Bobby Labonte: NASCAR-Euroserie soll „Brücken schlagen“
Bobby Labonte ist der wohl bekannteste Rennfahrer, der in der NASCAR-Euroserie 2018 an den Start geht – Der NASCAR-Champion aus dem Jahr 2000 hofft, so eine Brücke schlagen zu können
Mit Bobby Labonte startet ein waschechter US-NASCAR-Champion in der NASCAR-Euroserie 2018. Der Meister des Jahres 2000 fährt einen Toyota Camry aus dem Hause RDV Competition. Mit seinem Engagement in Europa hofft Labonte, eine Brücke zwischen den beiden Kontinenten schlagen und Rennfahrer für den Rennsport in den Staaten begeistern zu können. Mit seiner Entwicklung in der EuroNASCAR ist Labonte zur Saisonhalbzeit recht zufrieden.
„Es gibt viele Gründe, warum ich wieder hier bin“, sagt Labonte gegenüber leadlap.de. Bereits im Jahr 2017 hat er ein Gastspiel in der EuroNASCAR gegeben. „Es geht darum, Spaß zu haben. Es ist aber auch ein Weg, um NASCAR in Amerika zu zeigen, dass die NASCAR-Euroserie auf eigenen Beinen stehen kann.“ Die Serie sei sehr „unterhaltsam“ und „großartig“, so die NASCAR-Legende. „Hoffentlich wollen Fahrer aus Europa deshalb in die Staaten kommen, um dort Rennen zu fahren.“
Labonte möchte, dass eine „Brücke“ zwischen Europa und Amerika aufgebaut wird, damit es für Rennfahrer einfacher wird, den Schritt in eine andere Motorsportwelt zu wagen. Die NASCAR-Euroserie würde er nicht als Nachwuchsserie ansehen, da viele erfahrene und gute Rennfahrer an den Start gehen. „Immer wenn ich nach Hause komme, spreche ich mit Leuten“, erklärt Labonte, der im Jahr 2018 für die NASCAR Hall of Fame nominiert war. „Es gibt viele Leute, die mir folgen und schauen, was ich mache. Sie schauen die Rennen an, wenn sie können – und es werden immer mehr.“
Der Unterschied zwischen der amerikanischen Cup-Serie und der EuroNASCAR ist natürlich sehr groß. Das sieht auch Labonte so. Er sagt: „Ich bin noch nie so ein Auto gefahren wie dieses hier. Die Reifen sind sehr wichtig und es gibt eine große Kluft, was wir an den Autos machen können. Der Unterschied ist immens.“ Der größte Kontrast sei, dass in Europa hauptsächlich auf Rundkursen und nicht auf Ovalen gefahren wird. Für Labonte sei das eine Umstellung. Zum Abschluss der regulären Saison reist der EuroNASCAR-Tross aber zum Tours Speedway, dem Short-Track in Frankreich.
„Das Oval sollte besser zu mir passen“, analysiert Labonte. „Es scheint, als würden wir Rennen für Rennen besser werden. Für mich kann es also gar nicht viel besser laufen.“ Das bestätigen auch die Ergebnisse. In sechs Rennen landete der RDV-Competition-Pilot zweimal in den Top 10. In der Gesamtwertung liegt Labonte aktuell auf Rang zwölf mit nur 78 Punkten Rückstand auf seinen Teamkollegen und Tabellenführer Frederic Gabillon.
Flickr: Die Fotos vom EuroNASCAR-Wochenende in Brands Hatch
Am 15. bis 16. September findet am legendären Hockenheimring das Halbfinale der NASCAR-Euroserie 2018 statt. Der Formel-1- und DTM-Kurs ist eine Strecke, die Labonte nur aus Videospielen und aus dem Fernsehen kennt. Jedoch sei ihm die Geschichte des Kurses bewusst, weshalb er sich riesig auf seinen ersten Start in Deutschland freut. „Ich habe schon so viel von der Strecke gehört“, sagt er. „Es wird mit den vielen Fans toll werden. Ich mag es, Rennen für Rennen in andere Länder zu reisen und die verschiedenen Lebensstile kennenzulernen.“
Das Interview führten Simon Mones und Michael Großgarten
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