Pure Emotionen: Netflix zeigt den echten Kern der NASCAR-Stars im Meisterschaftskampf

Die zweite Staffel von NASCAR: Full Speed erschien am 7. Mai 2025 – Die Netflix-Serie zeigt den Playoff-Kampf 2024 aus einer emotionalen und persönlichen Perspektive
Liebe Fans des amerikanischen Motorsports,
gibt es mal wieder ein Rain Delay und euch ist langweilig? Dann habe ich die perfekte Empfehlung für euch. Netflix einschalten, NASCAR: Full Speed suchen und plötzlich wirst du hinter die Boxenmauer eines Playoff-Fahrers gesaugt, während 36 V8 getriebene NASCAR-Boliden an dir vorbeibrettern und du auf den Titel für deinen Kumpel hoffst.
Zumindest habe ich mich so gefühlt, als ich mir die zweite Staffel reingezogen habe. Diese wurde am 7. Mai auf Netflix veröffentlicht und zeigt den Meisterschaftskampf 2024 noch einmal aus einer neuen Perspektive.
In der Staffel lernt der Zuschauer die NASCAR-Stars so richtig kennen. Schon in der ersten Folge erfährt selbst der treuste Fan viel Neues über die Familien und Partner der Piloten und merkt schnell – es sind auch nur Menschen.
Im Gegensatz zu Serien wie Drive to Survive, dem Äquivalent von der Formel 1, wird hier wenig künstliche Dramatik erzeugt und die Produzenten bedienen sich an Ereignissen, die sich tatsächlich so zugetragen haben.
Vielmehr wird ein neues Fenster geöffnet, weg vom Sport. Der Alltag der Playoff-Teilnehmer wie beispielsweise von Tyler Reddick, Chase Briscoe oder Ryan Blaney wird mit der Kamera eingefangen und dem Zuschauer näher gebracht.
Spannende Momente werden gezeigt, wie etwa der Sieg von Harrison Burton in Daytona, der ihm die Teilnahme an der Endrunde sicherte.
Es war der 100. Sieg der Wood Brothers und dieser wird aus einer ganz neuen Perspektive beleuchtet, unter anderem aus der Sicht von Jeff Burton, Harrisons Vater, der gemeinsam mit dem neuen NBC-Kommentator Leigh Diffey den Sieg seines Sohnes kommentierte.
Bewegende Momente liefern auch Szenen, in denen gezeigt wird, wie emotional die Familien der einzelnen Rennprofis in das NASCAR-Business involviert sind.
Hier stach vor allem die Ehefrau von Christopher Bell hervor, die den Tränen nahe vom Druck in den Playoffs berichtet. Besonders auffällig ist hier das Halbfinale in Martinsville, bei dem Bell durch eine Strafe den Einzug in das Final-4 verpasste.
Er versuchte in der letzten Runde eine ‘Hail Mellon’, einem Wallride und wurde für das Sicherheitsvergehen bestraft, was seinem Konkurrenten William Byron, mit dem er punktgleich war, den Finalplatz sicherte.
Die ‘Hail Melon’ geht auf Ross Chastain zurück, der 2022 in Martinsville die Mauer nutzte, um sich wortwörtlich aus einer aussichtslosen Position ins Finale zu schießen, was ihm auch gelang. Wegen des Sicherheitsrisikos und der Kräfte, die bei einem solchen Manöver wirken, wurde Chastain’s Move allerdings verboten.
Bell geht hier vor allem auf seine Sicht der Dinge und die Emotionen ein, die er in diesem Moment spürte.
Neben Bell porträtiert Netflix in dieser Staffel auch Denny Hamlin – den ewigen Titeljäger bei Joe Gibbs Racing. Besonders eindrucksvoll zeigt die Produktion, wie zwiespältig es für Hamlin ist, wenn sein eigenes Team um die Meisterschaft kämpft, er selbst aber keine Chancen mehr auf den Titel hat.
Im vergangenen Jahr schied Hamlin in der Round-of-8 aus. Gleichzeitig schaffte Reddick die Final-Qualifikation für 23XI Racing – das Team von Hamlin und Michael Jordan. Diese Konstellation erzeugt für Hamlin eine Mischung aus Stolz und Wehmut, die NASCAR: Full Speed in packenden Szenen eingefangen hat.
Die Produzenten haben die richtigen Storylines gefunden und eröffnen auf natürliche Weise eine andere Perspektive, ohne künstliche Dramatik zu erzeugen, sodass die Serie sowohl für den eingefleischten NASCAR-Fan als auch für den absoluten Newbie, der sich mit der Materie vertraut machen möchte, mitreißend ist.
Sie ist sowohl in deutscher als auch in englischer Originalsprache – die ich persönlich empfehlen kann – auf Netflix zu sehen und bietet Unterhaltung in fünf Folgen a 45 Minuten. Eine andere Möglichkeit als diese Staffel zu ‚binge watchen‘ gibt es hier nicht.
Genießt den Motorsport
Euer Erik
Autor(en)
Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.