Neue Marke in der DRM 2025: Das ist die Technik hinter dem Toyota GR Yaris Rally2

Philip Geipel wird 2025 in der DRM mit einem Toyota Yaris GR Rally 2 in der DRM an den Start gehen – Das sind die Technischen Daten und der Vergleich zum Skoda
Im Jahr 2025 bringt Philip Geipel mit dem Toyota Yaris GR Rally2 eine neue Marke Vollzeit in die Deutsche Rallye-Meisterschaft (DRM). Der Wagen wurde bereits bei drei Einsätzen unter Rennbedingungen erfolgreich getestet: bei der Rallye ADAC Mittelrhein, der ADAC Rallye Stemweder Berg und der Rallye Zentraleuropa. Der erste Vollzeiteinsatz in der DRM steht nun bevor – er beginnt im Rahmen der 60. Auflage der Rallye Erzgebirge, der ältesten Rallye im Kalender der DRM. Geipel entschied sich für einen Einsatz mit Toyota aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit seiner Familie mit der Marke wie der 38-jährige Rallye-Fahrer in einem Interview mit dem ADAC erklärt:
„Meine Eltern sind seit über 30 Jahren Toyota-Händler. Mein Vater fuhr Ende der 90er-Jahre einen Toyota Celica GT-Four. Auch ich habe meine Anfänge auf der Rundstrecke in einem Toyota Yaris gemacht. Als ich 2022 von Toyotas Entwicklung eines Rally2-Boliden hörte, war ich sofort interessiert. Dank intensiver Gespräche und einer zweijährigen Vorlaufzeit konnten wir uns bereits in der ersten Auslieferungswelle ein Auto sichern“
Der Toyota GR Yaris Rally2 wurde nach langer Entwicklungszeit 2022 im Rahmen der Rallye Japan präsentiert und debütierte 2024 bei der Rallye Monte Carlo in der WRC2-Klasse. Die Entwicklung des GR Yaris Rally2 erfolgte nach dem FIA-Reglement für Rally2-Fahrzeuge. Mit dem Skoda Fabia Rally2 Evo und dem Toyota GR Yaris Rally2 gibt es nun insgesamt acht FIA-lizenzierte Rally2-Modelle weltweit.
Das Regelwerk der FIA setzt klare Rahmenbedingungen für die Hersteller: Alle Fahrzeuge müssen auf einem Serienmodell basieren, von dem bereits mehr als 2500 Einheiten produziert wurden. Weitere Vorschriften betreffen Motor und Antrieb. So ist Allradantrieb ebenso vorgeschrieben wie ein sequentielles 5-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang. Die Motorgröße ist auf maximal vier Zylinder und 1,6 Liter Hubraum begrenzt. Auch das Fahrzeuggewicht ist mit einem Minimalgewicht von 1.230 Kilogramm festgelegt. Darüber hinaus schreibt die FIA ein maximales Leistungsgewicht von 4,2 Kilogramm pro PS vor.
Der GR Yaris Rally2 wurde exakt nach diesen Vorgaben entwickelt und basiert auf den Erfahrungen von Toyotas Fahrern wie Jari-Matti Latvala und deren Rally1-Programm. So erklärt Toyota auf der eigenen Website: „Seit der Vorstellung 2022 haben wir viel Feedback von Fahrern erhalten, die das Rally2-Auto unter verschiedenen Bedingungen getestet haben. Insgesamt wurden mehr als 15.000 Kilometer zurückgelegt, einschließlich der Teilnahme an der japanischen Rallye-Meisterschaft.“
Ob sich der Toyota GR Yaris Rally2 gegen den Skoda Fabia Rally2 Evo in der DRM behaupten kann, wird die Saison 2025 zeigen. Geipel zeigte sich bereits zufrieden mit der Performance des Yaris und belegte bei seinem dritten Einsatz in der ADAC Rallye Stemweder Berg den zweiten Platz.

Ein zentraler Aspekt, der den Toyota von anderen Fahrzeugen, wie dem Skoda, unterscheidet, liegt im Motor. Toyota setzt auf eine kompakte Bauweise und ist damit der einzige Hersteller mit einem Reihen-Dreizylinder in der Rally2-Kategorie. Geipel beschreibt die Charakteristik des Motors so: „Der Yaris hat ein enormes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. Als Fahrer muss man sich darauf einstellen, zum Beispiel einen Gang höher zu schalten. Man nutzt mehr das Drehmoment und weniger die Drehzahl.“
Das höhere Drehmoment im unteren Drehzahlbereich verschafft dem Toyota vor allem auf kurvigen Wertungsprüfungen Vorteile, da es eine kraftvollere Beschleunigung ermöglicht. Der Skoda hingegen punktet mit einem höheren maximalen Drehmoment von 430 Newtonmeter, was ihm vor allem auf Wertungsprüfungen mit langen Geraden zugutekommt.
