„Habe nie die Hoffnung verloren“: Blaney der Sieger in Nashville

Ryan Blaney, NASCAR-Cup-Series-Champion des Jahres 2023, gewann das Rennen auf dem Nashville Superspeedway und sicherte sich damit einen Platz in den Playoffs 2025
14 Rennen hat Ryan Blaney gebraucht, um sich das Ticket für die NASCAR Cup Series 2025 zu sichern. Der Penske-Pilot gewann das Rennen auf dem Nashville Superspeedway, nachdem er zuvor bereits fünfmal in die Top 5 gefahren war. Damit haben alle drei Fahrer des Teams bereits einen Sieg verbucht und die komplette Armada von Captain Roger Penske hat damit eine Chance auf den Titel.
Der Schlüssel zum Erfolg war die Strategie: Blaney startete nur von Platz 15 ins Rennen und musste sich erst einmal die nötige Track-Position erarbeiten. Das gelang ihm bereits in der ersten Stage, als er anders als alle anderen Fahrer lange auf der Strecke blieb und beim Stopp nur zwei Reifen wechselte. In der kurz darauf folgenden Stage-Pause kam er erneut an die Box, um die Pneus auf der anderen Seite zu wechseln.
Damit etablierte sich der Champion des Jahres 2023 in den Top 5 und kämpfte dank seiner starken Pace immer um die Führung mit. Der 31-Jährige absolvierte insgesamt 139 Runden und sicherte sich damit die meisten Führungsrunden im Feld. In einer spannenden Schlussphase hielt der Fahrer des #12 Ford Mustang Carson Hocevar und Denny Hamlin hinter sich und fuhr so zum 14. Cup-Sieg seiner Karriere.
„Ich habe nicht aufgegeben, das ist sicher”, so der strahlende Blaney in der Victory-Lane. „Wir hatten unsere Hürden und bisher war es kein gutes Jahr für uns, da wir kein Glück hatten, aber das #12-Team war einfach großartig. Sie geben Vollgas, egal wie es läuft.“ Nach Austin Cindric und Joey Logano darf sich nun auch Blaney darauf freuen, sich im Kampf um den NASCAR-Titel 2025 zu beweisen.
Hocevar in Topform
Hinter dem Penske-Fahrer fuhr Hocevar auf Platz zwei ins Ziel. Der Spire-Pilot holte nach Atlanta bereits zum zweiten Mal den zweiten Platz in seiner Karriere. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der 22-Jährige es in der Cup-Serie auf Rang eins schaffen wird. Jedoch geriet er im Rennen mit Ricky Stenhouse Jr. aneinander, den Hocevar unsanft in die Mauer verfrachtete. Stenhouse war sichtlich verärgert und kündigte Payback an. „Das ist etwas, was wir von ihm erwarten, aber das hat mich überrascht“, so der Hyak-Pilot. „Ich werde wohl irgendwann etwas dagegen unternehmen müssen.“
Hocevar kommentierte das Rennen wie folgt: „Das zeigt einfach, wie stark unser Team mit dem Rückschlag vergangene Woche umgegangen ist. Wir geben Vollgas und erarbeiten uns unsere Chancen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Uns fehlte wieder eine Position, aber hoffentlich war das ein Schritt in die richtige Richtung.“ Mit seiner aggressiven Fahrweise macht sich der Youngster aber nicht nur Freunde im Establishment der NASCAR.
Im Vorfeld des Rennens verriet Hocevar im Gespräch mit Carl Edwards, warum er so aggressiv zu Werke geht. Er wolle niemals bereuen müssen, eine Chance ausgelassen zu haben, wie es viele Fahrer am Ende ihrer Karrieren tun. Deshalb wolle er immer das Maximum aus sich und dem Auto herausholen, denn er wisse nie, wie oft er noch die Chance habe, auf diesem Level zu fahren. Unterstützung erhält er dabei von Spire-Chef Jeff Dickerson, der Hocevar immer wieder gut zureden würde, obwohl dieser sehr selbstkritisch ist.
Hamlin wartet auf das Vaterglück
Hamlin konnte das Rennen zu Ende fahren, obwohl Ryan Truex bereitstand, um den #11 Joe-Gibbs-Toyota zu übernehmen. Er fuhr das Rennen auf Platz drei zu Ende und sicherte sich damit wichtige Punkte für die Gesamtwertung. Das Vaterglück muss noch ein wenig warten, denn Hamlins Verlobte Jordan Fisch erwartet die Geburt ihres dritten Kindes, eines Jungen. Truex wäre eingesprungen, hätte Hamlin Nashville für die Entbindung kurzfristig verlassen müssen.

„Ich habe mit der #12 auf dem sehr langen Longrun einfach nicht mithalten können”, gibt Hamlin zu. „40 Runden lang war ich auf seinem Level, aber danach ist er uns einfach davongezogen und hat sich einen Vorsprung aufgebaut.“ Blaneys Teamkollege Logano und Hendrick-Pilot William Byron komplettierten die Top 5. Kyle Larson, der zu Beginn des Rennens fast überrundet worden wäre, begrenzte mit einer starken Aufholjagd den Schaden und erreichte Platz acht.
Die Ausgangslage zur Halbzeit der regulären Saison
In 14 Rennen gab es bisher neun verschiedene Sieger. Das bedeutet, dass noch sieben Fahrer über einen Sieg in die Playoffs kommen könnten. Da noch zwölf Rennen in der regulären Saison auf dem Programm stehen, könnte die Qualifikation über die Punkte eng werden, sollten noch weitere Fahrer ihre Premierensiege in der Saison 2025 einfahren.
In der Gesamtwertung liegt Byron mit 547 Punkten auf Platz eins, gefolgt von Larson mit 499 Punkten. Christopher Bell und Hamlin lauern auf den Plätzen drei und vier, ehe mit Chase Elliott auf dem fünften Platz der erste Fahrer ohne Rennsieg folgt. Auch Tyler Reddick auf Rang sechs stand bisher nicht in der Victory Lane. Blaney ist dank seines Sieges nun Siebter, während Logano, Chastain und der ebenfalls noch sieglose Bubba Wallace die Top 10 komplettieren. Cindric ist mit einem Sieg 13., Josh Berry ist 20., wäre dank seines Triumphes in Las Vegas aber aktuell in den Playoffs dabei.
Das nächste Rennen der NASCAR Cup Series findet am 8. Juni 2025 auf dem Michigan Speedway statt. Die Pre-Race-Ceremony startet um 20:00 Uhr, Sportdigital1+ wird voraussichtlich ab 19:30 Uhr live übertragen. Das Rennen wird von Pete Fink und Lenz Leberkern kommentiert.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.
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