„Mega von den Fans“: Zuschauer retten Rallye der Blüml-Brüder

„Mega von den Fans“: Zuschauer retten Rallye der Blüml-Brüder
Foto: Leadlap.de / Rico Resch

Jonathan und Benjamin Blüml landeten beim DRM-Auftakt in Wiesa im Graben – Fans der „Erze“ bargen den Peugeot und ermöglichten die Weiterfahrt

Die fünfte Wertungsprüfung der Rallye Erzgebirge in Wiesa stellte für viele Fahrer beim ersten Lauf der deutschen Rallyemeisterschaft (DRM) 2025 am vergangenen Wochenende eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur, dass Julius Tannert hier einen großen Teil seines Vorsprungs einbüßte, viele Piloten hatten auch Probleme im Waldstück nach der Spitzkehre. Einige Autos landeten im Graben neben der Straße. So auch die Brüder Blüml, die nur dank engagierter Rallyefans das Rennen wieder aufnehmen konnten.

Die Niederbayern Jonathan und Benjamin Blüml waren mit einem orange-blauen Peugeot 208 Rally4 unterwegs. Am Vortag konnten sie sich noch auf dem neunten Platz in ihrer Klasse halten, doch am Samstag verlief die erste Wertungsprüfung nicht nach Plan.

Zu spät gebremst, tief gerutscht

Der Peugeot kam nach der Spitzkehre auf der fünften Wertungsprüfung von der Strecke ab und landete im Graben. Jonathan Blüml erklärt gegenüber Leadlap.de im niederbayerischen Dialekt, was passiert war: “Ein bisschen übermütig und ein kleiner Schriebfehler war auch dabei, dann haben wir es beim zweiten Mal ein bisschen übertrieben, waren zu spät auf der Bremse und dann hats uns rausgetragen.”

Foto: Jonny Guerra Guerra

Die Fans der Erze stürmten sofort zum verunfallten Wagen und versuchten das Rallye-Auto der Blümls aus dem Graben zu holen, doch zunächst bewegte sich nichts, da der Peugeot so tief abgerutscht war.

Johnny Guerra Guerra half bei der Bergung des Autos und beschreibt die Situation gegenüber Leadlap.de so: “Dann sah ich, wie die ersten versuchten, das Auto herauszuziehen, und dachte, komm, ich helfe mal. Wir haben ein bisschen gezogen, aber ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass wir es rausbekommen, so tief steckte es drin.”

Doch die Motivation der Fans aus dem Erzgebirge war nicht zu bremsen, jeder wollte das Auto befreien und kaum einer dachte ans Aufgeben. Guerra Guerra weiter: “Dann kamen noch ein paar Kollegen, die gesagt haben, lass es uns noch mal versuchen, dann sind drei in den Kofferraum gesprungen, haben das Auto hochgeschaukelt, dann kamen noch mehr Leute und beim dritten Versuch haben wir es dann wirklich rausbekommen.“

Dank der Zusammenarbeit der Erzgebirger musste die Wertungsprüfung nur kurz unterbrochen werden und konnte zügig fortgesetzt werden. Auch die Blüml-Brüder waren den Fans dankbar, dass sie nicht ausfielen, sondern noch auf Platz elf in ihrer Klasse ins Ziel kamen.

So sagt der Fahrer der beiden, Jonathan Blüml, gegenüber Leadlap.de: “Mega von den Fans, es war mega, die Sportwarte waren zwar nicht so begeistert, aber wirklich ein großes Dankeschön an die Leute, die uns da geholfen haben, sonst hätten wir es nicht in der Zeit geschafft.“

An derselben Stelle kam es immer wieder zu brenzligen Situationen. Der Trabant 601 von Michael Schröder und Stefan Kupsch passierte die Stelle kurzzeitig nur auf zwei Rädern. Wenig später landete auch ein BMW im Graben, sodass erneut die Zusammenarbeit der Erzgebirger gefragt war.

Dramatische Szenen in Mildenau

Das größte Pech der Rallye ereignete sich auf der Prüfung in Mildenau. An der Sprungstelle kam es immer wieder zu kritischen Situationen, bei denen sich das ein oder andere Auto quer stellte.

Am schlimmsten erwischte es den Opel Ascona mit der Startnummer 41. Der Wagen von Matthias Karlowski kam nach dem Sprung ins Schleudern, stellte sich quer und schlug in den Waldrand ein. Dabei hob das Fahrzeug ab und überschlug sich.

Auch hier waren die Fans sofort zur Stelle, sodass die Unfallstelle schnell geräumt und Schlimmeres verhindert werden konnte. Dennoch sollte man immer daran denken, dass Motor-und Rallyesport gefährlich sind und man sich niemals selbst in Gefahr bringen sollte. Erst wenn es für einen selbst sicher ist, sollte man den Fahrern helfen.

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Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch die Crew von Garage 56 kennen. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.

Erik Resch

Eriks Begeisterung für den Motorsport entfaltete sich frühzeitig, als er gemeinsam mit seinem Vater den Sachsenring besuchte. Das dort stattfindende ADAC GT Masters war ein prägendes Erlebnis für ihn. 2017 entdeckte er durch Zufall NASCAR im Fernsehen und schaute gemeinsam mit seinem Vater, einem großen Fan, die Rennen. Schon als Simracer kommentierte er virtuelle Ligen für Abgefahren Community und Virtual Racing. So kam er in Kontakt mit der Welt der Kommentatoren. Im Laufe seiner Karriere besuchte er zahlreiche Live-Events, darunter das Daytona 500, die WEC in Spa und das Goodwood Festival of Speed. Bei dieser Gelegenheit lernte er auch die Crew von Garage 56 kennen. Sein Interesse gilt nicht nur den Rennen selbst, sondern auch dem Geschehen im Fahrerlager. Um seine Leidenschaft weiter auszubauen, entschied er sich, bei Leadlap.de als Hobbyredakteur und Podcaster seine nächsten Schritte in der Medienwelt zu machen.
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