World of Outlaws erklärt: So funktioniert ein Renntag der Sprint-Cars
Die Sprint-Cars sind die wichtigste Klasse in der Welt der World of Outlaws – Doch wie funktioniert eigentlich ein Renntag der Dirt-Track-Meisterschaft?
Die Sprint-Car-Serie der World of Outlaws (WoO) nutzt eines der spannendsten, aber auch härtesten Formate im US-Motorsport. Über mehrere Stufen – Hot-Laps, Qualifying, Heat-Races, ein Dash und ein Last-Chance-Showdown (LCS) – müssen sich die Fahrer (oft 40 oder mehr) für das finale Feature-Race qualifizieren.
Das Ziel: Das Feld auf die Starter des Hauptrennens zu reduzieren und einen verdienten Sieger zu ermitteln. Wir analysieren, wie der Weg in die Victory-Lane funktioniert.
Der entscheidende Schritt: Qualifying und Heat-Races
Alles beginnt mit den Hot-Laps, die als reine Trainingssitzungen dienen, damit die Teams sicherstellen können, dass die Autos bereit sind. Ernst wird es im Qualifying (Time-Trials). Hier setzt jeder Fahrer zwei gezeitete Runden. Das Ergebnis dieser Zeitmessung bestimmt jedoch nicht direkt die Startaufstellung für das Finale, sondern lediglich die Startplätze für die Heat-Races (Vorläufe).
Diese kurzen, intensiven Rennen – oft acht bis zwölf Runden lang, je nach Streckengröße – sind die erste und wichtigste Hürde. Nur die Top 5 (bei vier Heats) oder Top 6 (bei drei Heats) transferieren sich direkt in das A-Main, das Feature. Wer hier versagt oder außerhalb dieser Positionen landet, muss den harten Umweg nehmen.
Der Kampf um die Pole: Der Dash
Eine Besonderheit der WoO ist der Dash. Wer sich über die Heats für das Feature qualifiziert, weiß noch lange nicht, von wo er startet. Die Top 2 aus jedem Heat-Race qualifizieren sich für ein separates Sprintrennen.
Das Ergebnis des Dash bestimmt ausschließlich die Startaufstellung der vorderen Reihen, zum Beispiel die Top 8 bei vier Heats, für das Feature. Die Startplätze für den Dash werden oft ausgelost, was dem Kampf um die beste Track-Position eine zusätzliche strategische Würze verleiht.
Die letzte Chance: Das B-Main
Fahrer, die in den Heats den direkten Transfer verpasst haben, bekommen im LCS, oft auch B-Main genannt, eine letzte Möglichkeit. In diesem ebenfalls kurzen Rennen von acht bis zwölf Runden kämpft der Rest des Feldes um die verbleibenden Startplätze. Nur die Top 4 bis Top 6 des LCS rücken auf und füllen die hinteren Startreihen des Features auf. Für alle anderen ist der Abend nach dem LCS beendet.
Das Finale: Das Feature
Das Feature – oder A-Main – ist das Hauptrennen des Abends und geht je nach Streckenlänge über 25 bis 40 Runden. Hier trifft das Feld – sortiert durch die Ergebnisse der Heats, des Dash und des LCS – aufeinander. Wer dieses Rennen gewinnt, fährt in die Victory-Lane und bildet mit dem Zweit- und Drittplatzierten das Podium.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.





