LMV8 Oval Series: Turbulente Rennen auf dem Raceway Venray an Pfingsten

LMV8 Oval Series: Turbulente Rennen auf dem Raceway Venray an Pfingsten
© Volkan Avci (leadlap.de)

Im Rahmenprogramm der NASCAR Euro Serie startete die LMV8 Oval Series auf der halben Meile des Raceway Venrays. In der zweiten und dritten Runde der Saison 2016 kämpften insgesamt 24 Piloten um Punkte für die Meisterschaft.

Sonntag – Der Chaosrenntag

Am Sonntag fand aufgrund verschiedener chaotischer Ereignisse nur einer von drei geplanten Läufen statt. Im ersten Versuch verlor ein Pilot eine Kiste Nieten, die auf dem Fahrzeug vergessen wurde. Folglich zerstörten die Teile auf der Strecke viele Reifen der Fahrer und das Rennen wurde abgebrochen.

Im zweiten Versuch knallte es bereit sehr früh, da die Strecke massiv mit Öl verschmutzt war. Wieder wurde das Rennen frühzeitig abgebrochen und nicht gewertet.

Der dritte Versuch wurde schließlich bis zur karierten Flagge gefahren. Jedoch kam es auch in diesem Lauf zu einem Zwischenfall. Im Kampf um die Führung wurden Patrick Heckhausen, Ralph Verberkt und Dave van Haarlem in einen Unfall verwickelt.

Heckhausen und Verberkt fuhren Seite an Seite, Heckhausen innen und Verberkt außen. Dabei kämpften sie um die Führung im Rennen. Im Ausgang von Kurve Vier, hatte Heckhausen mit übersteuern zu kämpfen und das Auto geriet leicht außer Kontrolle. Der Krefelder versuchte, das Fahrzeug zu stabilisieren, geriet dadurch jedoch etwas zu hoch und berührte mit seinem Heck die Front von Verberkt.

Heckhausen krachte in die Mauer und drehte sich um 180 Grad. Van Haarlem knallte genau in die Fahrerseite des havarierten Fahrzeugs. Glücklicherweise wurde kein Fahrer bei diesem harten Unfall verletzt.

Nach der Wiederaufnahme des Rennens setzte sich Frank Wouters gegen seine Konkurrenten durch und gewann das Rennen, das als Vorlauf gewertet wurde. Das Podium komplettierten Patrick Kessels und Milou Mets.

© Volkan Avci (leadlap.de)
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Der Deutsche Hans-Jürgen Hummen fuhr auf einen souveränen zehnten Platz, gleich hinter Marko Stipp. Stefan Oberndorfer wurde im Laufe des Rennens disqualifiziert.

Der Rennunfall von Heckhausen sollte für den Deutschen Folgen haben. Die Rennleitung hat ihn als Auslöser des Unfalles wahrgenommen und sie warfen ihn eine fahrlässige Fahrweise vor. Die Konsequenz für Heckhausen war eine Sperre für den Montag.

Heckhausen kommentierte den Renntag: „Das Auto lief eigentlich sehr gut und hatte viel Power. Leider verlor ich im Kampf um die Führung das Heck ein wenig und ich berührte Ralph, sodass es zu diesem Unfall kam. Es war keine Absicht von mir, den Unfall so auszulösen.“


Der Montag – Mit Disziplin zum Sieg

Am Montag war es möglich, alle drei Rennen der LMV8 Oval Series auszutragen. Im ersten Rennen gab es einen spannenden Kampf zwischen Verberkt und Onno Zuidema um die Spitze. Rundelang lieferten sich die beiden Piloten ein Gefecht Tür an Tür.

Der Glücklichere war am Ende Zuidema, der seinen ersten Saisonsieg feierte. Auf dem zweiten Platz landete Ralph Verberkt vor Arthur Lehouck. Hummen fuhr in diesem Rennen auf den 13. Rang.

