DRM Saarland-Pfalz 2023: Griebel holt Heimsieg bei Verstappen-Gastspiel

DRM Saarland-Pfalz 2023: Griebel holt Heimsieg bei Verstappen-Gastspiel
Credits: ADAC Motorsport

Marijan Griebel und Tobias Braun gewannen gemeinsam ihre Heimrallye Saarland-Pfalz – Damit rückt der zweimalge DRM-Champion bis auf sieben Punkte an Tabellenführer Christian Riedemann heran

Die Deutsche Rallye Meisterschaft (DRM) 2023 geht in die heiße Phase. Mit der Rallye Saarland-Pfalz stand der vorletzte Lauf des Jahres auf dem Programm und zum dritten Mal in Folge war es Marijan Griebel, der mit seinem Co-Piloten Tobias Braun im Skoda Fabia RS Rally2 den ersten Platz belegte. Damit verkürzte der Deutsche seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Christian Riedemann auf sieben Punkte. Jos Verstappen, Ex-Formel-1-Pilot und Vater von Max Verstappen, sorgte mit seinem Gaststart für Aufsehen.

Zehn Wertungsprüfungen standen am Freitag und Samstag auf dem Programm, sechs davon entschied Griebel für sich. Damit gewann der Rennfahrer aus Hahnweiler nach 2021 und 2022 zum dritten Mal in Folge in St. Wendel und machte einen wichtigen Schritt im Kampf um die Meisterschaft. “Das war eine richtig tolle Rallye und die Fans haben mich richtig angefeuert”, sagt der Sieger.

“Für uns lief es von Anfang an gut, und es war wichtig, dass wir mit dem Sieg auf der Powerstage noch einmal Punkte gesammelt haben. Und das, obwohl wir kurz vorher zwei Reifen wechseln mussten und die Zeit etwas knapp wurde. Aber es hat sich gelohnt. Jetzt sind es noch sieben Punkte bis zur Spitze, das wird ein echtes Finale in Stemwede“, analysiert der erfahrene 34-Jährige, der beim Saisonfinale am 29. und 30. September 2023 Titel Nummer drei einfahren will.

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Platz zwei ging an Julias Tannert, die gemeinsam mit Frank Christian im Skoda Fabia RS Rally2 an den Start ging. Das Duo wurde zu Beginn der Rallye durch Bremsprobleme buchstäblich ausgebremst, doch eine starke Leistung am Samstag inklusive vier Stage-Siege sorgte für einen versöhnlichen zweiten Platz. Der Zwickauer sagt: “Leider haben wir am Freitag durch einen Bremsschaden viel Zeit verloren. Heute haben wir alles in die Waagschale geworfen und sind viermal Bestzeit gefahren.”

“Platz zwei ist super, aber wir wollten natürlich um die Meisterschaft kämpfen und hatten uns eigentlich einen Sieg vorgenommen”, so die klare Analyse des zweitplatzierten Skoda-Piloten. “Jetzt müssen wir ein wenig auf Schützenhilfe hoffen und fahren voll motiviert nach Stemwede.” Tannert liegt vor dem Saisonfinale mit 16 Punkten Rückstand nur auf Rang vier der Gesamtwertung und braucht schon ein Wunder, um noch auf Platz eins zu springen.

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Riedemann ging aufgrund einer Terminkollision seines Stammbeifahrers Nico Otterbach mit Jennifer Lerch auf dem Beifahrersitz auf Zeitenjagd. Das Duo kam jedoch nicht richtig in den Rhythmus, weshalb sich der Führende bereits mit Rang vier abgefunden hatte. Ein Reifenschaden des amtierenden DRM-Champions Philip Geipel sorgte dann aber auf der letzten Wertungsprüfung für eine Überraschung. Geipel und Katrin Becker kamen als Vierte ins Ziel.

“Unser Ziel war das Podium, aber dass es so schwer werden würde, hätten wir nicht gedacht. Die Konkurrenz war unglaublich stark. Da ich im vergangenen Jahr hier nicht gefahren bin, hatte ich schon ein kleines Defizit. In Stemwede wird das anders sein, da werden wir wieder voll angreifen. Wer die nächste Rallye gewinnt, ist Deutscher Rallye-Meister“, sagt Riedemann zu seinen Titelchancen.

Ex-Formel-1-Pilot und Weltmeister-Vater Verstappen ist im Rallyesport zu einer echten Größe geworden. Seit einiger Zeit startet der Niederländer regelmäßig in der Belgischen Rallye Meisterschaft (BRC) und sammelt dabei viel Erfahrung im Rally2-Boliden. Bei der Rallye Saarland-Pfalz wurde Verstappen Fünfter und kündigte an, weitere DRM-Rallyes bestreiten zu wollen.

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In der DRM2-Wertung verpassten die Titelverteidiger Martin Christ und Lina Meter im Opel Corsa Rally4 die vorzeitige Titelverteidigung. Nach einem starken Freitag mit vier Stage-Siegen schied das Team mit einem technischen Defekt aus. Auch sein ärgster Verfolger Raffael Sulzinger hatte mit Problemen zu kämpfen und schied am Freitag auf der vierten Wertungsprüfung mit einem Antriebswellenschaden an seinem Ford Fiesta Rally4 aus. Nach fünf Stage-Siegen kam er am Samstag als Achter ins Ziel. Der Gesamtsieg ging an Alexander Kattenbach im Opel Corsa Rally4.

Die Saison endet Ende September mit der Rallye Stemweder Berg. Die Top 4 trennen nur 16 Punkte und mit der Maximalausbeute von 35 Zählern – Rallyesieg und Platz eins in der Powerstage – ist für die Spitzenpiloten noch alles drin. Die letzte Veranstaltung der Saison 2023 nordöstlich von Osnabrück wird die Entscheidung bringen und aufgrund der engen Punktesituation ist Spannung bis zur letzten Sekunde zu erwarten, denn jeder Punkt könnte am Ende das Zünglein an der Waage sein.

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André Wiegold