Spritfokus und Vorteil durch Reifenabrieb: Jack Aitken sichert ersten IMSA-Sieg für Cadillac 2025

Beim „Battle of the Bricks“ sicherte Jack Aitken in Indianapolis den ersten Cadillac-Sieg 2025 – Der Action-Express-Pilot schaffte es bei einem zweiründigen Shootout die Konkurrenz hinter sich zu halten
918 Tage hat es gedauert, bis der rote Action-Express-Cadillac wieder in der Victory-Lane stand. Jack Aitken sicherte dem Team in Indianapolis den ersten IMSA-Sieg seit den 12 Stunden Sebring von 2023.
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Es war auch der erste Triumph für Cadillac in dieser Saison, nachdem Porsche weite Teile der Saison Takt vorgegeben hatte. Aitken verteidigte sich gegen den #10 Cadillac von Wayne Taylor Racing und brachte den Sieg für seine Beifahrer Earl Bamber und Frederik Vesti nach Hause.
Die Startnummer 31 dominierte und führte über 85 Prozent der Renndistanz. Nach einem Unfall in der LMP2-Klasse und einer daraus folgenden Gelbphase musste das Team um den Sieg zittern, als bei einem engen Kampf der #04 Crowdstrike Oreca von Toby Sowery in der Mauer landete.
Aitken fuhr beim zwei Runden langen Shootout vorn weg und ließ Ricky Taylor keine Chance. Nach dem Zieleinlauf atmete Aitken auf: „Es ist eine ziemliche Erleichterung, endlich den ersten Sieg des Jahres in der Tasche zu haben.“

Vorteil durch Reifenabrieb und Gelbphase
Cadillac sicherte sich zudem einen Vorteil über den Reifenabrieb auf der Strecke, wie der Brite erklärt: „Es gibt viel Gummiabrieb, viele ‚Marbles‘ und jede Menge Dreck, mit dem man klarkommen muss. Es ist also kein einfacher Reifen, um ihn in diesem optimalen Bereich zu halten, und ich denke, der Caddy macht das besser als der Acura.“
Er fügt hinzu: „Normalerweise, wenn ich in der Nähe dieser Jungs war, schien es, als hätten wir vor allem in den technischeren Abschnitten die Nase vorn. Das hat uns am Ende definitiv geholfen.“
„In den letzten 15, 20 Minuten hat sich das Rennen total gedreht“, erzählte der Action-Express-Pilot. „Ich musste nicht nur eine bestimmte Benzinmenge einhalten, sondern auch den BMW und dann den Acura hinter mir halten. Das hat echt viel Energie und Konzentration gekostet. Einen weiteren Cadillac vorn zu haben, war dann eine ziemliche Erleichterung.“
„Zum Glück lief in den letzten beiden Runden alles super, aber es ging wirklich darum, sich neu zu fokussieren und sich für den vollen Angriff bereitzumachen, anstatt auf der Geraden vom Gas zu gehen.“
Auch Taylor in der Starnummer 10, der auf Rang zwei ins Ziel kam, bestätigte, dass es vor der Gelbphase knapp mit dem Sprit war: „Die Gelbphase hat uns definitiv gerettet. Es war das Wichtigste, einen Sieg für Cadillac zu holen, weil es die anderen garantiert geschafft hätten.“

GTD-Pro-Sieg für Rockenfeller
In der GTD-Pro-Klasse sicherte Mike Rockenfeller den Erfolg auf dem Brickyard. Für die beiden Fahrer war es der zweite Saisonsieg, für das Team Ford Multimatic Motorsports bereits der dritte. Als Schlüssel zum Erfolg in dem hart umkämpften Sechs-Stunden-Rennen nannte Mike Rockenfeller die „starke“ Pace ihres Mustangs über die lange Distanz, die es ihnen ermöglichte, die Konkurrenz niederzuringen.
Der Sieg war das Ergebnis einer starken Aufholjagd und einer cleveren Strategie. Vom siebten Platz im elf Autos starken Feld gestartet, katapultierte eine mutige Entscheidung des Teams Rockenfeller früh nach vorn. Während die Konkurrenz unter der zweiten Gelbphase an die Box kam, blieb der Deutsche auf der Strecke und sprang so auf den zweiten Platz.
Bereits in Runde 51 übernahm der Routinier die Führung und gab sie im Kampf an der Spitze nicht mehr her. Bis ins Ziel musste sich das Ford-Duo jedoch gegen heftige Angriffe des AO Racing-Porsche und der beiden Paul-Miller-Racing-BMWs wehren.
Meisterschafts-Aus für „Rexy“
Für AO Racing sind die Hoffnungen, den Titel in zwei unterschiedlichen Klassen zu holen, allerdings verstrichen. Nach einem siebten Platz hat der Porsche mit der T-Rex-Lackierung keine Chance mehr, die Meisterschaft zu verteidigen.
Der AO-Porsche mit der Startnummer 77 fiel in der letzten Rennstunde nach einem Kontakt mit der #4 Corvette zurück, was das Ergebnis zur Folge hatte. Die Pratt-Miller-Motorsports-Corvette bekam eine Durchfahrtsstrafe, die den Geschädigten allerdings nicht wirklich half.
Klaus Bachler, der „Rexy“ mit Laurin Heinrich pilotierte, nennt den Renntag einfach nur enttäuschend. „Leider sind wir nicht mehr im Rennen um die Titelverteidigung. Zeitweise sah es vielversprechend aus, aber wir mussten erhebliche Risiken eingehen, nur um in die Führungsgruppe zu gelangen. In der Schlussphase konnten wir nicht viel ausrichten. Wir wurden mehrmals von der Strecke gedrängt. Das ist einfach nur frustrierend“, so der Österreicher.
In der LMP2 gewann die Startnummer 11, während der Inception McLaren mit der #70 den Sieg in der GTD einholte. Mit diesen Ergebnissen im Rücken blicken die Teams nun gespannt auf das Saisonfinale der IMSA: die legendären 10h von Road Atlanta, besser bekannt als Petit Le Mans, am 11. Oktober, wo die letzten Entscheidungen fallen werden.
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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