Marko Stipp Motorsport auf einem Hoch: So hat das Team den nächsten großen Schritt gemacht
Marko Stipp Motorsport hat sich in beiden Meisterschaften in den Top 10 der EuroNASCAR etabliert – Mit Thomas Krasonis hat das Team eine Speerspitze gefunden
Seit 2019 geht das Team Marko Stipp Motorsport aus Deutschland unter diesem Namen an den Start – zuvor war der Rennstall bereits unter dem Racing-Total-Banner unterwegs. Seitdem haben Marko Stipp und sein Team hart daran gearbeitet, den Rennstall in Richtung Spitze der beiden Meisterschaften der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) zu manövrieren – mit Erfolg.
2017 holte das damalige Racing-Total-Team in Zolder mit Guillaume Deflandre den bisher einzigen Sieg in der NWES. Viele Fahrer fuhren für den deutschen Rennstall aus Herford, doch der Durchbruch blieb aus – bis jetzt. 2024 setzt Marko Stipp Motorsport drei Chevrolets ein, die Piloten Thomas Krasonis, Victor Neumann und Nick Strickler fahren alle in beiden Divisionen, um die Track-Time zu maximieren. Das zahlt sich aus.
Das Team hat auch investiert: Ein neuer Truck und eine neue Hospitality runden das souveräne Auftreten auch abseits der Rennstrecke ab, doch im Sport zählt der Erfolg und der scheint sich langsam aber sicher einzustellen. Mit dem Griechen Krasonis hat sich das Team eine Speerspitze aufgebaut, denn der Athener fährt in beiden Divisionen regelmäßig um Top-5 oder Top-10-Platzierungen.
In der EuroNASCAR 2 liegt Krasonis nach sieben von neun Rennen der regulären Saison auf dem fünften Platz. Der Grieche hat nur 48 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Martin Doubek. Auch mit dem viertplatzierten Patrick Schober ist er punktgleich. Fünfmal fuhr Krasonis bereits in die Top-5, einmal gelang ihm sogar die Pole-Position. Nach seinem ersten NWES-Podium in England hat Krasonis Blut geleckt und greift nach dem Titel. In der EuroNASCAR PRO ist er Achter mit 62 Punkten Rückstand auf Vittorio Ghirelli.
Im Gespräch mit Leadlap.de äußert sich Teamchef Marko Stipp zur Entwicklung im Team: “Wir haben die Herausforderung angenommen und bisher gut gemeistert. Wir haben es geschafft, jedes Auto bei jedem Rennen in die Startaufstellung zu bringen. Nicht jedes Auto hat jedes Rennen beendet und daran müssen wir jetzt in der Sommerpause arbeiten. Wir hatten zwei technische Ausfälle, die vorhersehbar waren. Daran müssen wir arbeiten.“
In der Langstrecken-Teammeisterschaft liegt Marko Stipp mit seinen Autos auf den Plätzen vier, elf und zwölf, was dem Rennstallbesitzer Mut macht: “Wir müssen die Ausfälle für den Rest der Saison abstellen. Dann wollen wir beide Autos in die Top 10 bringen. Mit Thomas wollen wir auf das Podium fahren. Was uns auszeichnet, ist, dass unsere Autos normalerweise gut funktionieren. Bei Unfällen kann das nicht so klappen.“
Stipp lobt auch die Vorbereitung von Krasonis, der in beiden NWES-Meisterschaften zum Top-Fahrer avancierte: “Thomas hat sich sehr gut vorbereitet und fährt sehr stark. Wir können das, was wir mit ihm im Training erarbeitet haben, in den Rennen gut umsetzen. Es fehlt nur noch der letzte Schliff, an dem wir als Team, aber auch er als Fahrer noch arbeiten müssen. Da ist noch Luft nach oben und es wird für Thomas in dieser Saison noch etwas gehen. Ich bin überzeugt, dass wir zusammen eine gute Saison fahren werden.“
Auch der Franzose Neumann bekommt viel Lob vom Teamchef: “Victor hat eine gute Pace und fährt gute Rennen. Er ist aggressiv und versucht, etwas zu reißen. Er hat das Auto das eine oder andere Mal überfahren und war auch in Unfälle verwickelt. Manchmal will er zu viel mit der Brechstange, aber da werden wir an ihm arbeiten. Er wird immer besser und deshalb sind wir mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Jetzt muss er die Rennen beenden und die Punkte mitnehmen. Wenn ihm das gelingt, wird er in der Gesamtwertung weiter nach oben klettern, da bin ich mir sicher.“ In Venray hat Neumann mit Platz vier bei seinem ersten Ovalrennen gezeigt, wie talentiert er ist.
Auch Strickler hat noch viel Potenzial, das nur darauf wartet, ausgeschöpft zu werden. Laut Stipp ist der Amerikaner im Freien Training meist besser als im Qualifying oder im Rennen. Wir müssen mit Nick an seiner Konstanz arbeiten. „Er muss konstante Rundenzeiten fahren und konstant die Ideallinie treffen. Im Rennen wechselt er gerne zwischen zwei Linien, daran müssen wir arbeiten. Wenn er das umsetzt, was er im Training zeigt, dann kann er auch in die Top 10 fahren“, so Stipp.
Marko Stipp Motorsport hat mit der Verpflichtung der drei Gladiatoren, wie sie vom Team genannt werden, sicherlich einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das Podium in Brands Hatch, die Pole-Position und die konstanten Ergebnisse von Krasonis machen Lust auf mehr. Zwischen den deutschen Teams Marko Stipp Motorsport, Bremotion und 3F Racing herrscht ein offener Schlagabtausch und die deutschen Fans erleben eine der spannendsten Saisons in der Geschichte der EuroNASCAR.