Zweite Gitarre für seine Töchter: Allgaier siegt in Nashville und baut Xfinity-Führung aus

Zweite Gitarre für seine Töchter: Allgaier siegt in Nashville und baut Xfinity-Führung aus
Foto: NASCAR Media / James Gilbert/Getty Images

JR-Motorsports-Fahrer Justin Allgaier siegte auf dem Nashville Superspeedway – Der Xfinity-Pilot dominierte das Rennen und gewann für seine Tochter eine Gitarre

Vor dem Rennen scherzte Justin Allgaier, dass er noch einmal in Nashville gewinnen müsse, um seiner zweiten Tochter eine Gitarre zu besorgen. Wenige Stunden später stand der Pilot des JR-Motorsports-Chevrolet mit der Startnummer 7 in der Victory-Lane des Nashville Superspeedways und hielt die besondere Trophäe in den Händen.

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Der Xfinity-Veteran dominierte den gesamten Rennabend auf dem Betonoval und sicherte sich seinen dritten Saisonsieg. Neben dem Gesamtsieg gewann er beide Stages und sammelte insgesamt 101 Führungsrunden.

„Diese Jungs hier haben diesen Sieg mehr verdient als alles andere“, sagte der 39-jährige Allgaier und schüttelte seinem JR-Motorsports-Team die Hände, während ihn die Crewmitglieder zum Sieg beglückwünschten. „Vergangene Woche in Charlotte habe ich sie mit einer falschen Boxenstrategie hängen lassen – dabei war das Auto genauso gut wie heute. Der Chevrolet war einfach unglaublich.”

Allgaier feiert Familienmoment in der Victory-Lane

Bedeutend war für den zweifachen Papa die Erfahrung mit seinen beiden Töchtern in die Victory-Lane zu fahren: „Wahrscheinlich hat mich heute Abend am meisten glücklich gemacht, dass meine beiden Töchter mit mir im Auto in die Victory-Lane fahren konnten und meine Frau sowie das Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen.”

Besonders emotional wurde es für Allgaier nach dem Rennen, als er über den Wunsch seiner Tochter sprach: “Letzte Woche hatte sie Geburtstag, und alles, was sie sich gewünscht hat, war ein Besuch in der Victory-Lane – und das bricht dir das Herz als Vater, oder? Wenn du deinen Kindern nicht das geben kannst, was sie sich wünschen Und sie meinte: ‚Ich will das morgen machen.‘ Und genau das haben wir getan. Sie war voll dabei.”

Foto: NASCAR Media / James Gilbert/Getty Images

Zilisch fordert Allgaier: Teamduell bringt JR Motorsports voran

Der einzige Fahrer, der Allgaier den Sieg hätte streitig machen können, war sein Teamkollege Connor Zilisch. Der Youngster zählt zu den vielversprechendsten Nachwuchstalenten der NASCAR und ist Nachwuchsfahrer bei Trackhouse Racing. In der vergangenen Nacht zeigte er eine starke Leistung und kämpfte sich Stage für Stage weiter nach vorne.

Für Team-Owner Dale Earnhardt Jr. hat der mannschaftsinterne Zweikampf einen besonderen wert, wie er in der Pressekonferenz nach dem Lauf presigibt: “Für Justin [Allgaier] ist es wichtig, gefordert zu werden – gerade in seinem Alter braucht man etwas, das einen weiter herausfordert. Und es war kein einfacher Sieg, am Ende stand er noch etwas unter Druck. Wir versuchen, Schwung für die Playoffs aufzubauen. Man will zum richtigen Zeitpunkt in Topform sein. Wenn man zu Beginn oder in der Mitte der Saison sehr erfolgreich ist, kann es passieren, dass man später einbricht. Und während andere Teams an ihrer Performance arbeiten, ziehen sie genau dann an dir vorbei – ausgerechnet, wenn die Playoffs starten.”

Neben der Leistung vom Rennsieger lobte Earnhardt auch den Erfolg vom Youngster: „Zilisch hat heute Abend einen großartigen Job gemacht – wirklich stark! Er lernt auf den Ovalkursen kontinuierlich dazu. Es gibt zwar noch einiges, das er verstehen und verbessern kann, aber er hat Justin heute schon ordentlich unter Druck gesetzt. Wenn er sich weiterhin so entwickelt, wird er eine Sensation.“

Sieg gegen Retzlaff: Zwischenfall sorgt für scharfe Worte

Kyle Sieg und Parker Retzlaff gerieten im ersten Segment aneinander. Die erste Caution wurde ausgelöst, als die beiden um eine Position kämpften und Sieg den Piloten der #4 von Alpha Prime Racing in die Wand schickte.

Sieg beschreibt die Situation nach dem Vorfall so: „Es war keine Absicht. Ich meine – worum ging’s überhaupt, Platz 27? Er ist sehr eng  an mich rangefahren und ich bin ins Übersteuern gekommen. Was soll ich da machen? Er war außen, kam mir sehr nah, und dann ist’s eben passiert. So einfach ist das.” Der Fahrer aus Georgia kam am Ende auf Platz 26 ins Ziel und fügte hinzu: “Tut mir leid für [Retzlaff] und alle anderen, aber vielleicht hätte er einfach ein bisschen schlauer fahren sollen.“

Nach dem Rennen kamen beide auf keinen grünen Zweig, so sagt Retzlaff, der nach seinem Ausfall auf Rang 37 ins Ziel kam, gegenüber Frontstretch: “Ich weiß nicht genau was passiert ist, ich schätze, die 28 [Sieg] ist unter mir ins übersteuern gekommen und jetzt will er mir wohl die Schuld geben, weil ich angeblich zu nah dran war. Aber ganz ehrlich: Das ist wohl das, was man bekommt, wenn man mit solchen Leuten Rennen fährt.“ 

Kaulig Racing disqualifiziert

Nach dem Rennen verhängte die NASCAR noch einige Strafen. Allgaier wurde nicht bestraft und ist somit nach den Inspektionen offiziell der Gewinner. Lediglich die #10 von Kaulig Racing mit Daniel Dye fiel durch die Post-Race-Inspektion, da die Heckhöhe nicht eingehalten wurde.

Auch an der zweitplatzierten #88 von Zilisch wurden lockere Radmuttern gefunden, was jedoch keine Strafe zur Folge hatte.

Nach zwei Siegen von Cup-Gaststartern war es in Nashville erstmals wieder ein Vollzeit-Xfinity-Pilot, der in der Victory Lane stand. Allgaier baute damit seine Meisterschaftsführung gegenüber Austin Hill auf 92 Punkte aus. Bevor es mit dem „Chilango 150” am 14. Juni auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt weitergeht, steht nächste Woche eine Pause an.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seines Lebens besuchte er zahlreiche Live-Events. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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