EuroNASCAR in Italien: Titelanwärter bereits unter Druck

EuroNASCAR in Italien: Titelanwärter bereits unter Druck
Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Japo Santos

Die zweite Runde der NWES-Saison 2024 findet auf dem Autodromo di Vallelunga in Italien statt – Bei den vier Rennen stehen einige Titelkandidaten bereits unter Druck 

Die NASCAR Whelen Euro Series (NWES) gastiert am 18. und 19. Mai auf dem Autodromo di Vallelunga in der Nähe der italienischen Hauptstadt Rom. Nach dem spannenden Saisonauftakt in Spanien müssen einige Top-Piloten schon jetzt einiges riskieren, um noch ein Wörtchen um den Titel mitreden zu können. Das ist die Ausgangslage in der EuroNASCAR PRO und EuroNASCAR 2. 

Konstanz war in Valencia der Schlüssel zum Erfolg und so reist Vittorio Ghirelli mit einem Sieg und einem zweiten Platz als Gesamtführender der EuroNASCAR PRO zu seinem Heimrennen nach Italien. Der PK-Carsport-Pilot überzeugte beim Auftakt mit starken Leistungen und setzte gleich ein Ausrufezeichen im Titelkampf. Vor heimischem Publikum will der Pilot aus Fasano an diese Leistung anknüpfen und seinen Vorsprung weiter ausbauen. Einfach wird das aber nicht. 

Marc Goossens fuhr in Valencia etwas unter dem Radar, doch zwei vierte Plätze katapultierten den Bleekemolen-Piloten aus Belgien auf den zweiten Tabellenplatz. Die Langstrecken-Legende liegt nur neun Punkte hinter Ghirelli. Gleiches gilt für Speedhouse-Besitzer Lucas Lasserre, der einmal Dritter und einmal Fünfter wurde. Der Franzose bewies ebenso wie Goossens, dass eine solide Punkteausbeute in den beiden Rennen wichtiger ist, als einzelne Nadelstiche zu setzen. 

Viel Drama in Valencia um die Top-Fahrer

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese

Der erste Fahrer, der in Valencia Probleme hatte, war Paul Jouffreau. Am Sonntag geriet er mit Lasserre aneinander und verlor durch einen Schaden am Auto wichtige Punkte. Er ist Sechster – und Erster in der Junior Trophy – direkt vor dem aktuellen EuroNASCAR-PRO-Champion Gianmarco Ercoli, der in Valencia erstmals Vater wurde. Der Italiener muss bei seinem Heimrennen mit CAAL Racing unbedingt zweimal in die Top 5 fahren, um den Anschluss an die Spitze zu halten. 

Liam Hezemans gewann zwar das Rennen am Sonntag, fiel aber am Samstag wegen eines Reifenschadens weit zurück. So kam der Hendriks-Pilot aus den Niederlanden nur als Achter ins Ziel. Tobias Dauenhauer zeigte in Spanien eine gute Pace und war im Samstagsrennen auf dem Weg zum Sieg. Ein technischer Defekt warf ihn jedoch aus dem Rennen, sodass sich der Deutsche mit dem elften Gesamtrang begnügen musste. Bremotion wird alles daran setzen, das Potenzial des Teams voll auszuschöpfen. 

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Nina Weinbrenner

Vladimiros Tziortzis liegt nur auf Rang 17 und darf sich in der regulären Saison keinen Fehler mehr erlauben. Der Zypriote wechselt für das Rennen in Italien auf die Startnummer 1 von Academy-Caffi Motorsports, um ein nur auf ihn abgestimmtes Auto zur Verfügung zu haben. Außerdem wird er in beiden Divisionen starten, um sich optimal auf die Rennen in Vallelunga vorbereiten zu können. Die Track-Time könnte für Tziortzis ein wichtiger Faktor werden. 

Max Marzorati und Mario Buscemi geben in Italien ihr EuroNASCAR PRO-Debüt. Der Brite Marzorati wird in Vallelunga und Brands Hatch für Double V Racing an den Start gehen, Buscemi debütiert mit Granducato Speed. Mit Davide Dallara kehrt ein bekanntes Gesicht ins Starterfeld zurück. Der Italiener startet für Speedhouse mit der Startnummer 64.

Doubek gegen Linster die Zweite?

Foto: NASCAR Whelen Euro Series / Bart Dehaese

In der EuroNASCAR 2 hat Martin Doubek die Nase vorn, doch der Tscheche muss nachlegen, um an der Spitze zu bleiben. Der Champion von 2021 gewann in Valencia wie Ghirelli ein Rennen und wurde Zweiter. Dabei kämpfte er mit seinem Teamkollegen Gil Linster, der das Sonntagsrennen als Erster beendete. Doubek liegt dank seiner Konstanz auf Platz eins, Linster ist Achter. 

Patrick Schober holte in Spanien zwei Podiumsplätze – einmal Platz zwei und einmal Platz drei – und liegt damit auf Rang zwei. Der RDV-Pilot liegt nur sechs Punkte hinter Doubek. Thomas Toffel ist eine der großen Überraschungen des Saisonauftakts, denn der Schweizer beendete beide Rennen in den Top 5 und ist damit Dritter. In der EuroNASCAR PRO führt er zudem die Challenger Trophy an. Ebenfalls stark unterwegs war Claudio Cappelli, der die Legend Trophy als Vierter anführt. 

Für eine weitere Überraschung sorgte der Deutsche Julien Rehberg. Der Bremotion-Pilot gewann beide Rennen der Rookie Trophy und liegt auf einem starken sechsten Platz. Der Rennfahrer aus Haltern am See scheint Blut geleckt zu haben, denn in Vallelunga wird er sein EuroNASCAR-PRO-Debüt geben, also in beiden Serien starten. Der Deutsche wird versuchen, den Schwung mitzunehmen, um die Führung in der Rookie Trophy zu verteidigen. Ansonsten ist die EuroNASCAR 2 so offen, dass noch nicht wirklich abzusehen ist, wer zu den Titelkandidaten zählen wird. 

Das NWES-Event in Vallelunga könnte ein wichtiger Gradmesser sein, wohin die Reise in der Saison 2024 gehen wird. Ryan Vargas will mit 3F Racing in der EuroNASCAR PRO sicher in die Top 10 und auf das Gesamtpodium fahren. Auch Jack Davidson hat in der EuroNASCAR 2 nach Valencia noch eine Rechnung offen. Marko Stipp Motorsport muss die Konstanz finden, denn Thomas Krasonis hat mit guten Leistungen gezeigt, wie gut die Ergebnisse sein können, wenn es keine Probleme gibt. Das gibt auch Nick Strickler und Victor Neumann Hoffnung. 

Der Autor / Die Autoren

Zur Webseite | + posts

André Wiegold