Davidson schreibt EuroNASCAR-Geschichte und Hezemans beendet Ghirelli-Serie
Jack Davidson gewann als erster Brite ein EuroNASCAR-Rennen – Liam Hezemans beendete die Serie von Vittorio Ghirelli und feierte seinen zweiten Saisonsieg
Jack Davidson hat sich ein ganz besonderes Kapitel in den Geschichtsbüchern der NASCAR Whelen Euro Series (NWES) gesichert: Der Schotte ist der erste britische Fahrer, der ein EuroNASCAR-2-Rennen gewann – und das ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Brands Hatch. In der EuroNASCAR PRO beendete Liam Hezemans die Siegesserie von Vittorio Ghirelli und sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg.
Jack Davidson entschied sich nach seinem Rookie-Jahr mit Marko Stipp Motorsport gemeinsam mit seiner Familie für den Einsatz eines eigenen Autos in der NWES. Der pinkfarbene Chevrolet mit der Startnummer 21 von Lux Motorsport ist ein echter Hingucker, doch der Rookie-Trophy-Sieger von 2023 musste in Valencia und Vallelunga erst einmal Lehrgeld zahlen, denn die Vorbereitung eines eigenen Fahrzeugs birgt viele Herausforderungen.
Doch der Schotte erklomm die Lernkurve mit Bravour und ging mit vielen wichtigen Erkenntnissen in sein Heimrennen in Großbritannien. Hochmotiviert, vorbereitet und erfolgshungrig reiste Jack Davidson nach Brands Hatch, eine Strecke, die das Team bereits aus früheren Einsätzen in verschiedenen Klassen kannte. Davidson hatte den Heimvorteil und wurde zusätzlich von zehntausenden Fans beflügelt, die den Lokalmatadoren das ganze Wochenende über anfeuerten.
Richtige Zeit, richtiger Ort
Die Pole-Position am Sonntag ging jedoch an Thomas Krasonis, der am Vortag mit Marko Stipp Motorsport den ersten Podestplatz seiner EuroNASCAR-Karriere eingefahren hatte. Doch der Grieche, der 2019 in die NWES eingestiegen ist, kollidierte beim Start mit dem Spitzenreiter Martin Doubek, auch Claudio Cappelli wurde in den Unfall verwickelt. Damit war der Weg für Davidson frei, die Führung zu übernehmen.
Nach seinen ersten Führungsrunden war klar, dass der pinke Camaro nicht zu schlagen sein würde, denn auch Titelkandidat Gil Linster kam nicht an die Startnummer 21 heran. Schließlich fuhr Davidson zum Sieg und ließ sich in der Victory Lane feiern. Dahinter kamen Linster und Patrick Schober ins Ziel. Den Sieg in der Legend Trophy sicherte sich Melvin de Groot auf Rang sechs, doch für den Niederländer war mehr drin. De Groot und Schober gerieten auf den letzten Metern aneinander und der Niederländer verlor nach einem Ausritt ins Gras einige Positionen.
Die Rookie Trophy gewann Florian Richard, da Julien Rehberg in der Schlussphase mit Victor Neumann kollidierte. In der Lady Trophy siegte erneut Arianna Casoli, doch die Italienerin hatte keine Konkurrenz. Mit Davidsons Sieg haben nun 17 verschiedene Nationen einen Sieg in der EuroNASCAR 2 gefeiert. Nächste Station der Meisterschaft ist der Raceway Venray, das einzige Oval im EuroNASCAR-Kalender.
Hezemans jagt Ghirelli
In der EuroNASCAR PRO riss die Siegesserie von Vittorio Ghirelli, der wie Doubek in der EuroNASCAR 2 drei Siege in Folge gefeiert hatte. Der Italiener fiel zu Beginn des Rennens zurück und fuhr in einer Kampfgruppe um Rang fünf. Hezemans nutzte die Gunst der Stunde und fuhr unbedrängt auf den ersten Platz. Für den Hendriks-Piloten war es nach Valencia der zweite Saisonsieg und der erste EuroNASCAR-PRO-Triumph außerhalb Spaniens.
Lucas Lasserre wurde knapp hinter dem Niederländer Zweiter, Doubek belegte den dritten Platz. Titelverteidiger Gianmarco Ercoli wurde Vierter, der Deutsche Tobias Dauenhauer Fünfter. Hezemans gewann auch die Junior Trophy für Fahrer unter 25 Jahren, während Max Lanza den ersten Platz in der Challenger Trophy für Amateurfahrer belegte. Ghirelli und Doubek führen auch nach dem American Speedfest die Gesamtwertung in ihren Divisionen an, allerdings ist ihr Vorsprung etwas geschrumpft.
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