Ford in Flammen: Berry und Cindric sorgen für Schreckmomente in Bristol

Ford in Flammen: Berry und Cindric sorgen für Schreckmomente in Bristol
Foto: NASCAR Media / Jonathan Bachman/Getty Images

Beim Nachtrennen in Bristol gerieten die Fords von Josh Berry und Austin Cindric in Brand – Entzündeter Gummiabrieb in den Radhäusern sorgte für dramatische Szenen 

Bei den Eliminationsrunden der NASCAR-Playoffs ist Drama vorprogrammiert. Vier der 16 Fahrer, die es in die entscheidende Phase geschafft haben, wurden die Chance auf die Meisterschaft genommen. Als wäre das nicht genug, sorgten die brennenden Fords von Austin Cindric und Josh Berry für zusätzliche Schrecksekunden. 

Berry, der für Wood Brothers Racing in der Startnummer 21 fährt, reiste in einer Must-Win-Situation nach Bristol. Der 34-jährige Rennfahrer aus Tennessee hatte zuvor zwei katastrophale Wochenenden erlebt. 

Beim Eröffnungsrennen in Darlington schied der Ford-Pilot bereits in der ersten Runde aus und wurde Letzter. Auf dem World Wide Technology Raceway lief es nicht viel besser: In der ersten Stage wurde er von Chase Elliott gedreht, wodurch sein vorzeitiges Aus besiegelt war.

Auf dem Bristol Motor Speedway fuhr Berry auf dem siebten Platz, als das Unglück seinen Lauf nahm. Durch den hohen Reifenverschleiß sammelte sich Gummiabrieb im Radhaus, welcher sich entzündete und das Auto in dichten Rauch hüllte. 

Blind in die Box

Nahezu blind steuerte Berry seinen Ford Mustang an die Box. „Es hat angefangen mit einer leichten Rauchentwicklung, je länger wir gefahren sind, desto mehr wurde der Rauch. Als wir dann in die Box kamen, wurde es komplett schwarz“, so der Fahrer aus Tennessee. Er fügt hinzu: „Die Flammen sind nicht wirklich bis ins Auto gekommen, aber der Rauch war ziemlich dicht.“

Danach spielten sich am Boxenstall der Wood Brothers dramatische Szenen ab. Das Team versuchte, das Feuer zu löschen, doch es war zu spät. Berry blieb verhältnismäßig lang im Auto. Zwei Teammitglieder zogen den 34-Jährigen aus dem Wagen, der sich auf der Boxenmauer von dem Schreck erholen musste. 

Nach dem Schockmoment ließ sich der Ford-Pilot routinemäßig im Infield-Care-Center untersuchen. „Sie haben mich durchgecheckt und mir gesagt, dass meine Werte in Ordnung sind“, bestätigte er den Medien.

Für die Meisterschaftswertung war der Ausfall besonders ärgerlich, da die Startnummer 21 wohl genügend Pace für die Top 10 hatte: “Es ist wieder mal frustrierend“, so der sichtlich enttäuschte Playoff-Teilnehmer. „Unser Auto war ziemlich schnell, wir konnten mit den Reifen umgehen und waren in einer guten Position.“

Foto: NASCAR Media /  Jonathan Bachman/Getty Images

Ein weiterer Ford in Flammen

Doch Berry war nicht der einzige Playoff-Fahrer, dessen Auto Feuer fing. Markenkollege Cindric kämpfte 45 Runden vor Rennende ebenfalls mit brennendem Reifenabrieb. Ein Ausfall der Startnummer 2 wäre noch dramatischer gewesen, da dies Alex Bowmans Chancen auf den Einzug in die nächste Playoff-Runde direkt erhöht hätte.

Der Penske-Crew gelang es jedoch, das Feuer im Radhaus zu löschen, sodass Cindric weiterfahren konnte und sich sein Round-of-8-Ticket sicherte. 

Durch den Brand des ersten Fords war die Mannschaft schon vorbereitet und konnte Schlimmerem vorbeugen. „Das Feuer von Berry war eine Lehrstunde für uns. In dem Moment, als ich etwas gerochen habe, habe ich meinem Team Bescheid gegeben und wir sind sofort reingekommen“, erklärte der Fahrer aus Ohio. 

Durch das frühe Handeln konnte ein Ausfall verhindert werden, der das potenzielle Playoff-Aus bedeutet hätte. Nach dem gelöschten Feuer stand der Rauch noch etwas im Auto. „Ich habe in meinem Leben vermutlich noch nie so viel Rauch eingeatmet, aber mir geht es gut. Ich hätte wahrscheinlich im Auto gewartet, bis ich nur noch Grau gesehen hätte“, witzelt der frühere Daytona-500-Sieger. 

Am Ende reisten beide Fahrer gesund ab. Dennoch haben die Fords bei hohem Reifenabrieb Probleme mit Feuer. Seit der Einführung des Next-Gen-Autos 2022 entzündeten sich bereits 17 Autos aufgrund von Gummi im Radhaus. Davon waren zwölf Fords, wie Journalist Seth Eggert auf X während des Rennens postete. Das fiel auch den Fahrern auf. „Es ist halt wieder ein Auto, das vollkommen grundlos abgebrannt ist“, sagte Berry nach der feurigen Nacht in Bristol.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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