Alex Palou auf dem IndyCar-Olymp: Die wichtigsten Stimmen zum Indy 500

Alex Palou auf dem IndyCar-Olymp: Die wichtigsten Stimmen zum Indy 500
Foto: Penske Entertainment: Chris Owens

Alex Palou gewann erstmals ein IndyCar-Ovalrennen -Der Spanier gewann ausgerechnet das legendäre Indy 500 – Das sind ausgewählte Geschichten des Events

Sechs Rennen, fünf Siege, ein zweiter Platz: Alex Palou dominiert die IndyCar-Saison 2025 nach Belieben und tritt in die Fußstapfen von AJ Foyt, der 1964 sogar die ersten sieben Rennen gewann und in 13 Rennen zehnmal in der Victory-Lane stand. Am Sonntag zog der 28-Jährige endgültig in den Olymp der amerikanischen Formelserie ein: Nach drei Titeln gewann Palou nicht nur sein 17. Rennen, sondern auch sein erstes Ovalrennen – ausgerechnet beim legendären Indy 500.

In einem Schlussprint über 81 Runden gab es zahlreiche Strategien. Dank seines Fahrstils musste Palou am Ende keinen Sprit mehr sparen und zog mit einem beinharten Manöver 14 Runden vor Schluss an Marcus Ericsson vorbei. Anschließend gab der Rennfahrer aus Barcelona die Führung nicht mehr ab, obwohl er mit dem Überrundungsverkehr zu kämpfen hatte.

Palou feiert den Sieg

„Es war ein bisschen von allem“, sagte Palou. „Mein Auto war sehr stark. Aber ich hatte nicht wirklich das beste Setup, vor allem nicht gegen Ende der Reifenlebensdauer. Ab Runde 20 hatte ich große Schwierigkeiten, dicht dran zu bleiben. Deshalb habe ich versucht, Marcus zu überholen, sobald mir mitgeteilt wurde, dass der Spritstand ausreichen würde, um bis ins Ziel zu kommen.“

„Es waren viele schnelle Autos dabei“, so der Spanier weiter. „Meines war eines davon, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir wahnsinnig viel Speed hatten. Ich denke, ich konnte den Verkehr auch zu meinem Vorteil nutzen, um Windschatten zu bekommen und dabei nicht zu viel Sprit zu verbrauchen.“ Palou liegt jetzt mit 115 Punkten Vorsprung auf Pato O’Ward auf Platz eins der Gesamtwertung.

McLaughlin untröstlich

Die tragische Figur des Rennens war Penske-Pilot Scott McLaughlin, der noch vor der grünen Flagge in die Mauer krachte. In seinem zerstörten Auto brach er in Tränen aus, denn für ihn war das Rennen noch vor dem Start vorbei. Auf der Aufwärmrunde verlor er die Kontrolle über sein Auto, als er versuchte, die Reifen aufzuwärmen.

„Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist”, so McLaughlin. „Es tut mir für das Team unheimlich leid. Sie haben mir wieder ein fantastisches Auto bereitgestellt. Ich kann nicht glauben, dass das Rennen für uns schon vorbei ist. Das war der schrecklichste Moment meines Lebens. Das mag dramatisch klingen, aber ich habe so viel Energie in dieses Rennen gesteckt und nicht einmal die grüne Flagge gesehen.“

Der Andretti-Fluch

Der Andretti-Fluch beim Indy 500 wurde wieder einmal nicht gebrochen. 1969 gewann Mario Andretti das legendäre Rennen – der einzige Sieg der Rennfahrerfamilie in der dritten Generation. Trotz zahlreicher aussichtsreicher Versuche haben es weder Michael noch Jeff, John und Marco Andretti geschafft, das Rennen zu gewinnen. 2025 fiel Marco Andretti aufgrund eines Unfalls in der ersten Runde aus.

„Ich hätte geduldiger sein müssen”, sagte Marco Andretti im Nachhinein. „Ich hatte eine Entscheidung getroffen und kam nicht mehr weg. Ich war schon quasi an der Mauer. Ich habe es bisher noch nicht gesehen, aber wer auch immer neben mir war, hat mich berührt und ich hatte keinen Platz mehr.“ Andretti wurde auf Rang 32 gewertet, McLaughlin landete auf Platz 33 – beide Fahrer erlebten ihr persönlich schlechtestes Indy 500.

Larson mit zwei Ausfällen

Kyle Larson wollte eigentlich nach Tony Stewart der zweite Fahrer werden, dem es gelingt, die 1.100 Meilen des Indy 500 der IndyCar und die 600 Meilen der Coca-Cola 600 der NASCAR zu absolvieren. Der Kalifornier fiel jedoch in beiden Rennen aus. In Indianapolis schaltete er in den dritten Gang und verlor so die Kontrolle über sein Auto. In Charlotte drehte er sich zunächst ohne Feindkontakt und war dann in einen Unfall mit Ryan Blaney, Daniel Suarez und Justin Haley verwickelt – ein rabenschwarzer Tag für Larson.

„Ich sah Rauch und habe dann versucht, über die Wiese auszuweichen, kam aber nicht weit genug nach links”, so Larson über seinen NASCAR-Unfall. „Ich wurde getroffen und das war das Aus. Das war das traurige Ende eines schwierigen Tages.“ Über das Indy 500 sagt er: „Es war beim Start verrückt. Ich untersteuerte hinter Takuma Sato, als ich näherkam. Dann übersteuerte das Auto plötzlich und ich drehte mich auch noch. Es tut mir für alle leid, die in Mitleidenschaft gezogen wurden.“

Strafen nach dem Rennen

Nach dem Rennen wurden noch Strafen gegen Andretti Global und Prema verhängt. Kyle Kirkwood und Marcus Ericsson wurden strafversetzt. Grund dafür waren Änderungen an den EMS-Abdeckungen von Dallara und deren Anbindungspunkten an die Querlenker. Auch Callum Ilott war betroffen, da sein Auto die vorgeschriebene Mindesthöhe und Position der Endplatten nicht erfüllte.

Für Ericsson ist die Strafe besonders bitter, da der Schwede das Rennen auf dem zweiten Platz beendet hatte und sogar um den Sieg gekämpft hatte. Damit sind nicht nur ein guter zweiter Platz, sondern auch wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft futsch, in der Palou einen gewaltigen Vorsprung auf seine Konkurrenz hat.

Autor(en)

Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
Facebook
X (Twitter)
YouTube
Instagram