World of Outlaws erklärt: So funktioniert ein Renntag der Dirt-Late-Models
Die Dirt-Late-Models gehören zu den populärsten Klassen in der Welt der World of Outlaws – Doch wie funktioniert eigentlich ein Renntag der Dirt-Track-Meisterschaft?
Das Qualifikationsformat der großen Dirt-Late-Model-Serie im Rahmen der World of Outlaws ist ein mehrstufiger Prozess, der darauf ausgelegt ist, aus einem großen Teilnehmerfeld die Starter für das Finale (Feature) zu filtern. Über ein Einzelzeitfahren (Time-Trials) sichern sich die Fahrer ihre Startplätze für die Vorläufe (HeatRaces).
Während die Top-Fahrer, die sich über die Heats qualifizieren, ihre vorderen Startplätze für das Finale oft über ein „Redraw“, also eine Neuauslosung),ermitteln, müssen die restlichen Piloten im Last-Chance-Showdown (LCS) um die letzten Plätze im Feld kämpfen.
Der Auftakt: Hot-Laps und Time-Trials
Der Renntag beginnt mit den Hot-Laps, reinen Trainingssitzungen, die es den Teams erlauben, die Autos abzustimmen. Die Gruppeneinteilung dafür erfolgt durch ein Losverfahren bei der Anmeldung, der auch die Reihenfolge für die Time-Trials festlegt.
Im Time-Trial (Qualifying) hat jeder Fahrer zwei gezeitete Runden. Diese Zeiten bestimmen die Startaufstellung für die Heat-Races. Dabei gilt eine harte Regel: Verpasst ein Fahrer seinen Zeitslot im Qualifying um mehr als zwei Positionen, erhält er nur eine gezeitete Runde am Ende des Zeitfahrens und kann sich, unabhängig von der gefahrenen Zeit, bestenfalls auf einer mittleren Position (50 Prozent plus eins) des Gesamtstarterfeldes qualifizieren.
Das Nadelöhr: Die Heat-Races
Die Ergebnisse der Time-Trials setzen die Startaufstellung für die HeatRaces (Vorläufe) fest. Dabei startet der Schnellste des Qualifyings von der Pole-Position in Heat 1, der Zweitschnellste von der Pole in Heat 2 und so weiter.
In diesen Zehn-Runden-Rennen fällt die erste Vorentscheidung : Nur die Top 3, 4 oder 6 (je nach Anzahl der Heats) transferieren sich direkt ins spätere Feature. Alle anderen Fahrer müssen den Umweg über den LCS antreten.
Die Besonderheit: Das Redraw
Anders als in vielen anderen Serien bedeutet der Transfer über das Heat-Race nicht automatisch eine feste Startposition im Finale. Die Top-Fahrer aus den Heats (meist sechs bis acht) müssen vor dem LCS auf die Start-Ziel-Gerade kommen. Dort wird über das Redraw die Startaufstellung für die vordersten Reihen (die ersten drei bis vier) des Features neu ausgelost.
Die letzte Chance: LCS und Provisionals
Für alle Fahrer, die den direkten Transfer in den Heats verpasst haben, ist der LCS die wirklich letzte Möglichkeit, sich für das Feature zu qualifizieren. In diesem Zwölf-Runden-Rennen sichern sich nur die Top-Fahrer (zwei, drei oder mehr, je nach Format) die letzten verbliebenen Startplätze am Ende des Feature-Feldes.
Fahrer, die auch hier scheitern, haben noch eine Hoffnung: Die beiden bestplatzierten Fahrer der Meisterschaftswertung, die sich nicht qualifizieren konnten, erhalten „Provisional Spots“ und dürfen ebenfalls am Ende des Feldes starten. Promoter können zudem optional weitere Provisionals vergeben.
Das Finale: Das Feature
Das Feature ist das Hauptrennen des Abends und entscheidet über den Gesamtsieger. Die Distanz beträgt je nach Event 40, 50 oder 100 Runden, wobei die Preisgelder entsprechend der Renndistanz steigen.
Für das Feature gelten zwei wichtige Regeln: Runden unter gelb zählen nicht zur Renndistanz und das Rennen muss mit mindestens zwei aufeinanderfolgenden Runden unter grüner Flagge beendet werden.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.





