Martinsville-Thriller: Byron erkämpft Finalticket und beendet Penske-Ära
William Byron dominierte in Martinsville eines der härtesten Playoff-Rennen der Saison dominiert und sichert sich den letzten Platz im Finale von Phoenix – Ryan Blaney wurde Zweiter und schied dramatisch aus
Es war ein Alles-oder-Nichts-Szenario, und William Byron hat geliefert. In einem dramatischen Halbfinalrennen auf dem Martinsville Speedway fuhr der Hendrick-Pilot eines der stärksten Rennen seiner Karriere, führte dominante 304 Runden an – ein Karriererekord – und stieß damit die Tür zum Finale in Phoenix auf.
Hier gibt es die offiziellen Highlights des Rennens auf YouTube
Der große Verlierer des Abends war Ryan Blaney. Der Penske-Pilot, der sich von einem katastrophalen 31. Startplatz durch das gesamte Feld kämpfen musste, hielt das Finalticket lange in der Hand. Doch Byrons #24 Chevrolet war an diesem Abend unschlagbar.
Das Rennen wurde 44 Runden vor Schluss entschieden. Nach einem langen Stint unter Grün war Blaneys Ford sichtlich am Limit, die Hinterreifen ließen nach. Byron sah seine Chance.
In Runde 457 stach der Hendrick-Pilot in Kurve 1 kompromisslos innen rein. Es kam zum Kontakt. Byron schob Blaneys #12 Mustang unsanft die Kurve hinauf und zog vorbei. Es war ein typisches NASCAR-Manöver, das die Messlatte für den Kampf um Platz eins setzte, aber gleichzeitig absolut notwendig. Blaney hielt es im Nachhinein für hartes, aber faires Racing.
„Ich hätte dasselbe getan, um ehrlich zu sein“, gab ein enttäuschter Blaney zu. „Mir fehlte der Schwung. Das waren einfach zwei Jungs, die alles für den Sieg geben.“
Byron, der sichtlich außer Atem war, jubelte: „Verdammt, ich habe viel zu sagen. Dinge fügen sich manchmal einfach. Einfach unglaublich. Jetzt fahren wir nach Phoenix und versuchen, dort Hintern zu versohlen.“
Eine späte Gelbphase nach einem Dreher von Carson Hocevar 18 Runden vor Schluss brachte das Feld noch einmal zusammen und gab Blaney eine letzte Chance. Doch beim finalen Restart mit elf verbleibenden Runden demonstrierte Byron seine Überlegenheit.

Blaney wählte die Außenbahn, doch Byron hatte einen perfekten Start auf der Innenseite. „Ich dachte, ich hätte einen guten Restart“, so Blaney. „Aber er ist einfach unten durchgefahren und weggezogen. Das war ziemlich beeindruckend. Ich bin in Phoenix nicht im Finale dabei.“
Byrons Sieg war ein Albtraum für den Rest des Feldes – und besonders für Team Penske. Die Organisation, die zuletzt drei Cup-Series-Titel in Folge gewann, wird 2025 erstmals seit der Gen-7-Einführung keinen Fahrer im Finale haben. Der aktuelle Champion Joey Logano schied ebenso aus wie Blaney.
„Das ist für uns definitiv viel schwieriger als sonst“, gestand Penske-Wettbewerbsdirektor Travis Geislar. „Man muss in dieser Runde perfekt sein. Wir hatten nicht die Siege und nicht die perfekten Punkte, also sind wir zum Zuschauen verdammt.“
Byrons nahezu perfektes Rennen warf auch Christopher Bell aus dem Titelrennen. Bell lag vor dem Rennen komfortabel auf Kurs, doch Byrons Teamkollege Kyle Larson sammelte als bester Fahrer ohne Sieg in der Round-of-8 genügend Punkte, um sich den letzten Finalplatz sieben Zähler vor Bell zu sichern. Chase Elliott schied ebenfalls aus.
Damit ist das Feld für das Saisonfinale am 2. November auf dem Phoenix Raceway komplett. Es wird ein reines Duell zwischen den Giganten Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing.
Byron und Larson (Hendrick Motorsports) treffen auf die bereits zuvor qualifizierten Denny Hamlin und Chase Briscoe (Joe Gibbs Racing). Ironischerweise erlebten Hamlin und Briscoe in Martinsville einen katastrophalen Tag und fielen beide mit Motorschäden aus – für sie war das Rennen jedoch sportlich bedeutungslos, da sie dank ihrer Sieger in Las Vegas und Talladega bereits für das Finalrennen gesetzt waren.
Autor(en)
Andrés Faszination für den Motorsport begann in seiner Kindheit, als er regelmäßig Ovalrennen in den Niederlanden besuchte und abends NASCAR- sowie IndyCar-Rennen im TV verfolgte. Während seines Ökonomiestudiums begann er 2014 als Hobby-Redakteur über den Rennsport zu schreiben und machte seine Leidenschaft zum Beruf. Heute ist er NASCAR-Kommentator bei Sportdigital1+ und begleitet IndyCar & IMSA live auf Motorvision+ – dazu kommen viele weitere Rennserien im Highlights-Format. Als Redakteur schreibt er für Motorsport-Total, Motorsport.com und Formel1.de und ist zudem Reporter, Kommentator und Redakteur im Mediateam der NASCAR Euro Series.






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