Camirand gewinnt in Quebec und Ontario zwei Rennen hintereinander

Marc-Antoine Camirand gibt in der NASCAR Canada Series richtig Gas – Es waren die Saisonsiege drei und vier, weshalb er jetzt die Gesamtwertung anführt
Marc-Antoine Camirand ist aktuell das Maß aller Dinge in der NASCAR Canada Series. Der Paille-Racing-Pilot gewann zunächst am 23. August das Evirum 100 in Mirabel und legte am Sonntag am 31. August beim WeatherTech 200 in Mosport mit einem spektakulären Sieg nach.
Auf dem ehemaligen Flughafengelände des Complexe ICAR begann das Wochenende stark für Paille Racing: Camirand setzte die Bestzeit im Training, Andrew Ranger holte im Schwesterauto die Pole mit Streckenrekord. Im Rennen übernahm Ranger zunächst die Führung, bevor Camirand nach zwölf Umläufen die Spitze eroberte. Hinter den beiden Paille-Chevrolets kämpften Alex Tagliani und Nachwuchshoffnung Justin Arseneau um Platz drei.
Arseneau zeigte sich lange stark, musste sein Auto jedoch nach einem Defekt in Flammen abstellen. Ein weiterer Reifenschaden bei Louis-Philippe Dumoulin sorgte für eine späte Gelbphase und ein Fünf-Runden-Shootout. Camirand verteidigte die Führung und siegte vor Ranger und Tagliani. Lokalmatador Kevin Lacroix fuhr nach Start von ganz hinten noch auf Rang vier.
„Ich habe mir Zeit gelassen und gewusst, dass ich auf dem Longrun schneller bin“, erklärte Camirand. Ranger haderte mit nachlassendem Grip, war aber mit Platz zwei zufrieden: „Meine besten Chancen waren immer direkt nach Restarts.“ Tagliani lobte seine Crew und sagte: „Die Gelb- und Rotphasen kamen für uns zum richtigen Zeitpunkt.“
Nur eine Woche später folgte der zweite Streich auf dem Canadian Tire Motorsport Park. Dort sorgte Andrew Ranger erneut für einen Streckenrekord und die Pole, während Tagliani im Training die Pace gesetzt hatte. Insgesamt sieben Fahrer unterboten die Bestmarke von 2024.
Im Rennen über 51 Runden dominierte zunächst Ranger, während mehrere frühe Gelbphasen die Strategie durcheinanderwarfen. Sam Fellows übernahm nach den Stopps überraschend die Spitze und baute zwischenzeitlich einen komfortablen Vorsprung auf. Dahinter kämpften Guenette, Connor Bell sowie die beiden Paille-Piloten um den Anschluss.
Eine späte Caution brachte die Entscheidung: Fellows führte vor Camirand, Bell, Tagliani und Ranger. Beim Restart kam es zum Zwei-Runden-Shootout. In Kurve 5 setzte Camirand die Attacke, drängte Fellows von der Spitze und fuhr seinen zweiten Sieg des Wochenendes ein. Bell belegte Rang zwei, Fellows musste sich mit Platz drei zufriedengeben.
„Mit drei Runden auf der Uhr war ich deutlich schneller, also habe ich in Kurve 5 zugeschlagen“, so Camirand. Bell freute sich über sein bestes Saisonresultat trotz Kupplungsproblemen: „Ich dachte nicht, dass wir so ins Ziel kommen.“ Fellows zeigte sich enttäuscht: „Ich denke, das war unser Sieg. Es bedeutet mir viel, hier so stark zu sein.“
Mit den Erfolgen in Mirabel und Mosport hat Camirand seine Position im Titelkampf deutlich gestärkt. Für die Konkurrenz geht es nun darum, beim nächsten Lauf zurückzuschlagen.
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Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.