Drama um Lizenzpunkte: Darum platzte Connor Zilischs Hypercar-Traum
Connor Zilisch wollte am WEC-Rookie-Test in Bahrain im Hypercar teilnehmen – Aufgrund seiner Niederlage im NASCAR-Xfinity-Finale von Phoenix fehlen ihm jetzt die Lizenzpunkte
Für Connor Zilisch ist der Traum von einem WEC-Hypercar-Test vorerst geplatzt, unmittelbar nachdem er die NASCAR-Xfinity-Meisterschaft 2025 verloren hat. Dem 18-jährigen Trackhouse-Piloten fehlen nach seinem zweiten Platz im Finale auf dem Phoenix Raceway die nötigen Punkte für die erforderliche FIA-Lizenz. Statt der benötigten zehn Meisterschaftspunkte für den Titel erhielt Zilisch nur acht – zu wenig, um den geplanten Rookie-Test in Bahrain für Cadillac zu absolvieren.
Das ist ein brutaler doppelter Rückschlag für das Supertalent, dem nach dem Titelverlust in Phoenix die Tränen vom Gesicht kullerten. Zilisch selbst bezeichnete die geplatzte Testfahrt als „zweiten Schuss ins Herz“. Das Kuriose: Der Deal war an den Titelgewinn gekoppelt, und das wusste Zilisch bereits vor dem Finale. „Es erwischt mich nicht überraschend, aber es macht es nicht einfacher“, erklärt er gegenüber Motorsport.com nach dem Rennen.
Das Problem ist das strikte Lizenzsystem der FIA. „Man braucht eine FIA-A-Lizenz, um ein Hypercar in der WEC zu fahren“, so Zilisch. Ihm fehlten genau die zwei Punkte, die den Unterschied zwischen dem Xfinity-Champion und dem Zweitplatzierten ausmachen. Eine Ausnahmeregelung, wie sie einst Colton Herta für die Formel 1 anstrebte, ist ausgeschlossen.
Obwohl Zilisch bereits enorme Erfolge im Sportwagen vorweisen kann – darunter Klassensiege bei den 24h von Daytona und den 12 Stunden von Sebring – muss die WEC-Chance nun warten. Beim offiziellen Rookie-Test in Bahrain werden stattdessen die IMSA-Stars Jack Aitken und Ricky Taylor den Cadillac von Jota pilotieren.
Ganz auf einen Prototypen-Test muss Zilisch dennoch nicht verzichten. Da die Lizenzanforderungen in der IMSA anders sind als bei der FIA, darf er an einem IMSA-Test in Daytona teilnehmen und dort ein baugleiches GTP-Auto fahren. Die LMH- und LMDh-Autos kommen sowohl in der WEC-Hypercar- als auch IMSA-GTP-Klasse zum Einsatz. Zilisch deutet an, dass bei einem positiven Verlauf ein Start im GTP-Auto bei den 24h von Daytona 2026 möglich sei.
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Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.





