bleekemolen hat dabei sogar einen neuen Fahrer unter Vertrag genommen.
Teamchef Patrick Brenndörfer zeigt sich mit dem Bremotion-Testverlauf zufrieden: „Ja, der Test lief gut. Vanessa hat etwa drei Runs im #77 Chevrolet alleine absolviert.“ Julien Rehberg, der sich das Auto mit ihr teilt, bekam keinen Urlaub von seinem Arbeitgeber. Das erwies sich letztlich als Vorteil: „So hatte Vanessa genügend Zeit, sich mit dem Auto und der Strecke vertraut zu machen. Das war ein guter Fortschritt“, erklärt Brenndörfer.
Lowe und Schaak teilen sich das Auto beim Test
Parallel teilten sich Dominique Schaak und US-Pilot Garrett Lowe den #99 Chevrolet. Während Schaak etwas weniger Fahrzeit bekam, konnte Lowe ausgiebig Runden drehen und zusammen mit dem Team verschiedene Fahrzeugeinstellung ausprobieren. „Wir haben nicht nur Kilometer gesammelt, sondern auch am Setup gespielt und einiges getestet. Jetzt werden wir die Daten analysieren, um bis zum Rennen noch ein Stück mehr herauszuholen“, so Brenndörfer.
Lowe nutzte die Gelegenheit zudem, um sich auf seine erste Teilnahme in Most vorzubereiten. Noch am selben Abend setzte er sich in ein Straßenauto, um den Kurs im Nordwesten Tschechiens kennenzulernen. „Mit seiner viertägigen Europareise hat er gleich zwei neue Strecken gesehen“, lacht der Teamchef.
Nach dem Test wird der Fuhrpark nun für das Rennwochenende vorbereitet. „Das Auto ist zurück in der Werkstatt, wird durchgecheckt und dann geht es direkt weiter nach Most“, berichtet Brenndörfer. Für Bremotion ist das Rennen nicht nur eine Standortbestimmung nach der Sommerpause, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Playoffs.

Nicht nur Bremotion bereitete sich intensiv vor: Thomas Krasonis drehte in Belgien und Deutschland wichtige Testrunden mit PK Carsport, um nach der langen Sommerpause wieder in den Rhythmus zu kommen. „Wir sind 100 Prozent fokussiert auf beide Meisterschaften“, so der Grieche, der sich klare Titelchancen ausrechnet.
Bleekemolen vor Most hochmotiviert
Auch Team Bleekemolen sorgt für Schlagzeilen: Die Niederländer erweitern ihr Aufgebot in Most um ein drittes Auto. Lokalmatador Michal Makes aus Prag wird im #76 Toyota Camry in der PRO-Division antreten, während Michael Bleekemolen das Auto in der OPEN-Division pilotieren wird. Mit einem breiten Fahreraufgebot und reichlich Erfahrung im Rücken zählt die Mannschaft zu den spannendsten Teilnehmern beim Heimrennen des Debütanten in Tschechien.
Teammanager Sebastiaan Bleekemolen sieht dem Wochenende in Most mit viel Vorfreude entgegen: „Es ist cool, einen erfahrenen Fahrer im Team für die PRO-Meisterschaft zu haben. Michal hat nicht viel Erfahrung in NASCAR, aber er ist schon viele verschiedene Autos gefahren – GT3, GT4, TCR und so weiter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er von Anfang an schnell sein wird.“

Gleichzeitig schätzt der Niederländer die besonderen Bedingungen: „Obwohl es sein Heimrennen ist, kennt er die Strecke gar nicht so gut. Aber wir hatten hier immer starke Autos und können auf viele Daten zurückgreifen. Deshalb habe ich hohe Erwartungen.“
Makes will 2026 NASCAR fahren
Neuzugang Makes erklärt, dass ihn die EuroNASCAR schon länger fasziniert: „Ich habe Martin Doubek in der EuroNASCAR fahren sehen und die Rennen in Europa schon früher verfolgt. Für mich war es also nichts völlig Neues“, so der 25-Jährige. „Nach meinen Einsätzen in GT- und Tourenwagen wollte ich so viele Serien wie möglich ausprobieren – und NASCAR hatte ich schon immer im Blick. Es ist großartig, dass es jetzt geklappt hat. Der Test im Auto hat riesigen Spaß gemacht.“
Für den Tschechen ist der Start in Most ein bedeutender Schritt: „Mein Ziel ist es, die Saison 2025 zu Ende zu fahren und ab 2026 vielleicht sogar eine komplette Saison zu bestreiten. Deshalb starte ich auch direkt in der PRO-Division – ich will mich mit der stärksten Konkurrenz messen“, erklärt er. „Ein Podium oder die Top 3 wären natürlich ein Traum, aber in erster Linie geht es darum, Erfahrung zu sammeln. Im Test habe ich mich im Auto sehr wohlgefühlt, und diese positive Energie möchte ich ins Rennen mitnehmen.“
Mit dieser Mischung aus Testkilometern, neuen Fahrern und frischen Eindrücken steuern Bremotion, PK Carsport und Team Bleekemolen nun geschlossen auf das letzte Rennen der regulären Saison zu – ein Wochenende, das jede Menge Spannung verspricht.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.






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