50 Punkte Abzug und Geldstrafe: NASCAR bestraft Sammy Smith

Sammy Smith wurde für seinen “Last Bender” beim Xfinity-Rennen in Martinsville bestraft – NASCAR zog ihm 50 Punkte ab und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe
Sammy Smith verliert nach dem Martinsville-Rennen der NASCAR Xfinity Series 50 Meisterschaftspunkte. Außerdem ist der 20-jährige JR-Motorsports-Pilot um 25.000 Dollar ärmer, denn NASCAR verdonnerte ihn zusätzlich zu einer Geldstrafe. Smith hatte in der letzten Runde des Martinsville-Rennens Tanner Gray mit einem “Last Bender” – wie es im europäischen Autospeedway heißt – abgeräumt, Austin Hill sicherte sich den Sieg.
Nach diesem Manöver und einem Rennen mit 14 Cautions wegen zahlreicher Unfälle griff die NASCAR durch. Zuvor hatte es von vielen prominenten NASCAR-Fahrern wie Denny Hamlin, Dale Earnhardt Jr. und auch Mark Martin Kritik an der Fahrweise der jungen Wilden in der NASCAR Xfinity Series gehagelt. Die einen fordern von NASCAR härtere Strafen für Manöver, bei denen ein Fahrer unnötig abgeschossen wird, die anderen nehmen die Teambesitzer in die Pflicht, ihre Fahrer zu kontrollieren.
Das Problem: Durch das “Win and you are in” für die Playoffs fühlen sich viele Fahrer zu harten Manövern gezwungen, da ein Sieg gleichbedeutend mit der Teilnahme an den Finalrunden ist. Ein Sieg ist unheimlich wichtig und viele Fahrer sind bereit, dafür über die Grenze zu gehen. NASCAR hat dem nun zumindest nachträglich einen Riegel vorgeschoben, aber es gibt auch viele Stimmen, die Strafen direkt im Rennen fordern.
In der Cup-Serie geht es deutlich gesitteter zu, doch auch in der Königsklasse kommt es seit Jahren immer wieder zu kontroversen Szenen. Während dies für die einen das Salz in der Suppe der NASCAR ist, gibt es von den anderen auch kritische Stimmen, denn die besten Stock-Car-Piloten der Welt sollen durch ihr Können überzeugen und nicht mit der Brechstange agieren. Wo NASCAR die Messlatte ansetzen wird und ob es in Zukunft auch Strafen im Rennen geben wird, steht noch in den Sternen, aber die Strafe gegen Smith ist ein erster Gradmesser, wohin die Reise gehen könnte.
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Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.