Kolumne von Marcel Berndt: Meine Vorbereitung auf die Formel-Student-Weltmeisterschaft

Kolumne von Marcel Berndt: Meine Vorbereitung auf die Formel-Student-Weltmeisterschaft
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In seiner ersten Kolumne für leadlap.de spricht Rennfahrer Marcel Berndt über seinen kommenden Auftritt in der Formel-Student-Weltmeisterschaft für die TU Berlin!

Nach meiner unglaublich erfolgreichen Debütsaison in der Formel-Student-Weltmeisterschaft-2015 entschieden das Team und ich, diese Zusammenarbeit auch 2016 fortzuführen. Mit Platz 3 in Tschechien, Platz 9 in Ungarn und bei bis zu 150 Startern in Hockenheim war die vergangene Saison schon einmal sehr erfolgreich verlaufen. Mit einem komplett neu formatierten Team ging es im November 2015 in die Konstruktionsphase.

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Während ich noch meine Saisonerfolge von 2015 feierte und mich parallel physisch und psychisch schon auf die neue Saison vorbereitete, waren die Jungs und Mädels der TU Berlin, Team Fasttube, schon fleißig mit dem Aufbau des neuen Teams und des neuen Autos beschäftigt. Während ich im März mit den ersten Tests begann, war die Konstruktion in der finalen Phase. Bei einigen Teammeetings anwesend, hatte ich mich über die Fortschritte des aktuellen Boliden informiert und nahm einige Wochen später schon das erste Mal im nackten Rahmen Platz.

Während der Monate Juni und Juli waren wir fast täglich auf dem Bundeswehrstützpunkt in Gatow (Randgebiet Berlin) und testeten und testeten und testeten. Natürlich blieben diverse Defekte und die daraus resultierende Reparaturzeit nicht aus, wenn wir uns vor Augen halten, dass das hier erschaffene Wettbewerbsfahrzeug, befeuert durch einen Turbo aufgeladenen 450ccm 1 Zylinder von BMW, komplett in Eigenregie durch das Studententeam entstand. Zu den ersten Testfahrten waren die Aerodynamik-Teile noch nicht komplett fertig, daher war oberstes Gebot, das Auto haltbar zu machen. Dies gelang Stück für Stück, nach einigen Rückschlägen. Als dann auch das Aero-Paket „ready to race“ war, konnte das Hauptaugenmerk auf die Fahrwerkseinstellungen gelegt werden.

Natürlich hätte ich gern noch mehr Zeit gehabt, das Auto zu testen, denn grundsätzlich sind die Strecken der Formula Student komplett das Gegenteil, zu meiner sonstigen Saison. Dennoch werden Alex Cascatau (rumänischer Dacia Logan Cup) und ich natürlich 120% geben, um die Arbeit des gesamten Teams zu würdigen. Das Auftaktwochenende steht vor der Tür, das Team ist bereits unterwegs ins ungarische Györ, wo die ersten wichtigen Punkte auf dem sehr rutschigen Hafengelände für die Weltrangliste gesammelt werden wollen/sollen!

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Ich selbst werde mich die kommenden Tage noch einmal körperlich auf das Event vorbereiten (u.a. Physiotherapie, Massage, etc.) und werde am Freitag meinen Flug antreten. Gleich eine Woche später folgt die nächste Möglichkeit, nämlich im tschechischen Most, wo wir natürlich alles geben werden, um unseren Treppchenplatz von 2015 zu verteidigen.

Der Saisonabschluss ist zugleich das Saisonhighlight, sowohl für die Teamsponsoren, als auch vom Event. Hockenheim gehört zu den zwei größten Formula-Student-Events weltweit und ist dadurch natürlich enorm wichtig für sämtliche Teams, egal, ob diese aus den USA, aus China, Indien, Europa oder Australien kommen. Ich wünsche dem Team und natürlich auch mir, dass die Mühen und die hart investierte Arbeit in den kommenden drei Wochen Früchte tragen und hoffe auf Erfolge und diverse Daumendrücker.

Euer Marcel Berndt

André Wiegold