Den Yaris beschreibt Geipel als agiler, da der Motor durch die drei Zylinder kompakter ist. Auch die Aerodynamik spielt eine wichtige Rolle: „Das Auto hat eine bessere und ausgeprägtere Aerodynamik. Es ist stabiler beim Bremsen und erreicht höhere Kurvengeschwindigkeiten. In schnellen Kurven gibt das Auto ein besseres Gefühl, was dazu führt, dass man mehr Risiko eingehen kann. Man kann mit dem Yaris wahnsinnig spät bremsen. Aber das muss man als Fahrer auch erstmal verinnerlichen, um das nötige Vertrauen dafür zu entwickeln.“
Obwohl Geipel in einem Gespräch mit www.r4llye.de betont, dass man die beiden Fahrzeuge nicht direkt vergleichen kann, hebt er dennoch weitere Unterschiede hervor: “Das Fahrwerk ist ebenfalls anders – es ist stabiler, reagiert besser auf Set-up-Änderungen und bietet mehr Rückmeldung an den Fahrer. Insgesamt ist der Yaris sehr benutzerfreundlich und ein modernes Auto. Der Skoda Fabia Rally2 hingegen ist inzwischen rund fünf Jahre alt.“
Um die wichtigsten technischen Merkmale und Unterschiede der beiden Fahrzeuge näher zu betrachten, haben wir die Daten in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Merkmale | Toyota GR Yaris Rally2 | Skoda Fabia Rally2 evo |
Auto | ||
Basis Auto | Toyota GR Yaris | Skoda Fabia 3rd generation |
Länge in mm | 3.995 | 3.999 |
Breite in mm | 1.820 | 1.820 |
Gewicht (inklusive 1 Reserverad) nach FIA-Reglement)in kg | 1 230 | 1 230 |
Chassis | Stahlkarosserie mit hochfestem Überrollkäfig nach FIA-Reglement | Überrollkäfig aus 35m hochfestem Chrom-Molybdän-Stahl |
Motor | ||
Motor | 3-Zylinder Benzin Turbomotor | 4-Zylinder Benzin Turbomotor (16-Ventil direkteinspritzung, VW EA888) |
Hubraum in cm³ | 1.618,2 (1,6l) | 1.620 (1,6l) |
Leistung in PS | 285 (210 kW) | 285-289 (210kW-214 kW) |
Max. Drehmoment in Nm | keine Information | 430 |
Motorsteuerung | Bosch Motorsport ECU | Magneti Marelli |
Antrieb | ||
Antrieb | Allrad 4×4 | Allrad 4×4 |
Getriebe | Sequenzielles 5-Gang-Getriebe von Sadev (5+1R) | Sequenzielles 5-Gang-Getriebe (5+1R) |
Differential | Motorsport-spezifisches Sperrdifferenzial | Mechanische Differentiale (vorne und hinten) |
Aufhängung, Bremsen etc. | ||
Aufhängung | MacPherson (vorne und hinten) | MacPherson (vorne und hinten) |
Bremsscheibengröße | Asphalt – Ø 355 mm Schotter – Ø 300 mm | Asphalt – Ø 355 mm Schotter – Ø 300 mm |
Reifenhersteller | Pirelli | Pirelli |
Debüt | 2024 Rallye Monte Carlo | 2019 Rallye Portugal |
Philip Geipel ist der erste Fahrer in der DRM, der aufgrund der langjährigen Verbundenheit seiner Familie eine komplette Saison auf den neuen Toyota setzt. Auch wenn die beiden Fahrzeuge aufgrund des Reglements sehr ähnlich erscheinen, liegt der Unterschied oft im Detail, wie Geipel bestätigt: „Auf diesem Niveau machen es die kleinsten Nuancen aus. Bei unserem Gastauftritt am Stemweder Berg fehlten uns nur acht Sekunden zum Gesamtsieg – das entspricht weniger als einem Zehntel pro Kilometer. Es sind also absolute Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.“
Die Zuschauer dürfen sich auf eine spannende DRM-Saison freuen, da Geipel und Speedlife Motorsport eine neue Marke in die DRM bringen – eine Kombination, die man laut Geipel „für die DRM 2025 auf dem Zettel haben sollte.“
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