David Malukas über die Iowa-Faszination: „Hier werden so viele Autos überholt“

Der AJ-Foyt-Fahrer ist heiß auf den IndyCar-Doubleheader in Iowa – Der Short-Track sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre, die der US-Amerikaner liebt
„Ich bin sehr aufgeregt, wieder auf einem Oval zu fahren“, sagt Malukas vor dem Doubleheader der IndyCar-Serie auf dem Iowa Speedway. Gleich zwei Rennen über jeweils 275 Runden stehen am 12. und 13. Juli 2025 auf dem Programm. Aufgrund der Charakteristik der Strecke erwartet der AJ-Foyt-Pilot viele Überholmanöver und chaotische Situationen.
„Es gibt noch einige Fragen bezüglich der Setups und Strategien für Rundkurse, die wir klären müssen. Aber es fühlt sich gut an, das erst einmal beiseitezuschieben und auf ein kurzes Oval zurückzukehren, das ich liebe – und auf dem das Team normalerweise gut performt“, freut sich der 23-Jährige.
„Ich habe es schon immer genossen. Die Rennen sind einfach chaotisch“, so der Rennfahrer aus Chicago weiter. „Das ist eines der wenigen Rennen, bei dem man so viele Autos überholt, dass man gar nicht weiß, auf welchem Platz man liegt. Man hat einfach Spaß. Ich bin sehr gespannt, wie es dieses Jahr für uns läuft.“
2024 holte das Team mit Santino Ferrucci den sechsten Platz, 2019 wurde Tony Kanaan Zehnter. Das kleine Team kennt sich auf dem Short-Track also aus und hat zuletzt ohnehin eine Menge Schwung mitgenommen. Vor Mid-Ohio fuhr Ferrucci gleich viermal in Folge in die Top 5 und Malukas feierte beim Indy 500 einen zweiten Platz. Der Trend ist also durchaus positiv.
„Mit Foyt gab es in Iowa schon Erfolge”, so Malukas. „Ich bin gespannt, wie sich dieses Short-Oval-Auto dort schlägt, wenn wir erst einmal vor Ort sind. Es fühlt sich auf jeden Fall gut an, zu wissen, dass wir mit einem starken Paket anreisen.”
Für das Rennen 2025 bekommt Iowa ein neues Aerodynamik-Paket. Der Heckflügel steht nun im Vordergrund, während der Unterboden weniger relevant sein wird. Der erhöhte Luftwiderstand soll es den Fahrern ermöglichen, einem Vordermann besser zu folgen und anzugreifen. Zudem bringt Firestone einen speziell für Iowa entwickelten rechten Vorderreifen mit. 21 der 27 Fahrer haben diesen getestet, Malukas war jedoch nicht dabei.
„IndyCar versucht alles, um das Racing zu verbessern. Wir haben nicht am Test teilgenommen, deshalb gibt es für uns noch einige Unbekannte. Wir gehen mit einem weißen Blatt Papier rein und hoffen auf gute Ergebnisse“, sagte er.

„Iowa war früher eine großartige Strecke für uns mit vielen Überholmanövern. Hoffentlich können wir mit dem neuen Paket wieder zu dieser Art von Racing zurückkehren. Immer wenn die Rundenzahl geändert wird, entstehen neue Strategieoptionen und Blickwinkel. Ich vertraue auf die Entscheidung von IndyCar und denke, dass sich dadurch etwas ändern wird.“ 2024 wurden pro Rennen noch 250 Runden gefahren, 25 weniger als 2025.
„Mit dem neuen Aero-Paket und den längeren Rennen merkt man deutlich, dass sie sich Mühe geben, Iowa zu einem starken Rennen für uns zu machen. Ich vertraue ihnen. Ich denke, es wird anders sein. Wir werden sehen, wenn es so weit ist.“
„Ich habe auch schon mit meinem Fitnesstrainer gesprochen, um einen Regenerationsplan aufzustellen. Die Pause ist kurz, die Rennen sind länger und dieses Paket wird die Arme wahrscheinlich noch mehr belasten. Das wird eine echte körperliche Herausforderung.“
Am Wochenende werden Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius erwartet. Die Fahrer müssen dann in kürzester Zeit 550 Runden bei Hitze zurücklegen. „Viel von der Vorbereitung, die wir in der Offseason gemacht haben, wird an diesem Wochenende entscheidend sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es unser bisher härtestes Wochenende wird – und dazu wird es auch noch heiß“, sagt Malukas.
„Du bekommst also die volle Ladung: längere Rennen, schwerere Autos und extreme Hitze. All das Training, das wir gemacht haben, läuft auf dieses Wochenende hinaus. Wir hatten ein paar Rennen, bei denen es für uns nicht gut lief. Also haben wir versucht, noch ein paar Punkte zu retten. Aber jetzt in Iowa wissen wir, dass wir es schaffen können. Wir können weiter vorne mitfahren.“
„Wir müssen einfach saubere Boxenstopps hinlegen – das ist auf Ovals immer ein riesiges Thema – und versuchen, Punkte mitzunehmen. Konstanz ist der Schlüssel. Wenn es in der Meisterschaft so eng zugeht, kann sich ein riskantes Überholmanöver für einen kurzfristigen Vorteil langfristig vielleicht doch auszahlen.“
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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