Durststrecke beendet: Philipp Bachor wieder in der Victory-Lane der V8 Oval Series

Durststrecke beendet: Philipp Bachor wieder in der Victory-Lane der V8 Oval Series
Foto: André Wiegold / Leadlap.de

Philipp Bachor brach den Bann und gewann seit langer Zeit wieder ein Rennen der V8 Oval Series auf dem Raceway Venray – Tagessieg ging an Colin White

Der zweite Renntag der V8 Oval Series auf dem Raceway Venray erstreckte sich über zwei Tage des World-Cup-Wochenendes: Samstag und Sonntag. Den ersten Renntag dominierte Jeffrey Hageman, doch durch seinen perfekten Sweep musste der Niederländer am zweiten Renntag deutlich weiter hinten starten. Das nutzten Colin White aus Großbritannien und Philipp Bachor aus Deutschland eiskalt aus und machten die Siege unter sich aus.

Für Bachor ging im Finale am Sonntag eine lange Durststrecke zu Ende: Der Bochumer gewann das letzte Rennen des dreitägigen Rennwochenendes mit sage und schreibe 9,449 Sekunden Vorsprung auf White. Nach der Zieldurchfahrt parkte er seinen Boliden vor der Haupttribüne, kletterte aufs Dach und ließ sich von tausenden Fans feiern, die den Raceway Venray an diesem World-Cup-Wochenende in einen Hexenkessel verwandelten.

“Endlich wieder ein geiles Rennen”, sagt Bachor und lobt sein Team für die geleistete Arbeit. “Am ersten Renntag ging es noch bergab, aber zum ersten Rennen am offiziell zweiten Tag haben sie etwas gefunden. Seitdem läuft die Karre richtig gut. Ich konnte gar nicht glauben, wie schnell ich plötzlich war, die Zeiten wurden immer besser.“ Teamchef Uwe Bachor erklärt: “Unser Crewchief Jens Müller hat zwei neue Reifen, die wir noch fahren durften, für das Finale aufgespart, das war eine clevere Strategie.“

In den beiden Vorläufen am Samstag und Sonntag belegte Bachor jeweils den zweiten Platz. Damit sammelte er insgesamt 51 Punkte für die Tageswertung, die er knapp hinter White auf Platz zwei beendete. Der Brite, der mit 53 Punkten den Tagessieg holte, gewann beide Vorläufe und blieb damit in der Gesamtwertung vor Bachor. Es war aber ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden.

Das Podium komplettierte Esten Coumans mit der Startnummer 43. Der Niederländer überzeugte durch Konstanz und holte einen dritten und zwei vierte Plätze. Das reichte für 39 Punkte und die Bronzemedaille an diesem Renntag. Dahinter reihte sich Lokalmatador Barry Maessen ein, der viel Arbeit vor sich hat, da sein eigentlicher Camaro an Pfingsten stark beschädigt wurde.

Bei einem Crash fing das Auto sogar Feuer, doch nach Informationen von Leadlap.de soll das Auto reparabel sein, auch wenn es viel Zeit kosten wird, die Startnummer 14 wieder auf Vordermann zu bringen. Im Rahmen des World Cups setzte Maessen das ehemalige Auto von Yevgen Sokolovskiy ein, doch das Setup scheint noch nicht hundertprozentig zu passen. Dennoch betrieb der aktuelle Lefthander-Champion Schadensbegrenzung und sammelte als Vierter 38 Punkte.

Foto: André Wiegold / Leadlap.de

Hageman, der ASCAR-Champion der Saison 2023, erlebte einen zweiten Renntag mit Höhen und Tiefen. Ein dritter und ein vierter Platz zeigten seine gute Pace, doch im Finale fiel er auf Rang acht zurück. Das reichte in der Tageswertung nur für Platz fünf, allerdings nur einen Punkt hinter Maessen und zwei hinter Coumans. Auf den Plätzen sechs und sieben folgten Stephan Driessen und Tino von Dijlk.

Ein weiterer Fahrer, der eine solide Pace zeigte, war Jeroen Hermans. Mit der Startnummer 94 belegte er im ersten Heat den dritten und im Finale den fünften Platz. Im zweiten Lauf wurde der Niederländer allerdings disqualifiziert, weil er einen nicht registrierten Reifen verwendet hatte. In der Tageswertung belegte Hermans mit 30 Punkten den achten Platz.

Jennifer Maas beendete ihren Renntag als Neunte der Tageswertung. Die ehemalige Stockcar-F2- und Motocross-Pilotin macht noch ihre ersten Schritte in der V8 Oval Series, scheint aber immer mehr Vertrauen in sich und das Auto zu fassen. Am ersten Tag fuhr sie im Finale mit 20,663 Sekunden eine starke Runde und auch am zweiten Renntag lagen ihre Bestzeiten immer im Bereich von 20,8 Sekunden. Damit kommt sie der Spitze immer näher. Konstanz ist der Schlüssel und genau die baut sie derzeit auf.

Job Rutten und Keith Whalley komplettierten das Tagesergebnis. Nicht dabei war Frank Färber, der bereits am ersten Renntag des Wochenendes Probleme mit seiner Startnummer 10 hatte. Der erfahrene Rennfahrer, der schon in fast allen erdenklichen Klassen unterwegs war, musste seinen Wagen mit technischen Problemen abstellen. Der Motor überhitzte immer wieder, was eine konkurrenzfähige Teilnahme unmöglich machte. Dennoch zeigte der Deutsche am ersten Renntag, welches Potenzial er am Steuer eines ASCAR hätte, wenn die Technik funktionieren würde.

Autor(en)

Zur Webseite | + posts

André Wiegold

Facebook
X (Twitter)
YouTube
Instagram