Malocher-Sieg für Logano in Texas: Von Platz 27 in die Victory-Lane

Malocher-Sieg für Logano in Texas: Von Platz 27 in die Victory-Lane
Foto: NASCAR Media / James Gilbert/Getty Images

Joey Logano feierte auf dem Texas Motor Speedway einen echten Arbeitssieg in der NASCAR Cup Series – Der Penske-Pilot startete von Platz 27 und gewann das Rennen

Harte Arbeit zahlt sich aus – das bewies Joey Logano mit seinem Rennsieg in der NASCAR Cup Series auf dem Texas Motor Speedway. Wie ein echter Malocher – wie es im Ruhrpott heißt – arbeitete sich Joey Logano von Platz 27 bis an die Spitze vor und sicherte sich auf dem 1,5 Meilen langen Intermediate-Oval seinen ersten Saisonsieg. Nach Austin Cindric in Talladega war es der zweite Erfolg für das Team von Roger Penske in der Saison 2025.

Hier gibt es die Highlights des Rennens auf YouTube

Für Logano war es kein Zuckerschlecken, denn er verpatzte das Qualifying und musste das Rennen aus dem hinteren Mittelfeld aufnehmen. In der ersten Stage schaffte er es zwar an die Grenze der Top 20, doch der große Sprung blieb aus. Im zweiten Segment klopfte er erst an die Top 15, dann an die Top 10 an, in denen er sich in der dritten Stage etablierte. Erst gegen Ende des Rennens war sein Ford Mustang mit der Startnummer 22 gut genug, um den ganz großen Coup zu landen. In der Overtime setzte er sich schließlich gegen Ross Chastain durch.

“Der Sport verändert sich so schnell”, sagte Logano nach dem Rennen gegenüber FOX. “Es ist verrückt, wie man diese Achterbahn fahren kann und ich bin so stolz auf das Team. Wir haben uns langsam und methodisch Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet. Wir hatten eine ungünstige Position in der Boxengasse, aber das Team hat einen tollen Job gemacht und uns hier und da ein paar Positionen gutgemacht. Das Auto war schnell, das wusste ich schon gestern. Das Qualifying war schlecht. Es ist schön, hier zu gewinnen.“

Fahrer und Strategen voll am Limit

Die Strategie spielte in Texas eine wichtige Rolle, denn die Teamchefs konnten auf alle Werkzeuge in ihren Boxen zurückgreifen: Vier neue Reifen, zwei neue Reifen, nur Benzin oder sogar auf der Strecke bleiben und auf einen Stopp verzichten, wenn möglich, um die nötige Track-Position zu erlangen. Genau so hat das Penske-Team die Startnummer 22 Stück für Stück nach vorne gebracht. Die Anpassungen am Auto zahlten sich aus und in der entscheidenden Phase hatte Logano ein gutes Setup und viel Vertrauen im Auto.

Dass die Fahrer auf den 1,5 Kilometer langen Ovalen auf Messers Schneide fahren, zeigte das Rennen in Texas. Josh Berry verlor in Führung liegend die Kontrolle über sein Auto und musste vorzeitig die Segel streichen. Michael McDowell kämpfte mit nur zwei frischen Reifen lange um den Sieg, krachte aber kurz vor Rennende in die Mauer. Denny Hamlins Motor gab mit Flammen den Geist auf und mit AJ Allmendinger, Alex Bowman, Bubba Wallace, Ryan Preece, Brad Keselowski und Chase Briscoe fielen weitere große Namen aus.

Doch nicht nur Logano sorgte mit seinem Arbeitssieg für Aufsehen, auch Chastain zeigte, wie wichtig die Weiterentwicklung des Autos im Rennen ist. Der Trackhouse-Pilot flog lange Zeit völlig unter dem Radar und kämpfte am Ende um den Sieg. “Das war ein Arbeitstag”, sagte er nach dem Rennen gegenüber FOX. “Ich hatte gestern kein Vertrauen in das Auto. Die Pace der Trackhouse-Autos war am Samstag schrecklich. Alle drei Fahrer hatten kein Selbstvertrauen. Eine Änderung in der Box gab mir dann das Vertrauen. Es sind die kleinen Dinge. Es ergibt keinen Sinn, aber danach hatte ich das Vertrauen.“

Achtungserfolge für Außenseiter

Dritter wurde Loganos Teamkollege Ryan Blaney, der sich von Startplatz 24 nach vorne gekämpft hatte. Auch der Champion von 2023 steigerte sich im Laufe des Rennens und zählte zu den Sieganwärtern. Kyle Larson, der am Vortag das Xfinity-Rennen gewonnen hatte, wurde Vierter. “In einem 1,5-Liter-Auto will man die Führung nicht verlieren, Michael [McDowell] hat ein gutes Timing bewiesen”, gab sich der Hendrick-Pilot am Ende fair.

Für Legacy Motor Club gab es in Texas einen Achtungserfolg, denn mit Erik Jones und John Hunter Nemechek fuhren beide Piloten in die Top 10. Jones wurde Fünfter, Nemechek Achter. Ricky Stenhouse Jr. überzeugte im Hyak-Chevrolet als Sechster, Austin Dillon, Christopher Bell und Daniel Suarez schafften es ebenfalls in die Top 10. Es gab zwölf Gelbphasen unter anderem aufgrund von Zwischenfällen, bei denen die Fahrer ohne Fremdeinwirkung die Kontrolle über ihre Autos verloren. Kleine Bodenwellen und kleine Fahrfehler sorgten schnell für Dreher. Texas, das war ein Rennen, in dem jeder kleine Fehler bestraft und die richtigen Entscheidungen besonders belohnt wurden.

Am Sonntag, 11. Mai 2025, steht mit dem Kansas Speedway das nächste 1,5-Meilen-Oval auf dem Programm. Die Strecke ist bekannt für spannende Rennen. Der elfte Saisonlauf wird voraussichtlich ab 20:30 Uhr live und in deutscher Sprache auf Sportdigital1+ übertragen.

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Freiberuflicher Kommentator & Journalist | Zur Webseite |  + posts

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.

André Wiegold

Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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