Indy-500-Quali: Schwartzman überraschend auf Pole, Ärger für die Penske-Boys

Der IndyCar-Rookie Robert Schwartzman gewann am vergangenen Wochenende für Prema Racing die Pole für das Indy 500 – Team Penske wurde für illegale Modifikationen bestraft und muss mit Power und Newgarden von ganz hinten starten
Robert Schwartzman ist vor allem aus den europäischen Formelserien bekannt. Spätestens nach diesem Wochenende kennt den jungen Fahrer von Prema Racing aber auch jeder Fan auf der anderen Seite des großen Teiches. Der IndyCar-Rookie sicherte sich die Pole-Position für das prestigeträchtige Indy 500.
Sowohl für Schwarzmann als auch für Prema ist es eine Premiere, da beide in diesem Jahr zum ersten Mal am Indianapolis 500 teilnehmen. Umso beachtlicher ist es für das italienische Team, sofort die Pole geholt zu haben.
Mit einem Schnitt von 374,64 km/h über vier Runden sicherte sich der Israeli den ersten Startplatz vor Takuma Sato und Patricio O’Ward. Schwartzman war 0,52 km/h schneller als der Japaner. O’Ward fuhr in seinem McLaren-Chevrolet mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 373,51 km/h.
„Es ist unglaublich, wir haben es geschafft“, sagt Schwartzman. „Meine allererste Indy-500-Pole als Rookie mit dem Rookie-Team Prema Racing. Insgesamt möchte ich mich bei Prema und Chevy für ihre Unterstützung und ihre Arbeit bedanken. Wir haben bei der Weiterentwicklung des Autos wirklich gute Arbeit geleistet, und ehrlich gesagt kann ich es immer noch nicht fassen.“
„Geistig bin ich ziemlich erschöpft, ich muss das alles erst einmal verdauen – dass ich beim Indy 500 auf der Pole-Position stehe. Einfach unglaublich. Ein großes Dankeschön an alle Fans für die Unterstützung und an alle, die mich in all den Jahren unterstützt und an mich geglaubt haben.“

Penske spachtelt Chassis zu
Neben dem jungen Prema-IndyCar-Team sorgte auch das traditionsreiche Team Penske für Schlagzeilen – allerdings im negativen Sinne. Penske hatte die Autos von Will Power und Josef Newgarden modifiziert, was zu einer hohen Strafe führte.
Sowohl Newgarden als auch Power müssen das Indy 500 von ganz hinten starten. Zusätzlich werden die Chefstrategen der Teams für den Rest des Events suspendiert. Außerdem muss Penske für beide Verstöße jeweils eine Strafzahlung in Höhe von 100.000 Dollar leisten. Beide Fahrer verlieren ihre Qualifying-Punkte.
Die Mannschaft hatte an beiden Autos den Übergang vom Chassis zur Crashstruktur an einer Kante modifiziert. Dieser wurde so „zugespachtelt”, um ein besseres aerodynamisches Verhalten zu erreichen.
Scott McLaughlin, der in einem Freien Training verunfallte, bleibt von einer Strafe verschont. Sein Auto wurde jedoch untersucht, nachdem die Modifikation bei den Penske-Fahrzeugen seiner Teamkollegen festgestellt wurde. Am Auto mit der Startnummer 3 wurde nichts festgestellt, sodass er seinen zehnten Startplatz behalten darf.

Klare Worte aus dem Fahrerlager
Im Fahrerlager kam es nach dem Vorfall bereits zu Diskussionen. Der Drittplatzierte O’Ward machte seine Meinung zu Penske deutlich: „Das war kein Versehen. Die hatten den Schneidbrenner schon parat, um es zu entfernen. Diese Autos waren nicht regelkonform. Die Regel steht schwarz auf weiß: Eigentlich hätten sie in den LCQ gehört.“
Im LCQ (Last Chance Qualifier) treten sämtliche Fahrer an, um sich für die letzte Startreihe zu qualifizieren. Alle, die nicht schnell genug sind, müssen nach Hause fahren. In diesem Jahr gab es 34 Autos, doch das Indy 500 hat nur 33 Startplätze. Als Verlierer ging der Rookie Jacob Abel hervor, der den Indianapolis Motor Speedway verlassen musste, bevor das Rennen überhaupt startete.
Dass Penske beim Schummeln erwischt wurde, ist nicht das erste Mal. Bereits 2024 machte die Mannschaft von Roger Penske beim Saisonauftakt in St. Petersburg Schlagzeilen. Dort hatte das Team gegen den Einsatz des Push-to-Pass-Systems verstoßen.
Nach diesem ereignisreichen Qualifying für das Indy 500 findet die 109. Auflage des Rennens am Sonntag, dem 25. Mai, statt.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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