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Der Sieger Zuidema sagte zum Rennen: „Das Rennen war toll. Ich hab ein paar Runden gebraucht, um an Verberkt vorbeizukommen. Das Auto war toll, ganz super. Ich habe es bei Tests bereits gefahren und es läuft sehr gut. Ich habe Probleme mit der Schulter gehabt, sodass ich Ostern nicht fahren konnte. Jetzt bin ich wieder dabei.“

Die Rennleitung griff am Montag konsequent durch und disqualifizierte insgesamt fünf Fahrer im Rennen aufgrund von Regelverstößen. Die Fahrer waren Jos Kuypers, Barry Maessen, Stefan Oberndorfer und Patrick van Eck. Wouters wurde ins Infield geschickt, da sein Fahrzeug Benzin verlor.

Der zweite Lauf des Tages verlief sehr diszipliniert und ohne große Zwischenfälle. Erneut kam es zum Kampf zwischen Zuidema und Verberkt, der wieder von Zuidema gewonnen wurde. Von den hinteren Startplätzen bahnte sich Frank Wouters den Weg auf die zweite Position. Verberkt landete auf dem dritten Rang.

Aus deutscher Sicht holte Oberndorfer den zehnten, Stipp den 14. und Hummen den 16. Rang. Überraschend war die fünfte Position des niederländischen Rookies Jeroen van Eerd.

© Volkan Avci (leadlap.de)
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Frank Wouters kommentiert den Lauf: „Es war großartig. Von hinten auf den zweiten Platz, wobei einige überrundete Fahrer mich nicht kommen sahen und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Vielleicht sollten sie öfter in ihre Spiegel schauen. Ich kam an das Heck von Onno heran, aber ein Überholmanöver war unmöglich.“

Auf die Frage, ob in der LMV8 Oval Series individuelle Spotter eingesetzt werden sollten (Im Moment übernimmt eine Person der Rennleitung diese Aufgabe für alle Fahrer gleichzeitig) sagte er: „Sie denken bereits darüber nach. Ich denke, bei der Anzahl an Fahrern wäre es der richtige Weg.“

Zuidema bestätigte seine überzeugende Leistung auch im finalen Rennen der Serie. Erneut stand der Niederländer an der Spitze des Feldes vor Wouters und Maessen. In der vierten Kurve kam es zu einem Unfall zwischen Oberndorfer und Verberkt.

Oberndorfer war innen und Verberkt außen. Der Deutsche geriet etwas von der Linie nach außen und beührte Verberkt. Für Oberndorfer ging es in die Mauer, sodass seine Fahrzeug am Heck beschädigt wurde. Die Szene erinnerte stark an den Unfall von Heckhausen, wobei Oberndorfer’s Unfall deutlich harmloser war. Er wurde, neben Nick Aerts und Kessels, disqualifiziert.

© Volkan Avci (leadlap.de)
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Hummen hielt sich aus allen Vorfällen heraus und kam auf der achten Position ins Ziel. Das Problem, dass die Fahrer keinen eigenen Spotter haben, musste der deutsche Rookie am eigenen Leib erfahren. Da er keine Anweisung der Rennleitung bekam, stand er den Führenden zwei Mal im Weg. Mit einem eigenen Spotter hätte er frühzeitig die Anweisung bekommen, Platz zu machen.

Patrick van Eck, der sein Fahrzeug nach 21 Runden im Infield abstellen musste, kommentierte sein Wochenende: „Beim Aufwärmen vom Auto merkte ich, dass das mit dem Auto etwas nicht richtig war. Das Auto war nur am Schieben. Ich hab das Auto nicht aus der Mauer holen können. Danach war mein Reifen kaputt.“

„Im ersten Lauf habe ich die schwarze Fahne bekommen, weil ich ein wenig von meiner Linie abgekommen bin. Im zweiten Lauf war das Auto am Schieben und die Reifen waren nicht gut.“

Bildergalerie: Autospeedway American Style 2016 auf dem Raceway Venray

Die beeindruckende Leistung von Zuidema wurde mit dem Tagessieg belohnt. Die Top 3 komplettieren Verberkt und Wouters. Hummen platzierte sich mit seiner unauffälligen Fahrweise auf dem achten Gesamtrang.

© Raceway Venray
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André Wiegold