Marko Stipp Motorsport beim Reisbrennen: NASCAR ein echter Hingucker!

Zwar tritt Marko Stipp Motorsport aktuell nicht in der NASCAR Euro Series an, doch ihre EuroNASCAR-Autos sind weiterhin im Einsatz: Zuletzt bot das Team Taxifahrten beim Reisbrennen auf dem Lausitzring an
Das Reisbrennen ist ein Festival für asiatische Automobilkultur. Doch Marko Stipp Motorsport hat dort zwei US-Schlitten eingeschleust: ihre beiden Chevrolet Camaros für die NASCAR Euro Series. Die puren Rennfahrzeuge wurden zu Taxis umgebaut, sodass zahlreiche Besucher die Chance bekamen, auf dem Lausitzring im Renntempo ein NASCAR-Auto zu erleben.
Es wurde auf dem Rundkurs gefahren, der auch Teile des großen Ovals beinhaltet. Es war also das perfekte Setting für Taxifahrten mit einem NASCAR-Boliden, der in dieser Spezifikation auch in der europäischen NASCAR-Meisterschaft zum Einsatz kommt. Teamchef Marko Stipp und Teammanager Chris Liemann waren nach dem Event mehr als glücklich.
„Wir wurden von der JDM- und Import-Car-Szene sehr positiv aufgenommen”, sagte Liemann gegenüber Leadlap.de. „Es gab großes Interesse an den Fahrzeugen und den Taxifahrten. Der Haupttag, also der Samstag, war restlos ausgebucht und wir konnten aufgrund der verfügbaren Zeitslots auf der Strecke nicht alle Anfragen bedienen.“
Fans feiern NASCAR
„Aus Sicht des Teams war es sehr positiv zu sehen, dass die Faszination NASCAR ungebrochen ist und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert – egal, ob sie auf der Tribüne sitzen oder als Taxigast mitfahren“, so Liemann weiter. Die Chevys wurden gut aufgenommen, doch mit einem Toyota-Camry-Look, den es in der NASCAR Euro Series gibt, hätten die beiden Autos noch besser ins Event gepasst.
„Unser Ziel ist es, den Fans diese Faszination auch längerfristig zu bieten“, freut sich Liemann über die Möglichkeit, ein ganz neues Publikum ansprechen zu können. „Wir hoffen, dazu in Kürze einen Kooperationspartner verkünden zu können.“
„Die Sprintanbindung der GP-Strecke bot einen idealen Rahmen für unsere Taxifahrten“, so der Teammanager weiter. „Die Kombination aus den engen Kurven im Infield und dem High-Speed-Abschnitt über das Oval vermittelt ein Gefühl dafür, wozu ein EuroNASCAR-Fahrzeug imstande ist. Die Taxigäste waren durch die Bank absolut begeistert von der Erfahrung. Es wurde sogar die eine oder andere Freudenträne verdrückt am Ende der Fahrten.“
„Der Tenor war, dass die brachiale Beschleunigung und das erstaunlich hohe Griplevel in den Kurven bemerkenswert waren – und natürlich das allgegenwärtige V8-Gebrüll“, rundet Liemann sein Statement ab. Marko Stipp Motorsport setzte auf Rennfahrer Philipp Bachor, der erstmals am Lenkrad eines EuroNASCAR-Autos Platz nehmen durfte.
Bachor mit ersten NASCAR-Test
Bachor fährt seit seiner Kindheit Rennen und ist aktuell in einem Late Model in der V8 Oval Series auf dem Raceway Venray aktiv, einem Oval mit Banking. Da die Late-Models aus den USA kommen, war es für den Wattenscheider ein Leichtes, sich an die Philosophie der NASCAR-Autos zu gewöhnen, die den Late-Models gar nicht so unähnlich sind. Der größte Unterschied ist, dass EuroNASCAR-Autos fünf sequentielle Gänge haben, Late-Models dagegen nur zwei. Zudem ist das NASCAR-Auto symmetrisch aufgebaut, das Late-Model für Ovale hingegen asymmetrisch.
„Es war eine sehr starke Erfahrung“, sagt Bachor gegenüber Leadlap.de. „Ich habe morgen noch versucht, mich mit Taxigästen an Bord an das Auto zu gewöhnen. Da war ich noch nicht voll am Limit. Ich habe aber in der ersten Runde sofort gemerkt, dass mit den Autos viel möglich ist. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Später bin ich dann quasi jede Runde wie im Qualifying gefahren, was natürlich richtig Spaß gemacht hat.“
„Ich war überrascht, dass die GT4-Autos, die da waren, nicht wegkamen“, so Bachor weiter. „Ich konnte denen jedenfalls immer an der Stoßstange kratzen. Niemand konnte mir in einem GT4-Auto davonfahren, und ich glaube, da geht sogar noch viel mehr, denn das war noch lange nicht das Limit. Es ist unbeschreiblich, wenn du einem GT4-Auto Paroli bieten kannst. Das hätte ich im ersten Moment nicht gedacht.“
Neben Bachor saß auch Mike Wise in einem der beiden Rennautos. Der US-amerikanische Wakeboard-Star startet in der Saison 2025 sowohl in der Rookie Challenge der NASCAR Euro Series als auch in der V8 Oval Series auf dem Raceway Venray. Auch er nahm zahlreiche Passagiere auf dem Lausitzring mit.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.