Xfinity-Wreckfest am Ende: Overtime-Sieg für Jesse Love

Jesse Love gewann das Xfinity-Rennen in Daytona in der Overtime – Sein RCR-Teamkollege Austin Hill fällt mit technischen Problemen aus
Jesse Love feierte in der NASCAR Xfinity Series nach einem chaotischen Finish in der Overtime seinen zweiten Karrieresieg. Nach seinem Triumph in Talladega im Jahr 2024 fügte er nun in Daytona einen weiteren auf einem Superspeedway hinzu. Eine Caution kurz vor der weißen Flagge brachte das Feld wieder zusammen, dadurch ging es in die Overtime. Der junge Connor Zilisch, der in diesem Jahr sein Cup-Debüt geben wird, wurde von Justin Allgaier angeschoben und landete in der Mauer.
Das Rennen verlief im Vergleich zu anderen Daytona-Rennen eher ruhig, es gab deutlich weniger Massencrashs als in der ARCA-Serie, aber nicht weniger Chaos, da in den letzten Runden die Fetzen flogen. Die ersten beiden Stages verliefen ohne viele Kaltverformungen, aber in Stage drei ging es dann richtig zur Sache.
Mit noch 33 zu fahrenden Runden kam das Feld in die Boxengasse, alle Marken waren vertreten: Chevrolet, Ford und Toyota. Die Startnummer 5 von Chris Wright kam mit unverhältnismäßig hoher Geschwindigkeit in die Boxengasse und kollidierte mit der 91 von Josh Bilicki, die auf dem Rasen im Infield zum Stehen kam. Trotz dieses Crashs wurde Bilicki, der mächtig auf die Hörner genommen wurde, noch auf Platz 14 gewertet.
Sieger Love hat sich in seiner Karriere aus dem Late-Model-Kosmos und die ARCA-Serie in die zweite nationale NASCAR-Liga hochgearbeitet. 2023 feierte er sein erfolgreichstes ARCA-Jahr mit zehn Siegen und 16 Podestplätzen in 20 Rennen.
Nach 24 Führungswechseln unter elf Fahrern stand Love nun in Daytona an der Spitze. Der 20-Jährige von Richard Childress Racing fuhr in Daytona einen weiteren Sieg ein, womit RCR nur noch ein Sieg fehlt, um mit Der Dale Earnhardt Inc. gleichzuziehen, das mit acht Siegen die meisten Daytona-Erfolge vorweisen kann.
Austin Hills verpasst Historischen Sieg
Austin Hill war auf dem besten Weg zu seinem nächsten Sieg in Daytona. 41 Runden vor Schluss führte er das Feld in der Nacht von Daytona an. Drei Jahre in Folge hatte er das Eröffnungsrennen gewonnen, doch dieses Jahr sollte es nicht klappen. Von Rauch und einem seltsamen Geruch im Cockpit geplagt, blieb Hill zunächst auf der Strecke. Andere Fahrer berichteten, dass sein Auto Öl verlieren würde. Doch dann kam die #21 an die Box und als die Boxencrew um Richard Childress die Motorhaube öffnete, war alles klar. Das war’s.
Das Netz am Fenster blieb unten und Hill stieg aus. Nach zwei Stage-Siegen und 56 Führungsrunden war der Traum vom vierten Sieg in Daytona geplatzt. Im Interview zeigt sich Hill enttäuscht: “Ich wünschte nur, wir hätten das Rennen unter unseren Bedingungen verloren und nicht durch einen mechanischen Defekt. Mir wäre es fast lieber gewesen, ich hätte mich in der letzten Runde auf der Gegengeraden gedreht und wäre auf dem Dach gelandet, als dass es so geendet hätte. Das tut etwas weh, aber nächste Woche kommt Atlanta, und ich habe das Gefühl, dass wir 2025 das ganze Jahr über gut sein werden.”
Später Ausfall für vierfachen Modified-Champion
Bei noch zehn zu fahrenden Runden spielte auch der viermalige Modified-Champion Justin Bosignore noch eine entscheidende Rolle: Er lag auf der Außenbahn auf Rang vier. Allgaier hatte einen starken Run auf der mittleren Spur. Bonsignore versucht Allgaier zu blocken, was schief ging: Er wurde von Allgaier am linken Quarter-Panel getroffen und drehte sich in die Startnummer 8.
Der 36-jährige Bonsignore sicherte sich im vergangenen Jahr beim Finale in Martinsville seinen vierten Titel in der NASCAR Modified Tour und schrieb damit Geschichte. Mit insgesamt 45 Siegen in seiner Karriere kletterte er auf Platz zwei der ewigen Bestenliste der regionalen NASCAR-Serie, die auf den Short-Tracks Zuhause ist.