Nick Antwerpen ein aufgehender Stockcar-Star mit bekannten Wurzeln
Im Stockcar-Sport wird die Nachwuchsarbeit groß geschrieben. Auf den Ovalen in den Niederlanden ist es möglich, bereits als Teenager an Stockcar-Rennen teilzunehmen. Einer dieser jungen angehenden Stockcar-Fahrer ist Nick Antwerpen. Nick ist 14 Jahre alt und kommt aus Nettetal. Er fährt in der Nachwuchsklasse auf dem JaBa Circuit in Posterholt, den Ministox. Die Saison 2015 ist seine erste hinter dem Steuer eines Stockcars. Ich habe mich mit dem jungen Nachwuchsfahrer unterhalten.
André: Wie bist du zum Autospeedway und zu den Ministox gekommen?
Nick: Zum Autospeedway bin ich durch meine Familie gekommen. Mein Vater, Frank Loeff, fährt nun schon über 30 Jahre Stockcar-Rennen. Genau wie ich hat er in der Ministox-Klasse angefangen, das aber schon 1983. Ich bin vom ersten Renntag an nach meiner Geburt mit dabei gewesen, anfangs sogar noch im Laufstall!
André: Du bist mitten in der Saison, was sind deine Ziele in diesem Jahr?
Nick: 2015 ist meine erste Saison. Als Rookie erhoffe ich mir eigentlich nicht viel, trotzdem sind wir nach drei Renntagen, einem Sieg, zwei zweiten Plätzen und drei dritten Plätzen vierter in der Meisterschaft. Der dritte Platz ist ebenfalls in Sicht, diesen versuchen wir diese Saison zu attackieren!
André: Was sind deine Ziele als Rennfahrer in den kommenden Jahren?
Nick: Das ist eine gute Frage. Natürlich möchte jeder einmal an die Spitze des Sports und das World Final gewinnen. Ob dies nun realistisch ist, sei dahin gestellt. Trotzdem ist es mein Ziel auf der Karriereleiter ganz nach oben zu steigen und irgendwann die blinkenden Lichter auf mein Auto montieren zu dürfen.
André: Deine Vorbereitung durch die Ministox ist irgendwann vorbei. Wo möchtest du anschließend Fahren?
Nick: Sollte das Finanzielle stimmen, wird es wohl die Stockcar F2 Klasse werden. Dafür braucht man allerdings einen gut gefüllten Geldbeutel, zumindest wenn man etwas erreichen will. Sollte sich diese Möglichkeit nicht geben, werde ich wohl in die Fußstapfen meines Vaters und Bruders treten und in die Saloon Stockcars gehen. Dort findet 2017 ein Umschwung statt, da auch auf dem Kontinent das englische Reglement übernommen werden soll.
André: Welche ist deine Lieblingsklasse auf den Ovalen und warum?
Nick: Es wurde mir wahrscheinlich in die Wiege gelegt, dass ich Kontaktklassen besser finde, als solche die sich nicht rammen. Saloon Stockcars und BriSCA F2 sind meine Favoritenklassen, da sie oft Action bringen, und somit dem Zuschauer etwas geben, was man sonst nicht oft sieht.
André: Welche ist deine Lieblingsstrecke in den Niederlanden und warum?
Nick: Zum selber Fahren kann ich nur sagen, dass ich bisher leider nur in Posterholt gefahren bin, womit man auch wieder beim Thema ist, dass es auf den Strecken Ter Apel, Lelystad und Posterholt drei verschiedene Reglements gibt und die Veranstalter sich leider nicht einigen. Aber zum Rennen gucken finde ich Posterholt am besten. Auch wenn sehr viele Klassen am Start stehen, gibt es durch die kleine Bahn immer wieder spannende Zweikämpfe, in Kontaktklassen und Nicht-Kontaktklassen. Leider sind in Posterholt oft zu wenige Autos am Start.
André: Wer ist dein Vorbild auf den Ovalen in den Niederlanden?
Nick: Ich finde als Fahrer sollte man sich nicht an anderen messen. Jeder Fahrer sollte seinen eigenen Stil entwickeln, mit dem man am besten fahren kann. Aber falls du einen genialen Fahrer suchst: Gordon Moodie! Der Typ ist ein Genie hinter dem Steuer seines F2s!
André: Was ist dein Traum als Rennfahrer? Wo würdest du unbedingt mal mitfahren?
Nick: Ich habe eine starke Bindung nach England, da mein Vater die letzten Jahre nur noch Saloon Stock Car in England gefahren ist. Darum träume ich davon so oft wie möglich auf die Insel zu fahren. Mein größter Traum ist allerdings, einmal in Schottland in Cowdenbeath auf der Bahn zu stehen, ganz gleich ob mit Erfolg oder nicht, obwohl ich sonst unglaublich ehrgeizig bin!
Nick Antwerpen ist ein junger, sehr ambitionierter Rennfahrer, der in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Wie so oft im Stockcar- bzw. Autospeedwaysport üblich, wird das Steuer in die nächste Generation weiter gegeben. Frank Loeff sollte für jeden Fan des niederländischen Stockcarsports ein Begriff sein. Nick ist, trotz seiner jungen Jahre, bereits sehr gereift und setzt sich realistische Ziele. Ebenfalls reflektiert er ein seit ewiger Zeit bestehendes Problem. Vor meiner Zeit, aktuell und in der Zukunft werden die Promoter und Streckenbetreiber kein gemeinsames Reglement beschließen. Dies hat nicht nur für Fans und Fahrer einen negativen Effekt, sondern auch für die Betreiber. Ein gemeinsames Reglement bedeutet nämlich mehr Fahrer in der jeweiligen Klasse und diese ziehen damit mehr Zuschauer an die Ovale! Hier sollte auch der wirtschaftliche Faktor bedacht werden. Auch junge Fahrer wie Nick Antwerpen haben diesen Umstand erkannt und kritisieren ihn.
Nick Antwerpen ist ein Rookie auf einem guten Weg. Ich wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg in seiner, hoffentlich langen, Karriere! Vielen Dank Nick, dass du dich für dieses Interview zur Verfügung gestellt hast!
Vielen Dank an Arno von Heijster (sense of speed) und Frank Dorau (ovalrace.com) für die Bereitstellung der Fotos!
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