Was sagt das Top-10-Ergebnis von Corey Heim über Riley Herbst aus?

Was sagt das Top-10-Ergebnis von Corey Heim über Riley Herbst aus?
Foto: NASCAR Media / Jonathan Bachman/Getty Images

Corey Heim schaffte bei seinem vierten Start in der NASCAR Cup Series den Sprung in die Top 10 – Sein 23XI-Teamkollege Riley Herbst erreichte bisher maximal Rang 14

2025 setzt 23XI-Racing unter anderem zwei Neulinge in der NASCAR Cup Series ein: Truck-Star Corey Heim in Teilzeit in der Startnummer 67 und Riley Herbst in Vollzeit in der Startnummer 35. Mit einem sechsten Platz auf dem Bristol Motor Speedway setzte Heim ein echtes Ausrufezeichen.

Der 23-Jährige holte sein erstes Top-10-Ergebnis in der Cup Series, während Herbst aus Las Vegas nur im hinteren Mittelfeld landete. Dabei stellt sich nun folgende Frage: Was sagt dieses Ergebnis über die Leistung des Vollzeitpiloten der Startnummer 35 aus?

Ein Blick auf die besten Ergebnisse der beiden zeigt schnell, dass Herbst mit seinem Top-Ergebnis, einem 14. Platz, nicht an den Bristol-Erfolg von Heim herankommt. Diese Bilanz ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Sowohl das persönlich beste Resultat der Startnummer 35 aus Texas als auch Heims Spitzenplatzierung in Bristol wurden in einem absoluten Chaos-Rennen erzielt. Heim selbst sagte gegenüber Frontstretch über Bristol: „Die Cautions kamen genau, als wir sie brauchten.“ 

Auch in der langfristigen Gegenüberstellung liegt Heim mit einem Rang von 21,3 durchschnittlich vor dem Fahrer aus Las Vegas mit Platz 26,2 Mit diesen Werten liegen jedoch beide Piloten unter dem Teamdurchschnitt der laufenden Saison – Platz 19,9 – und liefern Raum für Verbesserungen.

Herbst überzeugt mit Konstanz

Im Team überzeugt der Vollzeitfahrer durch seine Konstanz. Auch wenn er im Durchschnitt hinter dem Teilzeitpilot ins Ziel kommt. Er beendet 93 Prozent der Runden und liefert somit besser ab als Heim, dessen Statistik durch den Ausfall in Nashville nach unten gedrückt wurde. 

Ein Vergleich der einzelnen Rennen zeigt ebenfalls, dass es Herbst mit dem Truck-Star aufnehmen kann. Jedes zweite Rennen beendete der Pilot aus Nevada vor ihm.

Auch auf dem Chicago-Straßenkurs war ein Start für die #67 vorgesehen. Heim qualifizierte sich jedoch nicht, da er den Toe-Link seines Autos in der ersten Runde des Qualifyings beschädigte. Herbst hingegen beendete das Rennen auf Platz 17 – eines seiner besseren Ergebnisse.

Warum die #35 nicht in die Top 10 fährt

Woran es liegt, dass der Startnummer 35 große Erfolge verwehrt bleiben, lässt sich schwer sagen. Herbst zählte schon in der Xfinity Series nicht zu den Überfliegern, konnte jedoch gelegentlich Siege einfahren. 

Der junge Pilot ist sich seiner Situation und seines Leistungspotenzials bewusst. „Man ist erst richtig in der Cup-Series angekommen, wenn man einen Sieg hat“, wie er gegenüber Leadlap.de zugab.

Ein Grund für die bessere Leistung von Heim könnte der Crew-Chief sein. Herbst hat mit Devin Restivo seinen Teamchef aus der Xfinity-Serie mit in die oberste NASCAR-Liga gebracht. Beide haben wenig Cup-Erfahrung und lernen gemeinsam dazu. 

Am Kommandostand der #67 hingegen arbeitet ein echter Cup-Veteran: Robert „Bootie“ Barker ist seit 2003 in der Top-Klasse tätig und kann auf Kooperationen mit namhaften Rennställen wie Michael Waltrip Racing, Joe Gibbs Racing oder Hendrick Motorsports zurückblicken. 

Ist Heim ein Überflieger?

Heim dominiert die Truck Series aktuell wie kein anderer: Mit 19 Siegen in 84 Starts über fünf Jahre erreicht er eine Siegquote von 22,6 Prozent. Herbst absolvierte hingegen keine komplette Truck-Saison, sondern wechselte früh in die Xfinity Series – unter anderem für Joe Gibbs Racing und Stewart-Haas Racing.

Seine Ausbeute blieb dort mit drei Siegen in 179 Starts überschaubar – ein klarer Hinweis auf die höhere Peak-Performance seines Teamkollegen. Gleichzeitig gilt jedoch: Trucks und Xfinity unterscheiden sich in Felddichte, Aero-Verhalten und Rennrhythmus, weshalb ein Vergleich nur bedingt aussagekräftig ist.

Trotzdem ist die Dominanz des Truck-Piloten bemerkenswert. Mit dieser Leistung machte er Toyota und 23XI Racing auf sich aufmerksam und wurde als Entwicklungsfahrer verpflichtet. Einen ähnlichen Weg nahm Ryan Blaney, Cup-Champion von 2023. Dieser übersprang ebenfalls die Xfinity Series.

Nicht alle Topfahrer durchliefen beide Nachwuchsligen in Vollzeit: Denny Hamlin, einer der siegreichsten Fahrer, fuhr vor seiner Verpflichtung im Cup nur in der zweiten Liga. Der dreimalige Meister Joey Logano absolvierte vor seinem Debüt in der Topklasse keine volle Saison in der Truck- oder der Xfinity-Serie.

Das Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden: Herbst ist kein Überflieger, dennoch schafft er es, sich vereinzelt vor dem jungen Talent zu halten. Er bestätigt seine Berechtigung für das Cockpit durch seine Konstanz, das Auto auf der Strecke zu halten, und durch mutmaßliche Sponsorengelder, die er mit Monster Energy zu 23XI Racing bringt. 

Auch wenn das erste Top-10-Ergebnis von Heim Eindruck geschunden hat, müssen die Zahlen mit Vorsicht betrachtet werden. Es ist offensichtlich, dass Heim Herbst nach seiner Dominanz in der Truck Series etwas überlegen ist. Dennoch liegen zwischen den beiden keine Welten, wie der erste Blick vermuten lässt. Betrachtet man das Gesamtbild, wird deutlich, dass beide noch Erfahrung sammeln müssen, um sich in der weltweit besten Stock-Car-Liga zu etablieren. 

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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