Nach Valkenswaard-Krimi: DRX-Showdown um die Titel in Schlüchtern

Die DRX gastierte im niederländischen Valkenswaard, wo es enge Rennen gab – Vor dem Finale in Schlüchtern sind die Titel noch hart umkämpft
Die Deutsche Rallycross-Meisterschaft (DRX) und der DMSB Rallycross Cup haben in Valkenswaard ihren siebten Saisonlauf absolviert. Sowohl in den Klassen der DRX als auch im Cup geht es vor dem großen Finale in Schlüchtern Anfang Oktober extrem eng zu.
Deutsche Rallycross-Meisterschaft
In der DRX2 war Yorick Maeyninckx einmal mehr der dominierende Mann. Der Belgier gewann alle vier Heats und das Finale im Volvo 242. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, die Fans mit spektakulären Drifteinlagen zu begeistern. Mit fast sechs Sekunden Vorsprung setzte er sich vor Ariane Vanlommel, die mit Platz zwei ebenfalls wichtige Punkte sammelte. Lokalmatador Niels van de Warrenburg (Volvo S40) komplettierte das Podium.
In der DRX4 stellte zunächst Johan Kwinten (BMW) seine Stärke unter Beweis, indem er mehrfach die Bestzeit in den Vorläufen fuhr. Doch im Finale hielt Benett Zobel (Ford Fiesta) die Nerven, übernahm direkt die Führung und baute sie bis ins Ziel auf viereinhalb Sekunden aus.
Hinter ihm kam Kwinten nicht über Rang zwei hinaus, Sven Zimmer wurde Dritter. Mats Jonas erlebte dagegen ein Wochenende zum Vergessen: Ein Motorschaden im Training stoppte seinen Fiesta frühzeitig. Für ihn scheint die Saison 2025 damit vorzeitig vorbei zu sein, wie er auf den sozialen Medien schreibt.
Die DRX3 sah zunächst einen Überraschungsmann an der Spitze: Kirian Trafny übernahm im Finale von der Außenbahn die Führung vor Lukas Ney und Willem Veltman. Doch ein Fahrfehler und ein technischer Defekt warfen ihn zurück – so ging der Sieg an Veltman, während Ney mit Rang zwei nach mehreren Heat-Siegen wichtige Meisterschaftspunkte sammelte.
In der DRX1 feierte Jeanine Knof (VW Golf 6R) ein Debüt nach Maß im Allradauto: Sie setzte sich im Finale gegen ihren Vater Dietmar Brandt (Audi S3) durch.
Mit diesen Ergebnissen ist das Titelrennen in der DRX vor dem Finale völlig offen: Maeyninckx führt mit 492 Punkten, dicht gefolgt von Zobel (489) und Ney (487). Dahinter liegen Vanlommel (472) und Zimmer (458) ebenfalls in Schlagdistanz,
DMSB Rallycross Cup
Im Cup setzte Tabellenführer Timm Sachse (VW Polo) seine starke Saison fort. In den DRXN2-Qualifikationsläufen gewann er drei von vier Heats, im Finale musste er sich allerdings Louis Genz (Citroën 106) geschlagen geben, der von Beginn an die Führung behauptete. Sachse blieb mit Platz zwei clever, da er seinen Vorsprung im Gesamtstand auf 503 Punkte ausbaute. Dahinter folgen Philipp Peine (452) und Dominic Drange (442).

In der DRXN1 kündigte Dirk Bublies (Honda Civic) vor dem Finale an: „Heute geht es voll auf Sieg!“ Genau das setzte er um. Über die Jokerlap-Strategie setzte er sich gegen Drange durch, während Daniel Habicht (BMW 120i) trotz defekter Servolenkung Platz drei holte. Peine, der am Samstag beide Qualifikationsläufe für sich entschieden hatte, verpasste nach Fehlern im Finale das Podium.
Damit bleibt der Cup ebenfalls spannend: Sachse hat sich in eine komfortable Ausgangslage gebracht, doch Peine, Drange und Bublies lauern auf Fehler.
Blick aufs Finale in Schlüchtern
Am 4. und 5. Oktober fällt auf dem Ewald-Pauli-Ring die Entscheidung. In der DRX liegen die ersten drei nur fünf Punkte auseinander, sodass jedes Ergebnis im Double-Header über den Titel entscheiden kann. In der Cup-Gesamtwertung hat Sachse die Favoritenrolle inne, doch bei noch 132 Punkten im Topf könnte ein einziger Ausfall alles wieder auf den Kopf stellen.
Serienkoordinator Karsten Ney blickt gespannt auf den Showdown: „Es ist in dieser Saison ein wirklich spannender Kampf um die Meisterschaft. Neben den Führenden haben auch weitere Fahrerinnen und Fahrer gute Chancen auf eine Top-5-Platzierung.“
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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