„Klarer Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr“: Interview mit Dominique Schaak

„Klarer Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr“: Interview mit Dominique Schaak
Foto: Daniel Bürgin

Dominique Schaak ist mit der ersten Saisonhälfte in der NASCAR Euro Series 2025 zufrieden – Mit seinem Team Bremotion hat er noch große Ziele

Aktuell läuft es für Schaak und Bremotion wirklich gut: Platz neun in der OPEN-Gesamtwertung und Rang fünf in der Master Trophy für aufstrebende Fahrer in der NASCAR Euro Series. Der Deutsche holte in Brands Hatch einen sechsten Platz und sicherte sich schon die eine oder andere Trophäe in der Sonderwertung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Magdeburger seine Ziele nach oben anpasst. Im Interview mit Leadlap.de erklärt er, wohin die Reise gehen soll.

Frage: “Du liegst in den Top 10 und hast in der Master Trophy schon Pokale abgeräumt, wie bewertest du deine erste Saisonhälfte?”

Dominique Schaak: “Ich bin sehr positiv gestimmt, was die erste Saisonhälfte betrifft – für mich war sie richtig toll. Ich konnte konstant punkten, was für mich ein klarer Fortschritt im Vergleich zum vergangenen Jahr ist. Der einzige Fehler, den ich mir wirklich ankreide, war in Vallelunga im zweiten Rennen, als ich das Auto weggeschmissen und dadurch viele Punkte verloren habe. Aber abgesehen davon lief alles sehr konstant und ich habe mich deutlich gesteigert.”

Foto: NASCAR Euro Series / Bart Dehaese

“Ein großer Schlüssel für diesen Aufwärtstrend ist das Team. Bremotion lebt von Leidenschaft – jeder bringt 120 Prozent mit. Diese Energie überträgt sich auf uns Fahrer, und andersrum wahrscheinlich genauso. Wir brennen für den Sport, und das Team tut das auch. Es macht einfach richtig viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten, und dafür bin ich sehr dankbar. Insgesamt bewerte ich meine erste Saisonhälfte also als sehr positiv.”

“Direkt beim ersten Rennen in Valencia stand ich in der Master Trophy auf dem Podium, in Brands Hatch wurde ich Zweiter und konnte Führungsrunden in der NASCAR verbuchen. In Brands Hatch habe ich die richtigen Entscheidungen getroffen – unter anderen Umständen, die ich hier nicht weiter kommentieren möchte, hätte ich vielleicht sogar meinen ersten Gesamtsieg in der NASCAR gefeiert. Aber so ist Motorsport. Insgesamt bin ich wirklich glücklich mit der ersten Saisonhälfte, und genau so darf es gerne weitergehen. Meine Strecken kommen ja jetzt noch.”

Frage: “Du scheinst dich in der Sommerpause nicht ausruhen zu können. Wie sieht dein Tagesgeschäft und deine Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte aus?”

Dominique Schaak: “Eine richtige Sommerpause gibt es für mich eigentlich nicht. Klar, ich versuche Zeit für die Familie zu haben – durch die verlängerte Pause ist ein bisschen mehr möglich geworden. Wir waren fünf Tage an der Ostsee, aber selbst da bin ich für ein Ganztags-Coaching zurück in die Motorsport Arena gefahren und danach wieder zur Familie zurückgekehrt. Nebenbei bin ich als Fahrsicherheitstrainer, Instruktor und Fahrer-Coach aktiv, und auch die Betreuung meiner Sponsoren darf nicht zu kurz kommen.”

“Was Fitness angeht, trainiere ich jeden Tag etwa zwei Stunden körperlich. Selbst im Urlaub habe ich meine Laufsachen dabei und klappe auch mal den Laptop auf. Also: eine richtige Sommerpause gibt es nicht – aber das ist auch gut so. So bleibe ich fokussiert, und das ist wichtig. Es bleibt wenig Zeit für die Familie, was mir wirklich leid tut, aber ich möchte weiterhin konzentriert bleiben.”

Frage: “Wie willst du den Aufwärtstrend fortsetzen? Wo siehst du noch Raum für Verbesserungen?

Dominique Schaak: “Ganz klar: mit dem Team weiter an einem Strang ziehen. Wir sind eine Einheit, eine Familie – jeder steht für den anderen ein. In der Sommerpause habe ich etwas Kraft bei der Familie getankt, und ab Most sind meine Frau und meine Kinder auch wieder dabei. Jetzt kommen die Strecken, die ich besonders mag. Ich liebe Oschersleben, und auch in Most habe ich gute Erinnerungen – dort habe ich im vergangenen Jahr mein erstes Podium gefeiert. Das stimmt mich sehr positiv.”

Foto: NASCAR Euro Series / Bart Dehaese

“Wir werden vor dem Rennen testen, ich komme also nicht kalt nach Most, sondern habe vorher schon ein paar Kilometer gesammelt. Für mich ist die Devise ganz klar: in jedem Rennen das Maximale herausholen. Wenn nur Platz zehn möglich ist, dann will ich genau diesen erreichen. Wenn nur Platz 14 realistisch ist, dann hole ich Platz 14. Hauptsache, ich nehme alles mit, was an dem Tag drin ist. Fehler wie in Vallelunga will ich vermeiden – ich will keine unnötigen Ausfälle erleben.”

“Ab Oschersleben gibt es doppelte Punkte – das ist meine Heimstrecke, da will ich natürlich groß auftrumpfen und sowohl nach vorne aufholen als auch nach hinten Abstand schaffen. Der Schlüssel ist Konstanz und einen kühlen Kopf bewahren. Genau so will ich mit dem Team den Aufwärtstrend fortsetzen.”

“Was die Ziele angeht: Wenn ich am Ende der Saison in den Top 10 der Gesamtwertung bin, dann wäre das für mich eine schöne Sache. Vergangenes Jahr wurde ich 17. von 34, also wäre ein Platz in den Top 10 eine tolle Steigerung in meiner zweiten Saison. In der Master Trophy will ich noch den einen oder anderen Pokal mit nach Hause nehmen. Es stehen noch sechs Rennen an – wenn ich bei der Hälfte davon auf dem Podium lande und in den anderen solide Punkte hole, dann bin ich sehr zufrieden.”

“Sollte es am Ende für die Top 3 in der Master Trophy reichen, wäre das optimal. Und wenn ich gleichzeitig in der Gesamtwertung in die Top 10 komme, habe ich mein Ziel erreicht. Wenn es sogar noch weiter nach vorne geht, dann nehme ich das natürlich dankend an – aber das ist der Plan.”

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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