Marcel Berndt gibt sein Comeback im V8: Die Vorbereitung auf die USA
Zuletzt saß Marcel Berndt im Jahr 2014 hinter dem Steuer eines V8-Late-Models auf dem Raceway Venray. Am 19. Juni nahm er wieder in einem ASCAR Platz und fuhr im Rahmen der CAMSO V8 auf dem Oval im belgischen Warneton.
Nach seinem Debütjahr in der niederländischen LMV8 Oval Serie im Jahr 2014 orientierte sich Berndt im Rennsport um. Für rund 1,5 Jahre stieg er in einen Formelwagen und nahm an der europäischen Meisterschaft der Formel Toyota statt, die auf den Ovalen in Posterholt und Lelystad ausgetragen wurde. In dieser Zeit lernte der junge Rennfahrer vom Routinier Derk Siebers, der bereits über 20 Jahre in der Klasse fährt.
Belohnt wurde Berndt mit dem Sieg in der Rookie-Wertung und dem dritten Platz im Eurocup 2015. Auch in der aktuellen Formel-Toyota-Saison schnitt er bisher gut ab und bestätigte seine steigende Lernkurve.
Trotzdem wünschte sich Berndt wieder eines: Einen geschlossenen Rennwagen, am liebsten mit V8 unter der Haube. Diese Möglichkeit wurde ihm im belgischen Warneton eröffnet. Berndt nahm im Toyota Camry (#189) vom dreimaligen Meisterteam Turboracing platz, dem auch Wim Verloo angehört. Verloo tritt ebenfalls auf dem Racway Venray in der LMV8-Serie an.
Nach einigen Regenschauern fuhr Berndt zum ersten Mal auf das kleine Oval mit Banking. Mit seinem Coach Gary hatte er sofort die ersten Erfolge verbucht, bevor das Wochenende überhaupt richtig losging.
Im ersten Vorlauf startete Berndt vom hintersten Startplatz, kämpfte sich jedoch Runde für Runde weiter nach vorne. Als die Zielflagge geschwenkt wurde, fuhr er auf einem respektablen siebten Platz.
Im zweiten Rennen startete Berndt vom fünften Startplatz und überholte schnell einige seiner Konkurrenten. Für eine kurze Zeit hielt er sich sogar auf dem zweiten Platz. Anschließend wurde er jedoch wieder auf die siebte Position durchgereicht. Nach einem Kampf in den letzten drei Runden des Rennens reichte es letztendlich für den sechsten Platz.
Im letzten Rennen wurde der CAMSO-Cup über 60 Runden ausgetragen. Berndt startete von der sechsten Position ins entscheidende Rennen des Tages. Lange hielt er die starke Konkurrenz hinter sich und machte den Top-Piloten das Leben schwer. Aufgrund eines Plattfußes musste der junge Rennfahrer sich geschlagen geben und wurde nur auf dem achten Rang gewertet, den er mit allen Mitteln verteidigte. Nach dem Rennen stellte sich heraus, dass zusätzlich die Bremsscheibe gebrochen war.
„Ich war absolut am Limit und wollte meinen dritten Platz mit Händen und Füßen verteidigen. Ich wollte ein Ausrufezeichen setzen! Dass ausgerechnet dann der Pneu nicht mitspielt, ist ein Jammer! Ob ich meine Mitbewerber jedoch bis zum Rennende hinter mir halten hätte können, kann ich nicht sagen, es wäre jedoch ein harter Kampf geworden. ‚That is racing‘ und ich denke, mit dem siebten, sechsten und achten Platz kann ich zufrieden sein“, sagte Berndt am Sonntagabend.
Das Rennen in Warneton war für das junge Talent ein Testlauf für das Jahr 2017, um die Optionen abzuwiegen. Zudem diente es als Test für seinen ersten USA-Einsatz, den er im September auf dem South Boston Speedway in Virginia feiern wird.